Immature Steppenweihe im Havelländischen Luch

Steppenweihe_A9T0831Eine immature Steppenweihe (Circus macrourus) wird schon seit einigen Tagen – vielleicht schon seit dem 14. Mai – aus dem Havelländischen Luch auf ornitho.de gemeldet. Bei einem Besuch des Turms bei Buckow, mitten im Havelländischen Luch, konnten heute an Pfingstmontag sehr interessante Beobachtungen von einem jagendem Exemplar, wohl ein Männchen im 2. Kalenderkleid, über einen längeren Zeitraum gemacht werden. Im Flug waren wie schon bei den Beobachtungen an den Vortagen die hell durchscheinenden Handschwingen-Spitzen, die helle Hinterkante der inneren Handschwingen, die dunkle Unterseite der Armschwinge, die helle, nur leicht gestreifte Brust- und Bauchpartie und vor allem der kontrastreich abgesetzte, durchgängig helle Kragen sehr einprägsam.

Wie schon bei der vorherigen Beobachtung dieses Irrgastes aus dem Osten der Paläarktis – vom Schröcker Feld bei Weimar – mußte man sich eine Weile gedulden. Die Weihe startete das erste Mal kurz vor 10:00 (9:55) am Zaun des Trappengeheges und bestrich auf den Jagdflügen vor allem das westliche Areal vor dem Turm in der Nähe von Buckow. Schon eine Weile vorher waren sowohl Rohrweihen (Circus aeruginosus) als auch Wiesenweihen (Circus pygargus) beim niedrigen Nahrungsflug über den Äckern und Weiden zu beobachten. Bis zur Mittagszeit war die immature Steppenweihe noch weitere zwei Mal im niedrigen Suchflug zu sehen.

Schon gegen 8:45 gab es ein erstes Greifvogel-Highlight zu bewundern. Ein Wespenbussard (Pernis apivorus) kreiste eine Weile über den nördlichen Feuchtwiesen und wurde dabei intensiv von einem Männchen des Turmfalken (Falco tinnunculus) angehaßt. Angesichts der nahen Verwandtschaftsbeziehungen zwischen Wiesen- und Steppenweihe schien es gar nicht so einfach, zwischen den brütenden Wiesenweihen im Gebiet eine immature Steppenweihe “heraus” zu beobachten. Die dankenswerterweise den Beobachtungsangaben auf ornitho.de beigestellten Bilder zeigten aber sehr schön einige Flugaufnahmen. Auffallend waren da helle „Flecken“ auf den Oberflügeln, was wohl daher rührt, daß mindestens eine Schwinge an jedem Flügel fehlte. Und das recht auffallend im Übergangsbereich zwischen Hand- und Armschwingen. So schien es dann doch nicht so schwierig. Bemerkenswert war dann vor Ort, daß die Steppenweihe uns (den begeisterten Birdern vor Ort) deutlich stärker durch die gut abgesetzte weiße Halskrause als durch die doch eher dezent wirkenden hellen Bereiche auf dem Oberflügel aufgefallen ist. Einige gute Bestimmungsmerkmale finden Sie in der Galerie zu den Steppenweihen-Sichtungen.

Zum Glück hatte ich zu Hause das Buch „Greifvögel“ von Benny Gensboel und Walther Thiede parat, das ja die europäischen Arten auch mit den altersspezifischen  Bestimmungsmerkmale und auch den Flugbilder abbildet. Daher die (vorläufige) Geschlechtsbestimmung.

Wie zum Beweis der Greifvogelqualitäten dieses schönen Gebiets waren neben den Weihen auch Rote Milane (Milvus milvus), Schwarze Milane (Milvus migrans) und natürlich Mäusebussarde (Buteo buteo) kreisend und teils miteinander in akrobatischen Flugmanövern kämpfend zu beobachten. Eine weitere Beobachtung war ein Paar vom Rebhuhn (Perdix perdix); die erste persönliche Beobachtung dieser immer seltener werdenden Art aus diesem Gebiet.

Das Havelländische Luch bei Buckow – westlich von Berlin – stellt eine einzigartige Niederungslandschaft dar. Eigentlich bekannt als das Trappengebiet Deutschlands, ist es ebenfalls ein tolles Gebiet um Greifvögel zu beobachten. In der kalten Jahreszeit stellt es das Überwinterungshabitat für Greife wie Roter Milan (Milvus milvus), Kornweihe (Circus cyaneus), Mäusebussard (Buteo buteo), Rauhfußbussard (Buteo lagopus) und Merlin (Falco columbarius) zur Verfügung.

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