Gartenrotschwanz mit Nestlingsflaum

Niedrig in einem Gemeinen Flieder (Syringa vulgaris) kauert ein Jungvogel mit deutlichen hellen Federchen auf dem Kopf. Kaum ist er draußen aus dem Nest, schon folgt der erste Flug in die Freiheit. Noch wackelt er ein bisschen, der junge Gartenrotschwanz, als er sich von der Astgabel löst. Die Federn sind schon fast wie bei den Großen, aber das Fliegen muss noch geübt werden. Eben noch im Nest, jetzt schon allein unterwegs. Fast. Denn die Eltern sind noch da, aufmerksam wie eh und je.

Der Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) gehört zur Familie der Fliegenschnäpper (Muscicapidae) und ist ein typischer Brutvogel offener, strukturreicher Landschaften. Seine Jungen verlassen das Nest etwa zwölf bis vierzehn Tage nach dem Schlüpfen. Zu diesem Zeitpunkt sind sie zwar voll befiedert, aber noch nicht vollständig flugfähig. Die ersten Flugversuche wirken ungelenk, mit häufigen Zwischenlandungen in niedriger Vegetation oder auf dem Boden.

Die elterliche Fürsorge endet mit dem Ausfliegen nicht abrupt. Besonders das Männchen beteiligt sich intensiv an der Nachsorge, indem es die Jungvögel weiterhin mit Insekten füttert. Die Fütterungsrate bleibt hoch, da der Energiebedarf der Jungtiere in dieser Phase durch das intensive Muskeltraining steigt. Die Nahrung besteht vorwiegend aus fliegenden Insekten, Spinnen und gelegentlich auch Beeren.

Während das Weibchen sich schon um eine mögliche Zweitbrut im gleichen Nistkasten an einer Waldkiefer (Pinus sylvestris) kümmert und sich vom Brutgeschäft zurückzieht, zeigt das Männchen territoriales Verhalten und warnt den unerfahrenen Jungvogel vor Prädatoren. Es warnt bei Gefahr mit typischen, hart klingenden Lauten und lockt die Jungen gegebenenfalls an sicherere Orte. Diese Phase der elterlichen Betreuung dauert in der Regel weitere zehn bis vierzehn Tage.

Die Jungvögel zeigen in dieser Zeit eine hohe Standorttreue und entfernen sich nur langsam vom Nestumfeld. Es ist allerdings zu beobachten, daß sie ihre Warten auf deutlich höhere Sphären verlegen, als direkt nach dem Ausfliegen, wo sie meist auf Augenhöhe zu beobachten sind. Ihr Gefieder weist noch eine deutliche Jugendzeichnung mit bräunlicher Schuppung auf. Die vollständige Selbstständigkeit tritt ein, sobald die Vögel eigenständig jagen und fliegen können – meist nach etwa drei Wochen nach dem Ausfliegen.

Die Phase unmittelbar nach dem Flüggewerden ist für den Gartenrotschwanz eine kritische, aber auch lernintensive Zeit. Sie markiert den Übergang von der Nestabhängigkeit zur Selbstständigkeit und wird entscheidend geprägt durch die elterliche Betreuung, insbesondere durch das Männchen. Dieses Verhalten steigert signifikant die Überlebensrate der juvenilen Gartenrotschwänze in der Wildnis.

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