Ein Abstecher in die Mecklenburgische Schweiz, unser Ziel: der Kummerower See, zwischen Malchin, Dargun und Demmin gelegen. Der See wird von der Peene durchflossen, die bei Neukalden in den See mündet und bei Aalbude, Ortsteil Dargun, wieder austritt. Wasserstandsschwankungen von Peene, und sogar von der Oder, dem Stettiner Haff und der Pommerscher Bucht beeinflussen den Wasserspiegel des Sees. Nordwestlich des Sees befindet sich das Naturschutzgebiet Neukaldener Moorwiesen mit dem Polder Große Rosin. Im Zuge von Renaturierungsmaßnahmen dieser Hochmoorfläche wurden die Deiche so umgebaut, dass das Hochwasser der Peene ungehindert ein- aber nur langsam wieder abfließen kann. Seit 2007 ist der Polder vollständig überflutet. Erschlossen wird das Gebiet durch den ca. 3 km langen Kützerhofer Damm, der Aalbude mit der Ortschaft Kützerhof verbindet. Nicht zuletzt wegen der beschränkten Belastbarkeit des Dammes infolge des moorigen Untergrundes, ist er für den Kraftfahrzeugverkehr generell gesperrt. Bei herrlichem Wetter wie heute, ist die Strecke aber per pedes gut zu bewältigen.
Zudem kann man die einzigartige Stimmung so viel besser auf sich wirken lassen. Einzigartig auch, weil die Wasser- u. Schilfflächen beidseits bis unmittelbar an den Weg reichen, so dass man sich mittenmang fühlt. Zum Start die Rufe der Rohrdommel (Botaurus stellaris), die aus nächster Nähe abgegeben einem durch Mark und Bein gehen und noch lange im Ohr nachhallen. Sie werden ergänzt von den nie endenden schrillen Schreien der Lachmöwen (Larus ridibundus), die hier eine beträchtliche Brutkolonie haben.
Richtig häufig sind die Löffelenten (Spatula clypeata) mit fast 200 Exemplaren aber es sind auch 6 Knäkenten (Spatula querquedula), mindestens 20 Rothalstaucher (Podiceps grisegena), gut 40 Spießenten (Anas acuta), noch einige verbliebene Zwergsäger (Mergellus albellus) und einige Brandgänse (Tadorna tadorna). Die Überraschung sind aber die Massen (≥430) an Schwarzhalstauchern (Podiceps nigricollis) mit ihren neckischen goldgelben Ohrbüscheln hinter den roten Augen, zeigen sich überall im Prachtkleid schwimmend.
Während die unzähligen Bläßrallen (Fulica atra) bereits beim Nestbau sind, bereiten die Rothalstaucher noch die Gelegeplätze vor. Unter den verschiedenen Entenvögeln ist auch die eher seltenen Knäkenten, die als Zugvögel den Winter in Afrika verbringen. Die Erpel ziert ein breiter, geschwungener Überaugenstreif, der im Nackenbereich spitz ausläuft. Auch der zarte Gesang des Blaukehlchens (Luscinia svecica) ist zu hören. Der Sänger ist dann auch mal zu sehen. Zwischenzeitlich erscheinen 2 Fischadler (Pandion haliaetus), die längere Zeit über dem Gelände kreisen, denen aber bei der Beobachtung kein Fang gelingen will; jedenfalls in dem vom Damm aus zu überblickenden Gebiet nicht.
Auf dem Rückweg sehen wir nicht nur Rohrweihe (Circus aeruginosus) sondern auch noch eine späte weibliche Kornweihe (Circus cyaneus).
Vom Beobachtungsturm in der Nähe der Aalbude und den beiden Beobachtungsplattformen, die sich am Damm zur Aalbude befinden, hat man einen weiten Blick über diese ausgedehnte Wasserlandschaft. Zu jeder Jahreszeit lassen sich Vögel beobachten: Viele Löffelenten gründeln im flachen Wasser, Watvögel inspizieren den Schlick nach Fressbaren.
Der Parkplatz am Ortsausgang von Kützerhof Richtung Aalbude ist ein guter Ausgangspunkt für eine Wanderung ins Gebiet. Zwischen Dargun und Neukalen biegt die Straße nach Klützerhof ab. Durch Klützerhof der Ausschilderung “Aalbude” folgen. Kurz hinter Kützerhof befindet sich ein gekennzeichneter Parkplatz am Straßenrand. Die Parkmöglichkeiten direkt in Aalbude gehören zum dortigen Restaurant und sind damit nicht zugänglich.
Der Große Rosin befindet sich am Nordrand der Mecklenburgischen Schweiz. Die ganze Gegend ist ein wahres Paradies für Vogelbeobachter. Mit ihren idyllischen Seen, ausgedehnten Wäldern und malerischen Landschaften bietet diese Region in Norddeutschland eine Vielzahl an Lebensräumen für eine beeindruckende Vielfalt an Vogelarten.
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