Steinschmätzer – Trupp in Agrarsteppe

Brach, braun-grau und eintönig. So sieht der stark landwirtschaftlich geprägte Niedere Fläming in manchen Teilen im Frühjahr wenn das Sommergetreide gesät wird. Weite Fläche bieten einen manchmal fast ungestörten Blick bis zum Horizont – oder dem nächsten Windrad. Öd und eintönig für die Menschen, für den Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe) ein überlebensnotwendiges Rasthabitat auf seinem Zug in die Brutgebiete im hohen Norden Eurasiens.

Mindestens 7 Exemplare hatten sich an diesem Morgen in der leicht hügeligen Feldflur bei Niedergörsdorf südlich und östlich von Jüterbog eingefunden. Die ersten Sichtungen in diesem Jahr erfolgten bereits am Sonntag, den 29. März 2020, sodaß man von einem mindestens 6 Wochen dauernden Durchzug für das Gebiet ausgehen muß.

Unterschiedlich scheu waren die Steinschmätzer, von denen nur 2 als Weibchen, 5 aber als Männchen identifiziert werden konnten. Die Ackerscholle wird als Aussichtspunkt benutzt um in der Senke nach Insekten zu suchen. Dann steht der Steinschmätzer auf dem Acker, dreht und wendet sich; zeigt dem Beobachter aber gerne seinen Rücken. Den Lebensraum muß er sich allein mit der Feldlerche (Alauda arvensis) teilen. Viel Konkurrenz gibt es also nicht. Dafür sollte die Gefahr aus der Luft nicht unterschätzt werden. So waren wenig weiter die Wiesenweihe (Circus pygargus) und auch ein Paar Rohrweihen (Circus aeruginosus) auf ihrem niedrigen Suchflug zu beobachten. Der Roter Milan (Milvus milvus) drehte etwas weiter über der Landschaft seine Kreise.

Auch sonst ist das Gebiet nicht nur bei Steinschmätzern sehr beliebt. Die sanfte Hügellandschaft des Niederen Fläming beherrbergte im Spätsommer des Vorjahres kurze Zeit auch zwei recht zierliche Vögel, die sich als einjährige Rotfußfalken (Falco vespertinus) auf dem Wegzug herausstellten. Praktisch so weit das Auge reicht, breitet sich die Agrarsteppe im Bereich des Niederen Flämings im Süden Brandenburgs aus. Sie umfaßt das intensiv landwirtschaftlich genutzte Gebiet  westlich, südlich und östlich von Jüterbog, von Marzahna im Westen bis  Dahme/Mark im  Osten.  Die flach gewellte, leicht hügelige Landschaft auf einer Höhe zwischen etwa 70 und 90 m ü. NN erstreckt  sich über  eine Ost-West-Ausdehnung von  knapp 50  km und über eine Fläche von bis zu 400 km². Mit einer Jahresdurchschnitts-Temperatur von 9,2 °C und einem Jahresniederschlag von 561 mm ist  die Hochebene etwas  wärmer  und  deutlich  trockener  als  der deutschlandweite Durchschnitt. Die Gegend ist eine landwirtschaftliche Hochburg.

Umso erstaunlicher, daß immer wieder Vogelarten angetroffen werden, deren Auftreten nicht unbedingt zu erwarten sind. So geschah es auch Anfang September mit einer jungen Brandgans (Tadorna tadorna), die in dem intensiv landwirtschaftlich genutzte  Gebiet  direkt südlich von Jüterbog in einem kleinen Entwässerungsteich angetroffen wurde.

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