Terschelling: Vogelfotografie auf einer Westfriesischen Inseln

KornweiheIn den letzten Strahlen der untergehenden Sonne leuchtet die Dünenlandschaft in zarten Rottönen. Wenn am späten Nachmittag der Himmel nach einem Regentag aufreißt, leuchtet der nasse Strand im warmen Sonnenlicht. Dann weiß ich, warum ich hier bin. Seitdem ich die Naturfotografie für mich entdeckte, zählt das niederländische Wattengebiet zu meinen bevorzugten Fotozielen. Fotografisch habe ich Texel am besten erkundet, aber auch Terschelling, Vlieland, Ameland und Schiermonnikoog sind für die Naturfotografie bestens geeignet.

Die Naturlandschaften auf Terschelling bieten viel: Rotschenkel (Tringa tetanus) flöten ihren Gesang von einem Zaunpfosten entlang der Salzwiesen. Die Dünen beherbergen eine große Brutkolonie von Möwen. Auf den Wiesen z.B. auf dem Platz, wo der Rettungshubschrauber für Notfälle bereit gehalten wird, kann man Kiebitze (Vanellus vanellus) mit ihren lauten, durchdringenden Flugrufen sehen. Ein Austernfischer (Haematopus ostralegus) verteidigt lautstark sein Revier gegen aufdringliche Nachbarn. Auch Brutpaare der seltenen Kornweihe (Circus cyaneus) leben auf der Insel und sind frühmorgens im schwebenden Nahrungsflug über den Dünen zu entdecken. Ein Ausflug zu der Schwesterinsel Norderney erbrachte diese schönen Vogelbilder der Kornweihe in der Galerie.

Weite Strände zum Meer hin, kleine Wälder, Dünenlandschaften, Polder und hinter dem Deich die einzigartigen Salzwiesen. Die Westfriesischen Inseln in den Niederlanden haben gerade dem Fotografen einiges zu bieten. Zum einen ist das Wattenmeer für viele nordische Vogelarten Rast-, Ruhe- und Winterquartier. Gänse bevölkern zu Tausenden das Watt, die Salzwiesen und die küstennahen Feuchtgebiete. Bemerkenswert sind die Meergänsearten, zu denen neben der Ringelgans die Nonnengans, die Kanadagans und – wenn man Glück hat – die Rothalsgans zählen. Ihr Brutareal ist die arktische Kältewüste und arktische Tundra Eurasiens und Nordamerikas. Neben Ringelgänsen, Zwergschwänen und Entenarten bieten die westfriesischen Inseln und die angrenzenden Küstenregionen im Winter hervorragende Beobachtungsmöglichkeiten auch für andere Vogelarten. Äsende Gänse lassen sich gut aus dem am Straßen- oder Wegrand parkenden und obendrein warmen Auto heraus fotografieren.

Wenn es mal keine Vögel zu sehen gibt, kann man sich den Strukturen im Sand widmen. Der Wind, der im Herbst und Winter über den Strand fegt, läßt bizarre Formen und Strukturen entstehen. Im Sommer kommt Farbe ins Spiel, dann blühen viele Pflanzen in den Dünen und vor allem in den Salzwiesen. Wenn an einem bedeckten Nachmittag, an dem die Sonne ab und zu durch die Wolken blinzelt, eine Aufnahme einer jungen Dünen mit Salzmiere (Honkenya peploides) in herbstlichen Farben entstehen kann, ist das Glück perfekt. Ob Nebel in den frühen Morgenstunden oder herannahende Regenwolken. Jede Wetterkonstellation verleiht der Landschaft auf den Inseln ihre eigene, mystische, freundliche oder düstere Atmosphäre.

Terschelling ist die zweitgrößte der Westfriesischen Inseln. Breite Sandstrände, ein recht großer Wald und ein reiches Vogelleben zeichnen sie aus. Das Europäische Naturdenkmal „De Bosplaat” ist ein sehr bedeutendes Vogelgebiet. Im östlichen Teil von Terschelling liegt das Naturschutzgebiet, das sich rund zehn Kilometer bis zur östlichsten Spitze der Insel erstreckt. In den Dünen und Salzwiesen brüten hier zahlreiche Vögel. Neben einer Kolonie des Löfflers (Platalea leucorodia) gibt es beispielsweise Wiesenweihen (Circus pygargus) und Kornweihen (Circus cyaneus) zu beobachten. Fotos von der Kornweihe, Circus cyaneus, zu schießen, war der Hauptgrund, eine Reise nach Terschelling Anfang Mai zu vereinbaren. Schließlich sind Ende April/ Anfang Mai die weiter südlich überwinternden Weihen aus ihren Überwinterungsgebieten zurückgekehrt.

Alle westfriesischen Inseln sind aus der Sicht des Naturschutzes sehr wertvoll. Sie bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Brut- und Zugvögeln; einige von ihnen hoch gefährdete Arten. Für vier Arten, nämlich Spießente (Anas acuta), Kornweihe (Circus cyaneus), Zwergseeschwalbe (Sterna albifrons) und Sumpfohreule (Asio flammeus) sind die niederländischen friesischen Inseln das wichtigste Brutgebiet. Wegen seiner Seltenheiten ist das Gebiet „De Bosplaat” in der Brutzeit von Mitte April bis Mitte Juli nur teilweise zugänglich. „De Noordsvaarder” an der Westküste von Terschelling ist durch Wanderdünen in ausgedehnten Dünenmeeren, weite Strandflächen, junge Salzwiesen geprägt.

Das Gebiet „De Bosplaat” ist entstanden, nachdem eine östlich von Terschelling liegende Sandbank durch einen Deich mit der Insel verbunden wurde. Auf der früheren Sandbank entstand eine reichhaltige Salzwiesenvegetation. Man findet dort reiche Bestände an Salzmelde (Atriplex pedunculatus), Strandflieder (Limonium vulgare), Strand-Beifuß (Artemisia maritima) und andere, an amphibische Lebensräume angepasste Salzwasserpflanzen. Neben Möwen (Larus sp.) brüten hier auch Zwergseeschwalben (Sterna albifrons).

Um die wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen der selteneren Arten der Paläarktis befriedigen zu können, hat Bird-lens.com gezielt Reisen an Gebiete wie die Seen Brandenburgs, den Neusiedler See, nach Texel aber auch an entfernte Orte unternommen. Dies alles um exzellente Fotos der Vögel der Westpaläarktis machen zu können. Die Ausbeute an Bildern auch von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Das schöne Bild des Blogs ist nur ein erster Eindruck, was Sie hinter der Rubrik “Picture- Shop” sehr bald finden werden. Geben Sie bird-lens.com über das Kontaktformular einfach Bescheid, wenn Sie das Bild einer Vogelart benötigen, bevor die neuen Bilder online sind.

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