Am Rande der majestätischen Alpen, wo schroffe Gipfel in den Himmel ragen und sich – vermeintlich – unberührte Landschaften erstrecken, soweit das Auge reicht, liegt das bezaubernde Zugspitz-Gebiet. Eingebettet in diese atemberaubende Weite liegt der Eibsee, ein grün-blau funkelndes Juwel mitten im Bergwald. Im zeitigen, teils noch klirrend-kalten Frühjahr ist der Sperlingskauz (Glaucidium passerinum) zu hören.
Ich sehe einen Forstweg direkt neben meinem Schlafplatz im Wohnmobil, der zum Eibsee führt. Angesichts des regen touristischen Verkehrs mit Skiausrüstung hoch zum Parkplatz entscheide ich mich für diese Lösung. Der Weg geht dann auch recht angenehm, nicht zu steil, bergan. In den Bäumen – aber vor allem sehr weit oben – ist schon eine Menge los. Ich beschließe doch noch Spektiv/ Stativ zu holen, denn mit dem Fernglas kann ich definitiv hoch in den Wipfeln nichts identifizieren. Eine reine Spekulation ist die Bestimmung des Pärchens des Gimpel (Pyrrhula pyrrhula). Ist zwar eine ganz schöne Schlepperei, aber damit kann ich dann auf Anhieb sehr schön die Mixed Flocks in den Koniferen entdecken. Nichts Berauschendes aber immer wieder schön: Tannenmeise (Periparus ater), Haubenmeise (Lophophanes cristatus), Kohlmeise (Parus major) und Kleiber (Sitta europaea) erkenne ich auf Anhieb. Wenig später sehe ich dann auch noch einen Waldbaumläufer (Certhia familiaris), der recht gut an dem unregelmäßigen Flügelstreifmuster zu erkennen ist.
Der Weg führt dann weiter recht eng und gut geschottert durch exzellenten Fichtenwald; recht naturnah. Erst nach einer Weile komme ich an eine Stelle, wo die Singvögel wie verrückt am Schimpfen sind. Das wird doch nicht ein Predator sein? Ich bin ganz aufgeregt, lasse Spektiv auf dem Stativ am Wegesrand stehen und hechte in den Bergwald, den Berg bergan. Ich kann natürlich erst mal gar nichts erkennen. Das wäre ja auch zu schön. Nur die immer wieder hin und her hüpfenden und fliegenden Tannenmeisen, Haubenmeisen, und Kohlmeisen kann ich gut sehen. Dann fliegt ein Schatten weg. Schade, das wäre er bestimmt gewesen. Ich bin etwas enttäuscht. Ich versuche einen letzten Ausweg. Ich pfeife die monotone Melodie der Ferruginous Pygmy-Owl – deutschen Brasilzwergkauz – (Glaucidium brasilianum), die mir von Südamerika noch bekannt ist. Und was geschieht. Ja, er antwortet, und zwar prompt. Ein Sperlingskauz kommt tatsächlich angeflogen und fängt an mit seinem arttypischen Gesang zu rufen. Ich nehme den Gesang natürlich sofort auf. Dann spiele ich die Aufnahme vom Diktiergerät ab und prompt antwortet er noch mal, fliegt dann aber weg. So geht das eine ganze Weile, wobei ich ihn immer wieder vom Waldboden aus gegen den Himmel im Fernglas gut sehen kann. Dann endlich landet er mal sehr malerisch vor einem Stamm. Als er dann mal für weitere Entfernung verschwindet, bin ich schon fast sicher, dass ich ihn nun verloren habe. Aber das Abspielen des Tapes bringt ihn dann doch wieder zurück. Super, diesmal klettere ich praktisch parallel zu ihm den Berg hoch und habe ihn dann wirklich Aug in Aug. Die Singvögel sind von meiner Errungenschaft auch sehr begeistert und beteiligen sich aus vollem Hals am Empfang. Auch die Kleiber (europ.) stimmen jetzt mit ein. Schließlich kommt sogar ein ganzer Trupp Gimpel vorbei und schimpfen kräftig mit. Eine eindrucksvolle Situation, bei der 3 Dompfaff-Männchen im schönsten Ornat auf einer Fichtenspitze stehen und kräftig rufen. Dann kommt sogar noch die Sonne hinter dem Kamm der Zugspitze hervor und der Kauz guckt genau passend von der Seite. Ja, das muß man nun genießen.
Für begeisterte Vogelbeobachter sind die Alpen um das Zugspitz-Gebiet ein Paradies vieler Vogelwunder, die darauf warten, entdeckt zu werden. Beispielhaft seien neben den oben genannten Vögeln auch noch Birkhuhn (Tetrao tetrix), Auerhuhn (Tetrao urogallus), Haselhuhn (Bonasa bonasia) und Steinadler (Aquila chrysaetos) genannt.
Wer Natur und Tiere entdecken möchte, tut gut daran, allein oder höchstens zu zweit loszuziehen. Nur dann hat man die Ruhe, um den „Atem der Natur“ in jeder Jahreszeit, die Stille oder die natürlichen Geräusche tatsächlich wahrzunehmen. Was kann man nun einem Besucher des Gebiets empfehlen? Gibt es besonders lohnende Plätze? Die gute Nachricht ist zweifellos, dass man überall im Gebiet gleichermaßen interessante Beobachtungen und Entdeckungen machen kann.
Gibt es eine beste Jahreszeit? Oder gibt es eine besonders empfehlenswerte Jahreszeit für einen Besuch im Gebiet? Eigentlich nicht. An jedem Tag des Jahres besteht die Chance, faszinierende Motive zu entdecken. Im Winter gilt es natürlich, sich entsprechend vorzubereiten. Auf Skiern oder Schneeschuhen kann man sich dann bequem durch die Landschaft bewegen. Aufgrund der beträchtlichen Höhenunterschiede ziehen sich Frühling und Herbst über lange Perioden hin. Je nachdem auf welcher Höhe man sich befindet, kann man im Juni noch frühlingshafte Blumenwiesen bestaunen oder bereits im August erste Herbstimpressionen, manchmal sogar verschneite Winterlandschaften fotografieren.
Das Wegenetz im Umkreis der Zugspitze ist sehr gut ausgebaut und ermöglicht Wanderungen in allen Schwierigkeitsgraden vom Spaziergang bis zur anspruchsvollen Bergtour. Ein Erkunden des Gebiets ist im Sommer und Herbst am einfachsten. Dann sind bis in die hohen Lagen zahlreiche Hütten geöffnet, die Möglichkeiten zum Übernachten bieten. Komfortable Hotels dagegen sind in der Region natürlich ganzjährig geöffnet und in jedem noch so kleinen Ort verfügbar.
Um die wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen der selteneren Arten der Paläarktis befriedigen zu können, hat bird-lens.com gezielt Reisen in die schönsten Naturlandschaften der Welt aber auch in heimische Gefilde unternommen. Dies alles um exzellente Fotos vor allem der Vögel der Westpaläarktis machen zu können. Die Ausbeute an Bildern auch von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Aber auch die Ausbeute an außer-europäischen Vögeln ist sehr gut. Das schöne Bild, das Sie im Blog sehen, ist nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture Shop” sehr bald finden werden. Geben Sie bird-lens.com einfach Bescheid, wenn Sie das Bild einer Vogelart benötigen, bevor neue Bilder online sind.