Gerade raus in die große Welt – ein junger Buntspecht im Kiefernwald

Bei einem Spaziergang im lichten Kiefernwald, werde ich unerwartet Zeuge eines bezaubernden Moments: Ein junger Buntspecht (Dendrocopos major) flattert leicht tappsig auf dem Boden. Als ich mich ihm auf wenige Metern genähert habe, klettert er doch erstaunlich behände einen Kiefernstamm (Pinus sylvestris) herauf. Von Stamm zu einem weiteren Stamm fliegt er, das Gefieder zart gestreift, der Blick wachsam, aber unsicher. Ganz traut er der Höhe wohl nicht. Jedenfalls landet er dann doch wieder im Gras und klammert sich an den Ast eines kleinen Strauchs. Es ist sicher sein erster Tag „da draußen“ – und der beginnt wacklig.

Der junge Buntspecht, frisch aus der Bruthöhle, zeigt in den ersten Tagen nach dem Ausfliegen (Nestflucht) ein auffälliges Verhalten. Er hält sich in Nestnähe auf, bevorzugt gut strukturierte Baumareale und bleibt meist in geringer Höhe. In dieser Phase ist das Flugvermögen noch eingeschränkt, die Muskulatur nicht vollständig ausgereift. Charakteristisch ist das noch plüschige Jugendkleid mit fehlendem Glanz, mit rötlicher Kappe bei beiden Geschlechtern – im Unterschied zu den geschlechtsdimorphen Merkmalen adulter Vögel.

Noch nach einiger Zeit klammert der Specht am Ästchen. Diese Foto-Chance will ich nutzen. Ich nutze dann Canon EF 100mm f/2.8 Macro USM an der Canon R 5. Dazu arbeite ich anfangs mit Tv (Blendenpriorität) bei maximal offener Blende wechsle dann aber aufgrund der geringen Schärfetiefe in M (Manuell) und verwendete dann Blende 5,6.

Die elterliche Betreuung endet nicht mit dem Verlassen des Nestes. Über etwa 10 bis 14 Tage füttern die Altvögel ihren Nachwuchs weiterhin, wobei der Rufkontakt zwischen Eltern und Jungvögeln eine zentrale Rolle spielt. Dabei lernen die Jungvögel, Futterquellen zu erkennen und erste Peckbewegungen an Baumrinde zu imitieren. Der Nahrungserwerb ist in dieser Übergangszeit ineffizient, was das Überleben stark vom Fortbestand der elterlichen Fürsorge abhängig macht.

Typische Nahrung in dieser Phase besteht aus Insektenlarven (z. B. aus der Familie Cerambycidae oder Curculionidae), Spinnen und vereinzelt aus pflanzlicher Kost wie Kiefernsamen. Der Kiefernwald bietet dafür eine geeignete Struktur: schuppige Rindenpartien, Totholzabschnitte und stehendes Altholz als Resonanzkörper zur Echoortung von Larven.

Erst nach weiteren ein bis zwei Wochen beginnen die Jungvögel, sich zunehmend selbstständig zu bewegen, größere Distanzen zu überwinden und eigene Territorien zu erkunden. Die juvenile Sterblichkeit ist in dieser Phase hoch – Prädation, Wetterextreme und Nahrungsmangel sind entscheidende Risikofaktoren.

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