Buchenwälder und der Weissrückenspecht in Bulgarien

WeißrückenspechtBuchenwälder assoziiert man nicht unmittelbar mit Bulgarien. Jedoch kann man im Naturschutzgebiet Silkosia – dem 1933 gegründeten, ältesten NSG Bulgariens – sehr schöne, alte Buchen bewundern. Silkosia ist das richtige Naturreservat mit einem naturnahen Laubmischwald mit – in dem Fall – Orient-Buche (Fagus orientalis).

Auch die Spechte scheinen den Park sehr zu schätzen. So kommen Kleinspecht (Dendrocopos minor), Mittelspecht (Dendrocopos medius), Weißrückenspecht (Dendrocopos leucotos), Buntspecht (Dendrocopos major), Schwarzspecht (Dryocopus martius), Grünspecht (Picus viridis) und Grauspecht (Picus canus) im Gebiet vor.

Der Park liegt in der Strandzha Region zwischen dem Tiefland um Burgas, dem Schwarzen Meer und Ost-Thrakien. Die Hügel von Bosna und Hasekiyata bilden den bulgarischen Teil des Strandzha-Gebirges. Auch Ahtopol nördlich der türkischen Grenze ist nicht weit. Das Gebiet ist daher Grenzregion. Es hat ein hügeliges und stark erodiertes Mittelgebirgsrelief. Ein dichtes Netz von Tälern der Flüsse Fakiyska, Veleka und Rezovska ist landschaftsprägend. Es wird durch eine spezifische Vegetation des südeuxinocolchidian Typus charakterisiert. Die wichtigsten Pflanzengemeinschaften, die in Bulgarien typisch nur für diese Region sind, bestehen aus Fagus orientalis, Rhododendron ponticum, Vaccinium arctostaphylos und Laurocerasus officinalis. Der Wald besteht weitgehend aus den oben angesprochenen Fagus orientalis, den südlichen Buchen oder Orient-Buchen. Orient-Buchen sind nahe Verwandte der in Mitteleuropa heimischen Rotbuche. Zu den Pflanzengemeinschaften gehören weiterhin Corylus colurna, Acer platanoides, Acer campestre. Die xerophyte Vegetation im Wald wird von Quercus polycarpa, Carpinus betulus, Zerreiche (Quercus cerris), Crataegus monogyna. Auffallend ist das reliktartige Vorkommen der Mispel (Mespilus germanica) und Sorbus torminalis

Der Eindruck im Naturschutzgebiet Silkosia ist von einer Unberührtheit und Weitläufigkeit geprägt, die in Europa ihresgleichen sucht. Überhaupt ist es sehr, sehr ruhig in der Gegend – abgesehen vom hörbaren Flugverkehr und dem ein oder anderen Auto auf den kleinen Landstraßen.  Von der kleinen gut asphaltierten Straße mitten durch das Reservat kann man wirklich sehr gut Vögel beobachten. Von der Straße aus sind kleine Abstecher in den sehr hübschen Laubmischwald, Traubeneiche, Strandzhan Eiche, ungarischer Eiche, Hainbuche und Winter-Linde möglich. Etwas später im Jahr muß der Waldboden fast vollständig von einem Teppich aus Waldblumen bedeckt sein. Aber auch jetzt sind sehr schön die vielen violetten Alpenveilchen (Cyclamen) und gelbe Krokusse – auch Echter Safran genannt –  in (fast) voller Blüte zu sehen.

Bekannt ist das Silkosia-Naturschutzgebiet im Strandzha Naturpark als Heimal der lilfordi-  Unterart des Weißrückenspechts (Dendrocopos leucotos lilfordi). Eine Weißrückenspecht-Pirsch ist ein echtes Geduldsspiel. Der Erfolg, den Specht gefunden zu haben, ist dann aber umso schöner; garniert mit einem vollem Atemzug Naturgenuß in einer abgelegenen, urtümlichen Waldlandschaft.

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