Um die wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen der selteneren Arten der Paläarktis befriedigen zu können, unternimmt Bird-lens.com ja immer wieder gezielt Reisen in die besten Vogelgebiete Deutschlands und Europas. Das Hauptziel Anfang September sollte der Greifvogelzug – insbesondere der Wespenbussardzug – sein. In dem Buch „Greifvögel: Alle europäischen Arten, Bestimmungsmerkmale, Flugbilder, Biologie, Verbreitung, Gefährdung, Bestandsentwicklung“ von Benny Génsbøl und Walther Thiede wird ja beschrieben, daß zwei Drittel der über Fehmarn und Ostholstein ziehenden Wespenbussarde zwischen dem 26. August und dem 7. September zu verzeichnen sind. Da wird es jetzt höchste Zeit. Früh brechen wir südlich von Berlin auf. Es ist 8:00 als wir in Lübeck sind und noch nicht 9:00 als wir die Fehmarnbeltbrücke überqueren. Die Straße ist die ganze Zeit ja wie eine Autobahn gut ausgebaut und führt an der Abfahrt Petersdorf raus. Dann geht es im Grund einfach nach Norden durch Gammendorf bis wir am Kiosk/ Cafe des Campingplatzes Grüner Brink um 9:15 ankommen. Super Wetter. Kein Wind, Sonnenschein, praktisch keine Leute am Strand. Das wird sich zwar ändern aber anfangs haben wir den Strandabschnitt fast allein und wir platzieren uns direkt an die Strandkante mit einem Super Blick über die See. In der Ferne ist schon Dänemark zu sehen. Man kann sich sicher immer streiten, ob man jetzt an der richtigen Stelle steht. Aber bei allem was wir erleben, ist die Stelle hier am Strand am Westrand des Grüner Brink – nahe an dem Rummelplatz Campingeingang und Cafe/ Restaurant gar nicht so schlecht. Auch wenn immer wieder neugierige und teilweise sehr unhöfliche Leute fragen und manchmal auch nerven. Der Vorteil sind auch die sauberen, sehr akkuraten Toiletten, die umsonst (in Kurtaxe enthalten) sind.
In dem Buch „Greifvögel: Alle europäischen Arten, Bestimmungsmerkmale, Flugbilder, Biologie, Verbreitung, Gefährdung, Bestandsentwicklung“ von Benny Génsbøl und Walther Thiede wird die Hauptdurchzugszeit am Fehmarnbelt als nach langjährigen Beobachtungen morgens zwischen 10:00 und 14:00 Uhr beschrieben. Eine besondere Stelle zur Beobachtung wird in dem Buch zwar nicht genannt, aber ich habe noch eine Meldung aus dem Club 300 gefunden, die von einem Kiosk am Grünen Brink spricht. Da stehen wir nun. Beim Wetter ist man als interessierter Fotograf etwas allein gelassen. Insbesondere detaillierte Darstellungen bzgl. der Wind- und Wetterverhältnisse zum Zug überhaupt und dann natürlich zur Flughöhe wären ja sehr interessant. Es gibt detailliertere Untersuchungen wie z.B. den Artikel „Local Weather Conditions Affect Migration Strategies of Adult Western Honey Buzzards Pernis apivorus through an Isthmus Area“. Aber die betreffen den Zug über Sizilien.
