Eine als Carolinakrickente – oder Amerikanische Krickente – bekannte nahe Verwandte unserer Krickente (Anas crecca) aus Nordamerika hält sich seit einigen Tagen im Münsterland auf. In den Rieselfeldern ist die Art seit mindestens dem 16.03.14 auf dem Teich E1 zu sehen. Erstmalig wurde sie dort von H. Lauruschkus, J. Schröder, T. Leimbach, U. Wellerdieck, W. Scharlau entdeckt. Die männliche Carolinakrickente (Anas carolinensis) hielt sich am 24. März 2014 ab mittags zuerst versteckt. Damit blieb sie den teils von weither angereisten Ornithologen, die u.a. in der Beobachtungshütte am Zugang zum Gebiet E 1 ausharrten, für längere Zeit verborgen.
Dann wurde sie unter Krickenten nachmittags entdeckt. Sie hielt sich am Ostrand von E1 nicht weit von der 14er-Beobachtungshütte am auf. Wenig später zeigte sie sich rastend auf einer mit Schilf bewachsenen langgezogenen Insel und war dann auch von der Beobachtungshütte am Zugang zum Gebiet E 1 zu sehen. Später zeigt sie sich frei mitten auf der Fläche vor der 14er-Beobachtungshütte. Hier war sie dann in den seichten Zonen mit einigen Schlammflächen zu sehen, wo sie mit etwa 10 Krickenten mit der Nahrungsaufnahme beschäftigt war.
Näher kam sie nicht mehr, sodaß der Fotograf mit einem Belegfoto auf große Entfernung vorlieb nehmen mußte.
Möchte man sein Glück selber mal in den Rieselfeldern Münster versuchen oder gar in seinem Lieblingsfeuchtgebiet auf Nachsuche gehen, sollte man Krickenten-Trupps sorgfältig mit dem Spektiv durchschauen. Dies in der Hoffnung, doch mal einen senkrechten weißen Brustseitenstreifen statt eines waagerechten Weißstreifens auf den äußeren Schulterfedern zu sehen. Die auffallend breite weiße, senkrechte Linie – von manchen auch “Positionslichter” genannt – war bei der männlichen Carolinakrickente, die sich im Prachtkleid befand, jedenfalls sehr gut zu sehen. Die waagerechte weiße Linie der äußeren Schulterfedern fehlte und auch die Kopffärbung war etwas dunkler. Dadurch wirkt die Kopfform „voller“. Bis vor einigen Jahren wurde die Amerikanische Krickente als nordamerikanische Unterart der Krickente (Anas crecca carolinensis) gehandelt, jetzt wird sie aber als eigene Art (Anas carolinensis) angesehen.
Das ist aber nicht der erste Nachweis für Nordrhein-Westfalen in den Rieselfeldern Münster. Nach Angaben der mit dem Gebiet vertrauten Beobachter stellt diese Beobachtung den 3. Nachweis für die Rieselfelder dar. Der erste Nachweis für Deutschland für diese Art wurde am 7. Mai 1994 im Moorhauser Polder östlich von Oldenburg in Niedersachsen erbracht. In den Folgejahren erfolgten weitere Nachweise so u.a. von vier Männchen in Schleswig-Holstein. Weitere Meldungen kamen aus Brandenburg, Hessen und Niedersachsen. Die Nachweise in Deutschland verteilen sich – wie auch in den Nachbarländern – auf die Monate Januar bis Juni. Der Schwerpunkt der Nachweise liegt im Monat April.
Der Ausflug hatte sich also gelohnt. Als weiteres Highlight dieses recht kühlen Tages mit wechselhaftem Wetter (teils Sonnenschein, teils Platzregen) war noch eine Isländische Uferschnepfe (also eine Uferschnepfe der Subspezies islandica) ebenfalls auf E1 zu sehen. Die Isländische Uferschnepfe (Limosa limosa islandica) stand mitten zwischen „normalen“ Uferschnepfen (Limosa limosa limosa) in der östlichen Ecke des Teiches. Beeindruckend war zusätzlich die erfolgreiche Jagd eines Wanderfalken (Falco peregrinus)auf eine junge Lachmöwe (Larus ridibundus).
Vom Rhein-Ruhr – Gebiet sind die Rieselfelder Münster gut zu erreichen. Gerade im Frühjahr lohnt sich eigentlich immer ein Besuch, da das Gebiet als Birding-Hotspot bekannt ist.
Das Europareservat “Rieselfelder Münster” liegt etwa 6 km nördlich des Stadtzentrums von Münster. Dieses von Menschenhand geschaffene Feuchtgebiet auf den ehemaligen Verrieselungsflächen der Stadt ist ein bedeutender Rast- und Mauserplatz für Zugvögel. Die Rieselfelder stellen eine wichtige Verbindungs- und Trittsteinfunktion für europaweit bedrohte Vogelarten dar. (http://www.muenster.org/rieselfelder/gebiet/index.htm)
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