Die Rothalsgans (Branta ruficollis) ist ein faszinierender Vogel, der in Deutschland als seltener Gast auftritt. Ihre auffällige Färbung und ihr ungewöhnliches Zugverhalten machen sie zu einem besonderen Beobachtungsobjekt für Ornithologen und Vogelbegeisterte. So war die Freude groß, als auf ornitho.de eine Sichtung von sogar 2 Gänsen im westlichen Brandenburg auftauchte.
Wer im Winter große Trupps von Nonnengänsen (Branta leucopsis) auf Wiesen oder abgeernteten Feldern beobachtet, hat mit etwas Glück die Chance, eine Rothalsgans in ihrer Mitte zu entdecken. Diese farbenprächtige Art tritt in Deutschland als Irrgast auf und sucht häufig die Gesellschaft ihrer nahen Verwandten Seit den 1970er Jahren werden in Nordwestdeutschland fast jährlich Beobachtungen von maximal fünf bis sieben Individuen verzeichnet. Mit dem Bestandsanstieg in den 1990er Jahren erhöhte sich die Zahl der durchziehenden oder überwinternden Rothalsgänse auf bis zu 50 Exemplare. Im Binnenland sind diese Gänse sehr selten anzutreffen.
Seit Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre aber werden zunehmend Einzelbeobachtungen auch im Binnenland registriert. So wurden allein 2025 schon Rothalsgänse im Pareyer Luch, den Netzener Wiesen und im Criewener Polder bei Schwedt an der Oder nachgewiesen.
In Deutschland taucht sie meist in Trupps von Blässgänsen (Anser albifrons) und von Nonnengänsen auf. Die Blässgans ist der häufigste Begleiter der Rothalsgans.Diese Gans hat ein weitreichendes Verbreitungsgebiet und überwintert in großen Zahlen in Deutschland, besonders in Nord- und Ostdeutschland. Das gleiche gilt für die Nonnengänse. Da sich die Zugrouten der 3 Arten überschneiden, schließen sich Rothalsgänse oft Nonnen- oder Blässgansgruppen an.
Die Rothalsgans profitiert von der Vergesellschaftung mit größeren Gänsearten. Die größere Zahl an Individuen erhöht die Wachsamkeit und schützt sie besser vor Prädatoren. Zudem erleichtert die Gruppenstruktur die Orientierung auf dem Zug und die Nahrungssuche
In Deutschland ist die Rothalsgans kein Brutvogel, sondern tritt als seltener Gast auf. Die Rothalsgans brütet nämlich in den arktischen und subarktischen Tundren Westsibiriens, insbesondere auf der Jamal-Halbinsel, im Mündungsgebiet zwischen Ob und Jenissej sowie auf dem Taimyr. Sie bevorzugt Flussufer und -mündungen als Brutplätze. In ihren Winterquartieren sucht sie Gebiete mit sicheren Übernachtungsmöglichkeiten, wie unzugängliche Inseln oder Flachwasserbereiche, sowie ausreichend Nahrungsgebiete wie Salzwiesen, Weiden oder Brachen.
Die Netzener Wiesen bieten nicht nur der Rothalsgans, sondern auch vielen anderen Vogelarten einen wichtigen Lebensraum. Für Vogelbeobachter sind die Netzener Wiesen ein lohnendes Ziel. Die Kombination aus vielfältigen Lebensräumen und einer beeindruckenden Artenvielfalt macht dieses Gebiet zu einem Hotspot für ornithologische Beobachtungen.
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