Kleiber, verbissen im Kampf

Ein Frühlingstag in einem Auenwald in meiner Heimatstadt. Noch ist der Laubaustrieb gering. Wunderschön scheint die warme Frühlingssonne bis auf den Boden. Alles ist voller Leben. Überall ruft und singt es. Immer wieder ist Bewegung auf Zweigen und Ästen und an den Baumstämmen zu beobachten. Die Vögel bereiten sich auf die Brutsaison vor. Die Temperaturen lassen das Temperament der Vögel ebenfalls steigen. Eine bemerkenswerte Aggressivität ist in der Luft.

Viele Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes) – ein Trupp mit mindestens 6 Exemplaren – wechselt immer wieder vom sonnendurchfluteten Boden zu den lichten Wipfeln. Im wunderbarem Sonnenschein fliegt mit typischem Ruf ein Buntspecht (Dendrocopos major) ein. Ein Kleiber (europ.) (Sitta europaea) erdreistet sich in das Revier eines Artgenossen einzudringen. Der Revierinhaber – bzw. derjenige, der sich dafür hält – fliegt den Eindringling sofort unvermittelt an. Beide Vögel prallen gegen die Rinde einer dicken Eiche. Sie stürzen beide zu Boden. Dort „verbeißen“ sie sich ineiander, hauen mit ihren spitzen Schnäbeln aufeinander, die Flügel flatternd. Dann wieder bleiben beide – wie ermattet – im trockenen Laub liegen. Sie sind so miteinander beschäftigt, daß ich mich bis auf 3 Meter nähern kann und die im Streu liegenden Kleiber mit dem Handy fotografieren kann. Ich habe schon die Befürchtung, daß einer von beiden den Streit mit dem Leben bezahlt hat. Doch plötzlich flattern beide Vögel, trennen sich und sind in Nullkommanix abgeflogen. Eine eindrucksvolle Auseinandersetzung!

Der Schauplatz des Streits wird als Gebiet von einem kleineren Flüßchen gequert. Die Baummischung ist vielfältig. Sie besteht hauptsächlich aus Eichen, Hainbuchen, Ahorn, Erlen und Pappeln. Der Totholzanteil ist erstaunlich hoch. Viele dicke Stämme liegen quer auf dem Boden und schaffen eine undurchdringliche Kleinst-Wildnis. Die Vegetation des Gebietes am östlichen Rand des NSG Forst Zinna-Jüterbog-Keilberg gehört zu den Resten natürlicher, reicher Laubmischwälder des Baruther Urstromtales. Während zwischendurch feuchte Bereiche von Baumarten der Erlenbruchwäldern eingenommen werden, dominiert das Gebiet Arten der Eichen-Hainbuchenwälder (Stellario-Carpinetum). Diese zeichnen sich durch einen hohen Anteil anspruchsvoller Laubmischwaldarten der Bodenflora aus. Leberblümchen (Hepatica nobilis) aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) oder auch die Buschwindröschen (Anemone nemorosa) blühen im zeitigen Frühjahr vor dem Laubaustrieb besonders schön.

Das Gebiet weist eine artenreiche Avifauna auf. Als Beispiele seien vor allem Mittelspechte (Dendrocopos medius) aber auch Kernbeißer, Buchfinken (Fringilla coelebs), und Eurasische Gimpel (Pyrrhula pyrrhula) zu nennen.

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