Still steht ein Paar des Senegaltriels (Burhinus senegalensis) unter einer Abbruchkante des ausgetrockneten Bachbetts. Gut, daß wir uns im Schatten eines Nebenlaufes des Benoue Rivers befinden. Die Hitze ist unerträglich. Wir sind auf der Suche nach der Adamawa Turtle-Dove. Diese Taube, dunkler als die anderen Turtle Doves, hält sich wohl gerne in beschatteten Nebenläufen des Benoue Rivers auf.
Auf der Suche nach der Taube und in Erwartung von Schatten laufen wir einen schmalen Zufluß –ohne Wasser – zum Hauptstrom hinein. Das Bachbett ist ausgetrocknet. Dicht wachsen die Lianen vom Ufer her in das Flußbett hinein. Im Schatten einiger großer Bäume tummeln sich einige Vögel. Der Grund ist klar: es steht Wasser an. Nicht viel, aber genug, um Vögeln ein Bad oder auch Wasser zum Trinken zu ermöglichen. Ein Cabanis’s Bunting ist als erstes beim Trinken zu beobachten. Dann auch ein Lesser Honeyguide, der ein hochwillkommener Neuzugang ist. Ein Greater Honeyguide, eine African Thrush und ein White-crowned Robin-Chat kommen herunter zum Trinken. Eine Blue-spotted Wood-Dove steht auch mal kurz im trockenen Flußbett. Mensch ist das inzwischen eine Hitze. Ein wenig kühlt ein Windzug. Ich merke wie ich müde werde. Die Nacht war wohl doch nicht auskömmlich für mein Schlafdefizit. Jedenfalls könnte ich so einpennen. Wenn da nicht das Kommen und Gehen der Vögel wäre. Es kommt auch mal ein Yellow-fronted Canary ebenso wie der Black-faced Firefinch zum Trinken. Wenig später auch der Black-bellied Firefinch. Wow, jetzt haben wir schon Red-billed Firefinch, Black-bellied Firefinch und Black-faced Firefinch im Park gesehen. Noch ein Fink kommt an die Wasserstelle: die Red-faced Pytilia bzw. die Yellow-winged Pytilia. Man soll es nicht glauben, wie dieses schlammige Gewässer die Vögel anzieht. Es fliegt auch noch die Yellow-breasted Apalis ein. Dort ist auch wieder ein African Blue-Flycatcher bzw. African Blue Flycatcher zu sehen. Gegen 10:00 brechen wir auf und laufen das trockene Flußbett weiter hoch. Schnell verengt es sich. Hinter einer Biegung scheuchen wir eine Black-billed Wood-Dove auf. Irgendwann versperren große Baumstämme den weiteren Weg. Im Schatten der dicken Baumstämme steht ein Senegal Thick-knee; später sehe ich auch seinen Partner. Dave ruft zum Aufbruch. Doch ich muß diesen – auch für die Westpaläarktis relevanten – Neuzugang gebührend ablichten. So nähere ich mich dem Senegal Thick-knee, der auch schön still hält, dann ein wenig läuft und wieder regungslos stehen bleibt. So nähere ich mich schließlich bis auf 10 Meter den super getarnten Senegaltriel, der im englischen Senegal Thick-knees heißt.
Würde man den Senegaltriel hier nicht erwarten, wäre die Gefahr groß, ihn für einen in der Westpaläarktis weit verbreiteten Triel (Burhinus oedicnemus) zu halten. Und wirklich, er ähnelt dem in Eurasien – in Mitteleuropa aber selten gewordenen – vorkommenden Triel. Er wirkt aber insgesamt etwas heller als dieser. Die Augenregion jinsbesondere der Überaugenstreif ist beim Senegaltriel ausgeprägter. Dadurch wirkt das gesamte Gesicht heller als beim Triel.
Das beste Unterscheidungsmerkmal sind die zusammengelegten Flügel. Diese weisen wie beim Triel auf der Unterseite eine breite hellgraue Binde auf. Diese wird nur von einem schwarzen Streifen nach oben begrenzt. Der Triel hat eine schwarz-weiße Begrenzung. Ob das Merkmal, daß der Senegaltriel in allen Kleidern einen schwarzen Schnabel, der nur an der Oberschnabelbasis einen gelben Fleck aufweist, im Vergleich zum Triel (der hat einen überwiegend gelben Schnabel mit einer schwarzen Spitze besitzt) im Feld immer zu sehen, ist, wage ich zu bezweifeln.
Wer den Senegaltriel in der Westpaläarktis „twitchen“ möchte, ist auf eine Reise nach Israel oder Ägypten angewiesen. Entlang des Nils kommt der Senegaltriel gar nicht so selten vor. In Israel sind die Feuchtflächen im Kibbuz Ma’agan Michael am Mittelmeer auf halber Strecke zwischen Tel Aviv und Haifa ein ganz guter Beobachtungsstandort.
Bird-lens ist vor allem eine Website, die die wachsende Nachfrage nach top Aufnahmen der Vögel der Westpaläarktis befriedigen soll. Um die insgesamt wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen seltener Vogelarten befriedigen zu können, hat Bird–Lens.com aber auch gezielt Reisen an entfernte Orte wie Alaska oder Südamerika unternommen. Dies alles um exzellente Fotos von Vögeln machen zu können. Die Ausbeute an Bildern nicht nur von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Das schöne Flugbild des Blogs ist nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture Shop” sehr bald finden werden. Geben Sie bird–lens.com einfach Bescheid, wenn wir Sie das Bild einer Vogelart benötigen, bevor die neuen Bilder online sind.