Nachweis des Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus) am Mittelrhein

DrosselrohrsängerAm 05.05.14 konnte auf Grundlage einer Meldung in Ornitho.de bei einem Besuch der Schiersteiner Wasserwerke in der Umgebung von Wiesbaden im Rheingau ca. 50 km westlich vom Frankfurt Stadtmitte mindestens ein singender Drosselrohrsänger entdeckt werden. Es konnten einige Fotobelege gemacht werden. Aktuell – zumindest bis vor 2 Tagen – ist mindestens 1 Exemplar des Drosselrohrsängers dort zu finden. Das im Foto gezeigte Individuum sang die ganze Zeit. Es zeigte sich immer wieder auf den hohen Halmenden vorjährigen Schilfs in der „Lagune“ genannten ersten Wasserbecken (vom Hochwasserdeich aus gesehen). Die Fotografierentfernung betrug also mal gerade 15 Meter. Am Mittwoch konnte sogar intensiver Gesang des Drosselrohrsängers von mindestens 2 verschiedenen Lokalitäten im Schilf gehört werden.

Bei der Vogelbeobachtung an diesem entlang des Ufers des Rheins gelegenen Wasserwerk konnte ich auch schon die Spätankömmlinge bei den Zugvögeln des Frühjahrs sehen. So waren u.a. die Kuckucke (Cuculus canorus) sehr aktiv. Männchen und Weibchen flogen laut rufend immer wieder über die Wiesen und offenen Wasserflächen. An Luftjägern waren Mauersegler (Apus apus) und Rauchschwalben (Hirundo rustica) zu beobachten. Wie in den vorangegangenen Tagen war es war es eher kühl. Die angenehm, sonnigen Tagen waren offensichtlich erst mal vorbei. Auch ein anderer Vogelbegeisterter (ein Schotte) hatte sich zwischenzeitlich eingefunden. Die Beobachtung des Drosselrohrsänger wurde mit einer schönen Beobachtung eines Schwarzer Milan (Milvus migrans), der direkt über unsere Köpfe flog, komplettiert. Ebenfalls im Überflug war eine männliche Rohrweihe (Circus aeruginosus) zu beobachten. Das Gebiet kann gerade im Winter und Herbst sehr produktiv auch für Vögel auf und am Rande der Wasseroberflächen der Wasserbecken sein. Viele Vögel können dann aber nur durch die Spektive gesehen werden. Ich fand diesmal aber nur mehrere Reiherenten (Aythya fuligula), natürlich Höckerschwäne (Cygnus olor), Nilgänse (Alopochen aegyptiaca) und Stockenten (Anas platyrhynchos). Beim Gang auf dem Hochwasserdeich, der entlang eines schönen, wenn auch schmalen Auwalds führt, konnte ich ein Paar Halsbandsittiche (Psittacula krameri) entdecken, das ein besonderes Interesse für eine alte Spechthöhle in einer dicken Weide entwickelt hatte. Immer wieder inspizierte ein Individuum dieser Papageienart das Loch. Nicht zur Freude eines in der Nähe befindlichen Stars (Sturnus vulgaris), der die beiden Höhlensucher einmal sogar erfolgreich – wenn auch nicht von langer Dauer – von dem Loch in der Weide vehement vertrieb. Ein erfolgreicher Frühlingsausflug, der zeigt, dass es viele Möglichkeiten der Vogelbeobachtung gibt, auch wenn man zuallererst einen Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus) entdecken und fotografieren möchte.

Drosselrohrsänger scheinen häufiger vorzukommen und sich auszubreiten. So sind aktuell auch Sichtungen aus der Wetterau (Bingenheimer Ried) und dem Süden Frankfurts bei den Langener Waldseen belegt.

Falls Sie sich ebenfalls für die Vögel eines Schilfgebiets interessieren und im Rhein-Main-Gebiet wohnen, sollten Sie nicht zögern, dorthin zu fahren. Die aktuelle Stelle (s. Ornitho.de) in der Nähe von Walluf, die bereits für das Überwinterungsgebiet der Rohrdommel aktuell war,  ist leicht zu finden und von dem Fahrradweg auf dem Deich sind die Teiche exzellent einsehbar. Die Anfahrt nach Walluf erfolgt am besten über die A66 von Wiesbaden Richtung Rüdesheim.

Um die wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen der selteneren Arten der Paläarktis befriedigen zu können, hat Bird-lens.com gezielt Reisen an entfernte Orte wie die Küstengebirge von West-Norwegen oder im Winter zu einem abgelegenen Hafen in Dänemark unternommen. Dies alles um exzellente Fotos der Vögel der Westpaläarktis machen zu können. Die Ausbeute an Bildern auch von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Gucken Sie doch einfach mal, was sich hinter dem Reiter “Picture-Shop” so finden läßt. Geben Sie mir einfach Bescheid, wenn Sie das Bild einer weiteren Vogelart benötigen, bevor noch mehr Bilder online sind.

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