Gemächlich stakst ein geheimnisvoller Urwaldbewohner aus dem Schatten des Galeriewaldes in Richtung Flußmitte. Ein gedrungener Vogel mit einem gebogenen, gelblich-grünlichen Schnabel, kurzen grünen Beine und einem dunkelbronzegrünen Gefieder kommt zum Vorschein. Es ist ein Cayenneibis (Mesembrinibis cayennensis).
Er stochert, dabei langsam schreitend, mit seinem langen Schnabel in Schlamm, Schmutz und seichtem Wasser. Der Cayenneibis ernährt sich von wirbellosen Wassertieren.
Der Cayenneibis ist ein auffallend dunkel gefärbter Ibis der Feuchtgebiete und sumpfigen Wälder in Mittel- und Südamerika. Er ist insgesamt dunkel glänzend grün, kann aber bei schlechtem Licht schwärzlich erscheinen. Als einzige Art seiner Gattung ist der Cayenneibis stämmiger und kurzbeiniger als Vertreter der ähnlichen Plegadis-Ibisse. Der Cayenneibis ist im Tiefland von Honduras südlich bis Nordargentinien beheimatet.
Bei schlechtem Licht kann der Cayenneibis dem Sichler (Plegadis falcinellus) ähneln, obwohl letzterer schlanker ist, längere Beine hat und bei gutem Licht bronzen oder violett scheint.
Interessant ist, daß bei 7 in Venezuela sympatrisch vorkommenden Ibisarten, Wissenschaftler bemerkenswerte Einnischungen zwischen diesen sieben Arten an einem Standort dokumentieren konnten. An diesem Standort machte der Cayenneibis während der Trockenzeit nur 5 % der lokalen Ibis-Population aus. Die Cayenneibisse der Region verteilten sich in der Regel so, daß sie eher allein am Uferrand auf Nahrungssuche gingen, wobei sie sich nie tiefer als zwei Zentimeter ins Wasser wagten. Im Gegensatz zu anderen Arten gingen sie durchgängig zu allen Tageszeiten auf Nahrungssuche. Diese Art wies auch eine hohe Fang- und Sondierungseffizienz auf, obwohl sie nicht so viel lief oder sondierte wie andere Arten und nur selten Arthropoden erbeutete, die größer als 1 Zentimeter waren. Um die Konkurrenz um Nahrung weiter zu verringern, zieht der Cayenneibis während der Regenzeit offenbar in Waldhabitate um.
Ein guter Ausgangspunkt um Vögel mit dem Schwerpunkt Amazonas und mittleres Südamerika wie dem Cayenneibis kennenzulernen, ist der Rio Pixaim im nördlichen Pantanal und hier insbesondere die Fazenda Tereza. Diese liegt direkt am Ufer des vogelreichen Rio Pixaim. Die Abzweigung zur Lodge befindet sich bei Kilometer 63 an der Transpantaneira, kurz hinter dem Mato Grosso Hotel. Diese Unterkunft ist als Fazenda Tereza immer noch ausgeschildert. Neuerdings nennt sie sich aber Southwild Pantanal Lodge.
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