Nun zu der Wespenbussardthematik und Fehmarn. Wenn man bedenkt, daß hier 6.000-8.000 Wespenbussarde ziehen sollen, so haben wir sicher am 4. September mit gut 300 Exemplaren einen sehr guten Tag gehabt. Am nächsten Tag noch 6 Exemplare, danach nichts mehr und am 1. Tag auch nicht. Es ist also alles andere als garantiert, daß man was sieht. Die Wetterverhältnisse scheinen insofern eine große Rolle zu spielen, daß zu gutes Wetter die Wespenbussarde zu hoch ziehen läßt. Zu viel Wind, gar Sturm, läßt wohl den Flug – wie auch die Meldungen auf Ornitho.de nahelegen – der Wespenbussarde ganz oder sehr weitgehend ausfallen. Am besten war es bei dem aktuellen Erkundungstrip eigentlich als sich nach dem schönen Wetter am 4. September der Himmel zuzog und die einfliegenden Wespenbussarde ziemlich tief, wie auch die Sperber, herein kamen. Es wäre interessant zu wissen, wie sich Regen auf die Ankunft auswirkt. Kommen die Wespenbussarde dann auch ganz tief herein – oder lassen sie es ganz sein? Eine interessante Facette – und vielleicht keine Kleinigkeit – war der Umstand, daß die besten Beobachtungen von Wespenbussarden gar nicht direkt an der Küste sondern so ca. 1 km über den Acker- und Wiesenflächen Fehmarns gemacht wurden. Dies paßt auch zu Meldung über Dänschendorf-Nord bei der am 4. September ≥50-120 Wespenbussarde in Ornitho.de gemeldet wurden. Hierzu noch eine Ergänzung vom Gömnitzer Berg deutlich weiter südlich auf dem Festland. Dort zogen an dem Tag 688 Wespenbussarde zwischen 14:20 und 16:28 Uhr, die ebenfalls als teilweise niedrig ziehend in Ornitho.de gemeldet wurden. Die Suche am Grünen Brink am 5. September verlief ergebnislos. Die Nachsuche am stürmischen 5. September an der Ostküste war ja ebenfalls ohne Ergebnis. Hier war die Erwartung ja gewesen, daß die Wespenbussarde sich schon über dem Meer gen Osten abtreiben lassen. Bei Wind von bis zu 85 km/h nicht unwahrscheinlich. Trotzdem war kein einziger Wespenbussard zu sehen. Und auch nur 2 Sperber. Was auch nicht direkt auf einen guten Zugtag hinweist. Ob Zufall oder nicht. Andere Örtlichkeiten konnten auf Grund der Kürze der Zeit nicht aufgesucht werden. Ob sich hier neuere Erkenntnisse ergeben ist – zumindest unter Hinweis auf die Standorte der Ornitho.de-Meldungen – eher fraglich.
Wenn über Fehmarn 6.000-8.000 Wespenbussarde ziehen, muß man wissen, daß nicht nicht alle Greife von Südschweden aus über Fehmarn ziehen. Ein großer Teil zieht von Falster direkt nach Süden. Weiterhin existiert ein nördlicher Zugweg über den Öresund bei Helsingborg, der ebenfalls Fehmarn nicht tangiert. Interessant ist, daß ein ganz neuer Beobachtungspunkt – nämlich am Nordostende der Insel – als Beobachtungsplatz genannt wird. Dieser Punkt soll im Herbst sogar der beste Beobachtungspunkt – und das mit großem Vorsprung vor dem Grünen Brink etc. – sein. Die hier durchziehenden Wespenbussarde wären auch weniger Richtung Inselinneren orientiert sondern würden ihre Südwest-Zurichtung beibehalten. Das könnte daran liegen, daß bei Zugvogelmessungen die überwiegende Mehrheit der hier ziehenden Bussarde in Höhen von über 200m zog. Das ist für den „normalen“ Beobachter dann weniger interessant. Dagegen konnten in dem westlichsten Beobachtungsbereich doch eine gute Anzahl zwischen 20 und 100 Metern beobachtet werden bzw. es gab gar keine Beobachtungen über 200 Meter Höhe. Trotzdem, komisch, daß man zu dem Ort Bannesdorf keine Meldungen in Ornitho.de sieht. Einen Versuch ist der Punkt östlich des Fährhafens von Puttgarden – in der Nähe des Ortes Bannesdorf (nördlich des Ortsteils Klausdorf) – aber sicher wert.
Die überhin ziehenden Wespenbussarde gaben immerhin ein eindrucksvolles Schauspiel bezüglich der Vielfalt der Färbung und Musterung ab. Dazu sei auf die Galerie mit den ziehenden Wespenbussarden von Fehmarn verwiesen.
Ergiebig ist Fehmarn auf jeden Fall. Beobachtungshütten im Wasservogelreservat Wallnau bieten Beobachtern hervorragende Möglichkeiten, die Vogelwelt unmittelbar mitzuerleben.
Um die wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen der selteneren Arten der Paläarktis befriedigen zu können, hat Bird-lens.com gezielt Reisen in die besten Vogelgebiete Brandenburgs, den Neusiedler See aber auch an entferntere Orte unternommen. Dies alles um exzellente Fotos der Vögel der Westpaläarktis machen zu können. Die Ausbeute an Bildern auch von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Die schönen Bilder, die Sie in der Galerie sehen, sind nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture- Shop” sehr bald finden werden. Geben Sie mir einfach Bescheid, wenn wir Sie das Bild einer Vogelart benötigen, bevor die neuen Bilder online sind.