Feine Rufe tönen aus dem Schilf. An Rohrkolben findet die Beutelmeise (Remiz pendulinus) das Material für ihr kunstvolles Nest. Mit dem Altmühlsee südöstlich von Nürnberg wurde ein künstliches Biotop geschaffen, das vor allem für zahlreiche Vogelarten mittlerweile zum unverzichtbaren Lebensraum wurde. Beutelmeisen, Feldschwirl (Locustella naevia), Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus) und Blaukehlchen (Luscinia svecica) brüten hier, während zu den Zugzeiten auch immer wieder Irrgäste zu beobachten sind.
Der seit 1985 geflutete, etwa 450 Hektar große Altmühlsee ist Teil eines Großprojektes des Freistaates Bayern zur Überleitung von Wasser von der Donau in den Main. Er liegt gut 20 km südöstlich von Ansbach zwischen den Orten Gunzenhausen und Muhr am See. Das Gebiet zwischen Weidenbach und Gunzenhausen war vor dem Bau der Stauseen von zahlreichen Armen der Altmühl durchflossen und aufgrund der alljährlichen Überschwemmungen eine der größten zusammenhängenden Feuchtwiesenflächen Süddeutschlands, die ursprünglich weit über 1.000 Hektar umfasste. Viele Wiesenbrüter fanden dort ihre Reviere.
Mit dem Baubeginn des Ausgleichsbeckens 1978 veränderte sich das Gebiet nachhaltig: Ein großer Teil der Feuchtwiesen wurde geflutet und Altmühl und Nesselbach streckenweise begradigt. Das heutige Feuchtwiesenbiotop beschränkt sich auf das so genannte Wiesmet, das im Nordosten an den Altmühlsee angrenzt.
Auch heute noch beherbergt einen Großteil des süddeutschen Uferschnepfenbestands und einen beachtlichen Teil des Bestands des Großer Brachvogel (Numenius arquata) und der Uferschnepfe (Limosa limosa) Bayerns. Außerdem ziehen hier nach wie vor Rotschenkel (Tringa totanus) und Wachtelkönig (Crex crex) ihre Jungen groß.
Um den Verlust der gefluteten Feuchtwiesen wettzumachen, wurde in Zusammenarbeit mit Ökologen die Vogelinsel im Altmühlsee als Ausgleichsbiotop geschaffen. Dabei handelt es sich um ein zirka 120 Hektar großes Naturschutzgebiet. Es nimmt somit etwa zwei Fünftel des Altmühlsees ein und ist strikt getrennt von der restlichen Seefläche, die den Erholungssuchenden Vorbehalten ist.
Die künstlich angelegten Flachwasserbereiche mit Feuchtwiesen, freien Seeflächen, Schilfzonen mit heimischer Buschvegetation bilden abwechslungsreichere Strukturen als die ehemaligen Feuchtwiesen und gewähren deshalb mehr Vogelarten Rückzugs und Durchzugsmöglichkeiten. Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Vogelinsel so zu einem bedeutenden Brut und Rastplatz von alljährlich mindestens 220 Vogelarten.
Man erreicht die Vogelinsel am schnellsten von Muhr am See aus, das zwei Zugänge zum Altmühlsee bietet. Zum einen gibt es den ausgeschilderten Weg zu den Slipanlagen für Segler und einen Weg weiter westlich im Ort. Das Auto stellt man am besten auf dem Besucherparkplatz ab. Dort befindet sich eine kleine Informationshütte des LBV, an der auf einer Tafel die aktuellen Beobachtungen angeschlagen sind. Außerdem werden von dort aus regelmäßig vogelkundliche Führungen auf die Insel angeboten, auf denen man sich einen guten Überblick über die dortige Tierwelt verschaffen kann
Von der Hütte aus erreicht man die Vogelinsel zu Fuß in ungefähr 4 Minuten, indem man sich rechts hält. Sie ist also auch gut mit schwerer Ausrüstung und/oder einem Beach Rolly zu besuchen. Über einen Holzsteg gelangt man auf den Rundweg, der zu einem Beobachtungsturm mit Ausblick auf den nicht begehbaren Teil der Vogelinsel, zum Beispiel auf die rund kopfstarke Lachmöwenkolonie (Larus ridibundus). In der hat sich eine große Kolonie der Schwarzkopfmöwe (Larus melanocephalus) angesiedelt hat. Auch die Graureiher- und Kormorankolonie Kormoran (Ardea cinerea) und (Phalacrocorax carbo) ist gut einsehbar und wird oft über den Turm angeflogen. Der Turm ist daher ein guter Standpunkt für Flugbilder. Einen spektakulären Anblick bieten auch die Schafstelzen (Motacilla flava), wenn sie sich zu Tausenden sammeln, um dann kurz vor Sonnenuntergang geschlossen über den Beobachtungsturm zum Schlafplatz im Schilf zu fliegen.
Für den Naturfotografen vielleicht noch interessanter als der Turm ist jedoch der Rundweg mit seinen Holzstegen, von denen aus Beutelmeisen beim Nestbau oder Pirole (Oriolus oriolus) in den Auwäldern zu beobachten sind. Balzende oder nistende Haubentaucher (Podiceps cristatus) und Graugänse (Anser anser) mit Jungen in Fotodistanz zu beobachten sind. Nicht so leicht zu sehen sind in der Brutzeit die verschiedenen Entenarten, wie Brandgans (Tadorna tadorna), Schnatterente (Anas strepera), Krickente (Anas crecca), Stockente (Anas platyrhynchos), Kolbenente (Netta rufina), Tafelente (Aythya ferina) und Reiherente (Aythya fuligula).
Samtente (Melanitta fusca) und Mittelsäger (Mergus serrator) wird man nur im Winter auf dem Altmühlsee beobachten können.
Recht regelmäßig ist im Frühjahr auch mal der Schwarzhalstaucher (Podiceps nigricollis) zu sehen. Mit etwas Glück bekommt man einen Feldschwirl, einen Schilfrohrsänger, einen Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus), eine Rohrammer (Emberiza schoeniclus) oder sogar ein Blaukehlchen vor die Linse. Gewöhnlich wird man den im dichten Weidenbusch versteckt lebenden Feldschwirl nicht so leicht zu Gesicht bekommen, obwohl er häufig aus der Verlandungszone singt. Sein manchmal ununterbrochenes Schwirren erinnert stark an den Gesang einer Heuschrecke. Der Feldschwirl huscht – wenn er nicht singt – mausartig durchs Gebüsch. Dann ist ein gutes Foto Glückssache. Auf die Imitation seines Gesangs reagiert er allerdings recht gut und ist dann auch mal kurz an einer Stelle zu beobachten.
Achten sollte mal immer wieder auf die nestbauenden Beutelmeisen neben dem Rundweg. Ihr großes, kunstvolles beutelförmiges Nest wird meist an einem Zweig gar nicht weit vom Bohlenweg aufgehängt.
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