Fotografie auf den Neuntöter

NeuntöterMitte  Mai ist am Grenzgebüsch zwischen zwei Wiesenflächen im Seeluch der hoch aus der Hecke ragende Holunderzweig (Sambucus nigra) wieder besetzt. Seit Jahren findet sich in dieser Hecke inmitten einer Feuchtwiesenlandschaft der Neuntöter (Lanius collurio) zur Brutsaison ein. In der Norddeutschen Tiefebene ist der Neuntöter noch verbreitet, jedoch ist die Bestandsdichte nirgends sehr hoch, so daß er in Deutschland als stark bedrohte Art gilt.

Heckenlandschaften mit Holunder, Weißdorn, Schlehe und Brombeere, sind der bevorzugte Lebensraum des Neuntöters. Der kleine Beutegreifer zeigt in seinem Verhaltensspektrum erstaunliche Anpassungen an die ökologische Nische „Hecke”. So wird auch das napfförmige Nest im Schutze eines Dornenbusches gut verborgen in ein bis drei Meter Höhe angelegt.

An der etwa vierzehntägigen Fütterungsphase der Jungvögel im Nest beteiligen sich beide Partner gleichermaßen. Um beim Fotografieren im Dickicht einer Hecke das Motiv gut vom Hintergrund herauslösen zu können, ist ein gutes Tele mit einer hohen Anfangsöffnung nützlich.

Beliebte Ansitzpunkte, von denen der Neuntöter nach Beute Ausschau hält, werden regelmäßig angeflogen. Deshalb ist es relativ leicht, aus einem Tarnzelt oder einer Jagdkanzel die Vögel zu fotografieren. Um eine möglichst geringe Arbeitsentfernung zu haben, ist es erforderlich, das Tarnzelt längere Zeit im Revier des Vogels zu platzieren. Dazu sind in der Regel Absprachen mit dem Grundstückseigentümer und dem Jagdpächter erforderlich.

Neuntöter (Lanius collurio) bevorzugen die Ansitzjagd. Solche – für einige Zeit – statische Situationen fotografiert man in der Regel aus fünf bis acht Metern Entfernung. Eine größere Entfernung ist für Action-Aufnahmen – Anfliegen des Neuntöters am Nest – von Vorteil. Damit eine Störung der Vögel vermieden wird, ist es ratsam, Aufnahmepunkte vorher festzulegen, so daß das auf dem Stativ montierte Objektiv nicht unnötig hin- und hergeschwenkt werden muß.

Da bietet es sich an, immer ein zweites Gehäuse griffbereit liegen, damit nicht in Momenten, in denen die Vögel in der Nähe sind, das Objektiv gewechselt werden muß.

Die Jungvögel verlassen noch flugunfähig das Nest und verbringen ihre Ästlingszeit in der näheren Umgebung. Während der Ästlingszeit bietet die Hecke den Jungvögeln einen geschützten Spiel- und Erprobungsraum.

Ein Revier entlang eines Weges erweist sich dann als besonders günstig, da der Fotograf im Auto den ständig wechselnden Standorten der jungen Neuntöter folgen kann. Nach dem Verlassen des Nestes bleibt die Familie noch vier Wochen zusammen, was wiederrum Gelegenheit für schöne Aufnahmen bietet.

Das Seeluch ist ein Teil der Luckenwalder Heide, die südlich an die Teltowplatte des Niederen Fläming anschließt. Große Teile der Landschaft sind von Sandern bedeckt, so dass trockene Sandböden vorherrschen. Neben Ackerwirtschaft und Grünländern kommen im Bereich der Niederungen viele feuchte Lebensräume vor. Die Nuthe sorgt in ihrem Verlauf für Feuchtlebensräume, Bruchwälder und Kesselmoore.

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