Balz und Brutplatzwahl der Haubentaucher

Great Crested Grebe on nestHaubentaucher (Podiceps cristatus) sind recht häufige Vögel in Deutschland. Die Population ist dabei weitgehend konstant. Nach schwerer Verfolgung im 19. Jahrhundert wird eine deutliche Erholung der Bestände seit der Mitte des 20. Jahrhunderts beobachtet. Die Taucher profitieren vor allem von der Steigerung der Nahrungsmittelversorgung von kleinen Fischen in nährstoffreichen Gewässern.

Manchmal sind auch in unmittelbarer Nähe des Wohnortes Haubentaucher zu beobachten. Ein solches Gebiet ist gerade mal 10 km entfernt und eigentlich als Erholungsgebiet mit Tretbooten, Schwimmern bekannt und als Anglertreffpunkt und Hundeauslauftreff gefürchtet. Eigentlich konnte ich mich nicht an eine Ufervegetationszone mit Schilf oder Binsen erinnern. Ich hatte den Eindruck, daß es dort nur Stockenten (Anas platyrhynchos) aushalten würden. Diese werden sogar regelmäßig kiloweise mit Brot gefüttert. Bei der Suche nach einer Möglichkeit, den Autofokus meiner neu gekauften Kamera, einer Canon EOS 1 Mark IV mit einem Canon 400mm f 4,0 DO, zu testen, erinnerte ich mich an die Stockenten auf dem See und wollte einige Flugaufnahmen schießen.

Das erste, was ich auf dem See sah, waren natürlich die vielen Paddelboote. Doch plötzlich waren die unverkennbaren “KoorrKoorr” Rufe von Haubentauchern zu hören. Sie konnten in der Mitte des Sees entdeckt werden. Zwei erwachsene Vögel mit zwei Jungen schwammen friedlich auf dem Wasser. Schließlich fand ich auf dem See die einzige Möglichkeit für eine Nestinsel. Ein kleines, mit Bojen abgesperrtes Gelände bewachsen mit Wasserlilien.

Haubentaucher (Podiceps cristatus) verfügen ja über einen besonders spektakulären Balzablauf. Dies ist bereits ausführlich in einem Blog über Haubentaucher und ihre Balzzeremonie beschrieben worden. Dabei sieht man Männchen und Weibchen zusammen mit aufgestellten Kopffedern schwimmen. Nach einer sogenannten “Brautgeschenk-Zeremonie” findet die Kopulation auf einer vorher zusammengetragenen Plattform aus Schilf, Zweigen und Unterwasservegetation statt. Das Weibchen steigt auf die Plattform und lädt das Männchen flach liegend mit weichen Rufe zur Begattung ein. Das Männchen springt auf den Rücken der Partnerin. Die anschließende Kopulation findet schnell und schmerzlos statt. Anschließend verschwindet das Männchen wieder im Wasser.

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