Endlich mal wieder ein schöner Wintertag. Gegen Mittag sind die Temperaturen auch recht angenehm. Bei einem Termin in Zossen – ca. 30 km südlich von Berlin – statte ich dem Strandbad Wünsdorf einen Besuch ab. Nur wenige Besucher lassen sich hier, wo sich im Sommer die Badegäste tummeln, auf den Parkbänken die Sonne ins Gesicht scheinen. Ich betrachte mit dem Spektiv die Wasserfläche.
Es ist nur wenig los. Nur einige Kormorane (Phalacrocorax carbo) fischen. Dazwischen sind Gänsesäger (Mergus merganser) zu sehen. Am Rand schwimmen Stockenten (Anas platyrhynchos).
Auf einmal herrscht Bewegung in der Mitte des Sees – leider im Gegenlicht. Ein Vogel nimmt eine furiose, kurvenreiche Jagd auf einen Kormoran auf, der gerade einen Fisch gefangen hat. Ich denke zuerst an eine der Steppenmöwen (Larus cachinnans) oder auch eine große Lachmöwe (Larus ridibundus), aber der Flug ist durch schnelle Flügelschläge & extreme Wendemanöver geprägt. Außerdem wirkt der Vogel sehr dunkel, fast schwarz. Damit fällt die Lachmöwe aus. Das alles kommt mir aber doch sehr bekannt vor – und zwar von entsprechenden Beobachtungen in den Tundren Skandinaviens. Das kenne ich so von Raubmöwen (Stercorarius sp.).
Die Attacke ist anscheinend erfolglos. Bis sich die in der Nähe befindlichen Vögel alle wieder beruhigt hatten, schwimmt die Raubmöwe dann rastend hoch auf dem Wasser. Die Kopf-/Schnabelpartie ist trotz der Entfernung am 20-60 Okular des Spektivs bei voller Vergrößerung eindeutig. Ich kann gerade noch einige Aufnahmen mit dem Handy machen. Die Raubmöwe wirkte auf Anhieb eher Sturmmöwen-groß. Aber im Körperbau zierlicher. Es herrschte doch ein deutlicher Größen-Abstand zu einer dahinter schwimmenden Steppenmöwe. Das alles spricht sehr für eine Schmarotzerraubmöwe (Stercorarius parasiticus).
Das Licht ist aber so schlecht und die Entfernung so weit, daß ich einen Ortswechsel auf die andere Seite des Sees beschließe. Dies, um das Licht von hinten zu bekommen. Das dauert natürlich ein wenig. So sehr ich auch vom anderen Ufer suche, so wird der Vogel doch nicht mehr gefunden. Das war also nur ein kurzes Intermezzo. Wahrscheinlich hielt sich der Vogel gerade mal 20 Minuten im Gebiet auf.
Um der wachsenden Nachfrage nach Top-Bildern der selteneren Arten der Paläarktis gerecht zu werden, hat Bird-lens.com gezielt Reisen an entlegene Orte unternommen. Dies alles, um hervorragende Fotos der Vögel der Westpaläarktis zu gewährleisten. Die Ausbeute an Bildern auch von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Es gibt noch weitere schöne Vogelbilder, die Sie unter der Registerkarte „Picture Shop“ finden. Geben Sie einfach Bescheid, wenn Sie ein Bild von einem Vogel benötigen, der nicht online ist.