Amsel in den Fängen eines Turmfalken

Laute Alarmrufe von Amseln lenken meine Aufmerksamkeit auf eine Stelle im Nachbargarten. Zuerst sehe ich einen sich bewegenden Flügel – weiß mit schwarzem Muster. Dann den Schnurrbart. Hey, das ist ein Turmfalkenweibchen (Falco tinnunculus), das gerade eine Amsel (Turdus merula) attackiert und frisst. Die spätestens mit Schnabelhieben tote Amsel hatte sich versehentlich in einem Obstnetz verfangen, das Rote Johannisbeereren (Ribes rubrum) vor plündernden Vögeln schützen soll.

Kurz nachdem ich auftauche, fliegt der Turmfalke mit einem Stück seiner Beute im Schnabel davon. Doch erst nach einiger Zeit kommt er zurück und laßt sich auf dem eingewickelten Vogel nieder. Leider konnte ich den Nachbargarten nicht direkt erreichen. Okay, der Vogel war tot, aber es könnte sein, dass sich auch der Turmfalke im Netz verheddert hat. Schließlich hatte der Nachbar den Vorfall bemerkt und die tote Amsel ebenfalls vom Netz gelöst. Wenig später kann ich den Turmfalken sehen, wie er genüsslich Teile des Amselmahls auf einer Steinmauer verspeißt. Schließlich fliegt sie davon, nicht ohne von den aufgeregten Artgenossen der toten Amsel aggressiv belästigt zu werden. Weitere Aufnahmen dieser Sitzung finden Sie in der Galerie unter: www.bird-lens.com.

Turmfalken fressen fast ausschließlich mausgroße Säugetiere: typischerweise Wühlmäuse, aber auch Spitzmäuse und Mäuse. Sie liefern bis zu 75 % oder mehr der Biomasse. Urs N. Glutz von Blotzheim schrieb in seinem „Handbuch der Vögel Mitteleuropas“, Band 4. Falconiformes, dass etwa 60 Sperlingsvogelarten als Beute des Turmfalken nachgewiesen wurden. Während der Brutzeit können kleine Vögel – hauptsächlich Sperlingsvögel – den Großteil seiner Nahrung ausmachen, da es viele unerfahrene Jungvögel gibt.

Kirschen, Pflaumen und Beeren … Spatzen, Stare und Amseln lieben frisches Obst. Zum Schutz der Obsternte verwenden Obstbauern und Hobbygärtner Netze. Vorsicht ist jedoch geboten bei der Verwendung billiger Vogelnetze aus Supermärkten und Baumärkten. Vogelschutznetze können sich für Vögel und sogar Igel schnell zur tödlichen Falle entwickeln. Die Tiere verheddern sich darin und verenden qualvoll. Tipps zum Umgang mit Obstschutznetzen sind generell:

Verwenden Sie nur weiche oder gewebte Netze in hellen Farben. Je feiner, dunkler und schärfer die Fäden und je größer der Durchmesser, desto gefährlicher ist das Netz für Vögel. Die Netze müssen fachgerecht installiert und gut gespannt sein. Die Enden sollten bis zur geschützten Kultur aufgerollt werden, sodass keine losen Teile den Boden berühren. Um rechtzeitig gefangene Igel und Vögel zu retten, sollten die Netze regelmäßig kontrolliert werden. Zu Beginn der Ernte sind die Netzvorrichtungen umgehend wieder zu entfernen. (Quelle: Deutscher Tierschutzbund).

Um der wachsenden Nachfrage nach Top-Bildern der selteneren Arten der Paläarktis gerecht zu werden, hat Bird-lens.com gezielt Reisen auch an entlegene Orte unternommen. Dies alles, um hervorragende Fotos der Vögel der Westpaläarktis zu gewährleisten. Die Ausbeute an Bildern auch von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Es gibt noch weitere schöne Vogelbilder, die Sie unter der Registerkarte „Picture Shop“ finden. Geben Sie einfach Bescheid, wenn Sie ein Bild von einem Vogel benötigen, der nicht online ist.

 

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