Für Kleinvögel ist Helgoland in der Zugsaison so etwas wie eine Oase in einer endlosen Wasserwüste. Hier finden sie Süßwasser und können auf einer kurzen Rast Nahrung aufnehmen. Vor allem Kurzstreckenzieher, wie die Singdrossel (Turdus philomelos), die Heckenbraunelle (Prunella modularis), die Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla), die Rotdrossel (Turdus iliacus) oder auch der Wiesenpieper (Anthus pratensis) fallen an manchen Tagen zu Tausenden ein.
Aber auch für Großvögel ist Helgoland ein Anziehungspunkt. So ist schon seit einigen Tagen ein Graureiher (Ardea cinerea) auf der Düne zu beobachten. Der Graureiher hält sich meist schön versteckt am schilfigen Uferrand einer der beiden Teiche auf der Düne von Helgoland auf. Heute morgen in der Dämmerung stand er aber ganz frei zwischen den Seerosenblättern am Nordufer des Golfteichs. Mit einer 1/15 sec. konnte ich den Graureiher mit dem Canon EF 600mm f/4L IS II USM Objektiv an der Canon EOS 1DX Mark III fotografieren. Kein besonderes Bild. Aber auf Helgoland wird der Graureiher meistens nur auf dem Zug beobachtet. Vom Oberland konnte ich vor Jahren schon mal einen Trupp von 7 Exemplaren sehen, die gegen den strammen Westwind anflogen. Daß er sich länger auf Helgoland aufhält, ist wohl eher seltener der Fall.
Der Fitis (Phylloscopus trochilus) ist der häufigste Vertreter der Laubsänger. Besonders interessant für Vogelbeobachter und Fotografen sind die vielen, für die Region seltenen Arten, die immer wieder auf Helgoland Station machen. Alljährlich sind so Goldhähnchen-Laubsänger (Phylloscopus proregulus) und Gelbbrauen-Laubsänger (Phylloscopus inornatus) zu beobachten. Als echte Seltenheit ist auch mal ein Dunkellaubsänger (Phylloscopus fuscatus) zu sehen. Eine solche Rarität wird dann förmlich von den häufig im Oktober auf Helgoland anwesenden Birdwatchern „überrannt“.
Im April und Mai sowie ab Mitte August bis in den späten Herbst stehen die Chancen gut, besondere Gäste wie z.B. arktische Arten oder ansonsten nicht auf Helgoland heimische Hochseevögel zu entdecken. Außer mit dem Eissturmvogel war ich bisher auf Helgoland mit Hochseevögeln nicht erfolgreich. Vielleicht sind wir ja diesmal mit den Hochseevögeln erfolgreich.
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