Hornöya: Bastion der Alken auf Varanger

TordalkKaum hat das Boot den kleinen Fischerhafen von Vardö verlassen, ist die Vogelinsel auch schon zu sehen. Sonnenstrahlen brechen durch die dichte Wolkendecke und geben der wilden Szenerie einen in warme Farben gehüllten melancholischen Reiz. Das Tuckern des Bootsmotors und das Rauschen der Wellen wird übertönt durch die durchdringenden Rufe einer unzählbaren Schar Wind, Wasser und Kälte trotzender Meeresvögel, die hier am Ende Europas ihre Brutkolonie eingerichtet haben.

Dem Varangerreisenden ist nicht nur das Halbinselinnere sondern ein Besuch des Vogelfelsens Hornöya (Hornøya) östlich von Vardö unbedingt anzuraten. Gut erreichbar mit einem durch ortsansässige Fischer betriebenen Fährverkehr, lassen sich vornehmlich interessierte Naturtouristen und passionierte Vogelkundler auf Hornöya aber auch auf den Vogelfelsen Ekkeröy bei Vadsö und Reinöya bei Vardö absetzen. Die Vermittlung des Bootes für die kurze Überfahrt ist einerseits beim Verkehrsamt Vardö möglich. Andererseits kann man für den Vogelfelsen Ekkeröy bei Vadsö wohl auch direkt im Hafen nachfragen. Die Abfahrtszeiten sind teils ungewöhnlich und die Überfahrt an Sonn- und Feiertagen kann sehr teuer sein.

Schnell legt das Boot an einer Treppe im Fels an. Ein gutes Gleichgewichtsgefühl sollte man mitbringen, wenn man das Boot verläßt und sich erst mal an einem rostigen Geländer hochzieht. Durchdringende Rufe der Meeresvögel sind nun der prägende Eindruck. Der Blick wandert den Vogelfelsen hinauf. Nur ein schmaler Pfad ist in der Brutperiode für den Besucher freigegeben. Vögel wohin man blickt. Das von außen erscheinende Durcheinander der Vogelscharen ist jedoch streng gegliedert nach Hierarchien und Biotopen. Am Fuß der Klippenbereiche, am Felssockel, lassen sich auf Felsvorsprüngen oberhalb der Flutlinie die Nester der Krähenscharben (Phalacrocorax aristotelis) finden. Diese mit den Kormoranen verwandten Vögel sind an eine tauchende Lebensweise exzellent angepaßt. Im Gegensatz zu ihren Artgenossen fetten Krähenscharben ihr Gefieder kaum ein und haben deshalb unter Wasser mit getränktem Gefieder weitaus weniger Auftrieb. Erschwert ihnen dies das Schwimmen auf dem Wasser und das Fliegen – weshalb sich die Nester meist am Sockel der Klippen befinden, -, so sind sie unter Wasser bei der Tauchjagd in puncto Tauchtiefe und Geschicklichkeit kaum zu schlagen. Die zappelnde und schlüpfrige Beute wird mit dem hakenartigen Schnabel fest gegriffen und in einem Stück an der Wasseroberfläche heruntergeschluckt.

Direkter Brutnachbar ist die aufgeregt kreischende Schar der Dreizehenmöwen (Rissa tridactyla). Dreizehenmöwen sind eine relativ kleine Möwenart, die zahlenmäßig die größte Population der nordischen Seevögel darstellt. Im Gegensatz zu den Krähenscharben, die ihre Nester auf Felsvorsprüngen bauen (müssen), kann die Dreizehenmöwe auch an senkrechten Steilwänden nisten. Tang und Treibgut werden gut im Fels verkittet, so daß doch recht stabile Nestplattformen entstehen. Dreizehenmöwen gehen meist in großen Verbänden auf Jagd nach kleinen Fischen und Makroplankton. Das Leben in der abschüssigen Steilwand ist durch wieder andere Vogelarten – meist Alkenvögel – geprägt. Viele Hundert kleine, dunkle, pinguinartige Vögel leben auf den steilen Abschnitten. Auf minimalem Grund und Boden nisten Dickschnabellummen (Uria lomvia) und Trottellummen (Uria aalge). Beide nah verwandten Arten legen nur ein einziges Ei auf den nackten Fels, an dem sie sich selber oft auch nur mit Mühe halten können. Eng aneinander geschmiegt geben sich die Tiere gegenseitig Windschutz. Jeder Neuankömmling wird mit Kopfnicken und Verbeugungen höflich begrüßt. Dieses Verhalten ist wohl eine Geste vieler Koloniebrüter, um die Aggression gegenüber dem Nachbarn zu senken. Tordalken (Alca torda) sind ebenfalls in Brutnischen in den Steilwänden zu finden. Dagegen bevorzugen die schönen schwarz-weißen Gryllteisten (Cepphus grylle) und der bekannte Papageitaucher (Fratercula arctica) eher ebeneres Gelände. Der Papageitaucher behauptet sich gegen die vielen Konkurrenten in selbstgegrabenen Wohnhöhlen. Diese befinden sich ein bis vier Meter unter der Oberfläche der Vogelinsel. Mit Füßen und Schnabel wird eine komfortable Bruthöhle geschaffen, die sicher vor Angriffen größerer Vögel ist. Hier ziehen die Papageitaucher ihren Nachwuchs auf.

Die Oberseite der Klippen und deren Ränder sind schließlich von den großen Möwen bevölkert. Dabei sind Mantelmöwen (Larus marinus) und Silbermöwen (Larus argentatus) zu nennen.

Auch auf den anderen Vogelinseln in Varanger bestehen sehr gute Fotografiermöglichkeiten für Dickschnabellumme (Uria lomvia), Tordalk (Alca torda), Gryllteiste (Cepphus grylle), Papageitaucher (Fratercula arctica), Sturmmöwe (Larus canus), Mantelmöwe (Larus marinus), Silbermöwe (Larus argentatus), Dreizehenmöwe (Rissa tridactyla), und schließlich die Krähenscharbe (Phalacrocorax aristotelis). Nur auf Syltefjordstauran brütet der Basstölpel (Morus bassanus) mit ca. 250 Paaren. Sylstefjordstauran ist über Batsfjord/Nordfjord anzusteuern

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