Sperbergrasmücke mit Zecke am Fertő-tó (Neusiedler See) – Ungarn

SperbergrasmueckeDas Weibchen der Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria) ist jetzt endlich aus dem dichten Holunderbusch hervor gekommen. Die ganze Zeit schon hatte ich auf der Suche nach der Sperbergrasmücke aufmerksam die Gegend abgehört. Es ist aber ziemlich heiß und allein der Warnruf der Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla) ist zu hören. Dann ist auch mal ein Männchen vom Neuntöter (Lanius collurio) zu sehen. Das Revier verteidigt er von einer erhöhten Warte an einer Feldeinfahrt aus. Es ist schon 8:00 als ich dann doch eindeutig den Alarmruf der Sperbergrasmücke höre. Zuerst der typische Ruf mit seinem knatternden „trrrrt-t-t“ und der heisere Warnruf, der gedämpft eher auf „tschähr“ lautet. Ja, das ist es. ich bremse, drehe und stehe dann auch prompt vor dem Busch, wo mal gerade ein Vogel eingetaucht ist. Ich warte eine Weile. Da bewegt sich was in einem Gebüsch. Hey, die hat ja eine dicke, grüne Raupe im Schnabel. Es ist – erkennbar an der nur unvollständigen Sperberung auf dem Bauch – eindeutig ein Weibchen, das da mitten im dichten Gebüsch zu Gange ist. Da kommt sie raus.

Jetzt erst sehe ich direkt hinter dem Auge einen dicken, schwarzen Punkt. Es ist eine Zecke. Zecken gehören zu den Ektoparasiten, das heißt, sie halten sich außen auf den Vögeln auf. Häufig verkriechen sie sich unter den Federn der befallenen Vögel und sind so nicht auf den ersten Blick sichtbar. Dann müßte man die Federn etwas auseinanderschieben damit man die Zecken erkennen kann. Hier ist die Zecke mal an einer sehr exponierten Stelle zu sehen. Die Zecken saugen sich an den Vögeln fest, durchstoßen ihre Haut mit ihren Mundwerkzeugen und nehmen das Blut der betroffenen Tiere auf. Da Zecken verschiedene Bakterien oder Viren übertragen können, sind sie oft nicht ungefährlich für die befallenen Vögel. Vögel, die von Zecken befallen sind, werden diese in der Regel nicht mehr so schnell los, denn die Parasiten saugen sich über mehrere Tage lang voll Blut. Das würde  bedeuten, daß auch die weibliche Sperbergrasmücke noch eine Weile mit ihrem ungebetenen Gast leben muß.

Ich beglückwünsche mich, die schöne Seenlandschaft auch im ungarischen Teil des Neusiedler Sees besucht zu haben. Wie auf der nördlichen, österreichischen Seite ist die Landschaft durch weite Schilfflächen und angrenzende naturnahe Biotope geprägt. Der österreichischen Seite hatte ich ja schon erfolgreich einen Besuch mit vielen Vögeln abgestattet. Zahlreiche seltene Vogelarten – wie man in der Galerie sehen kann – finden in den Naturschutzgebieten einen sicheren Rückzugsraum,

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