Vor kurzem hatte ich die schöne Gelegenheit, eine Küstenseeschwalbe (Sterna paradisaea) auf ihrem Rückflug mit einem gefangenen Fisch an der Südküste Irlands zu beobachten und zu fotografieren. Diesen eleganten Vogel in Aktion zu erleben, ist natürlich immer ein wirklich bemerkenswertes Erlebnis. Aber diesmal waren die Umstände perfekt.
Wir positionieren uns in einem Gebiet, das zur See hin der Kolonie auf Inseln der sogenannten Lady’s Island vorgelagert ist. Die Kolonie ist inmitten eines Brackwassersees gelegen. Wir hofften, den Moment festzuhalten, in dem das Männchen mit einem frisch gefangenen Fisch zum Weibchen zurückkehrt. Küstenseeschwalben sind für ihre weiten Zugreisen bekannt, bei denen sie jedes Jahr von ihren Brutgebieten in der Arktis in die Antarktis und zurück fliegen – der längste Zug aller Vögel.
Es dauert nicht lange, bis wir eine Seeschwalbe entdeckten, die mit einem kleinen Fisch im Schnabel zurück zum Nistplatz fliegt. Es handelt sich bei der Beute wohl um einen Tobiasfisch (Ammodytes tobianus), ein langgestreckter Meeresfisch, der zur Familie der Sandaale gehört. Wahrscheinlich das Männchen umkreist das Weibchen und antwortet mit Schreien auf ihre Rufe, bevor es herabstößt, um ihr den Fisch zu präsentieren. Bei diesem einzigartigen Fütterungsritual bleibt es nicht. Stattdessen reicht er ihr den Fisch geschickt, während beide im Flug sind.
Die Bilder wurden mit einer Canon EOS R5 und einem Canon EF 400mm 1:4 DO IS II USM-Objektiv bei Belichtungszeiten von bis zu 1/1600 Sek. aufgenommen. Da ich die Annäherung des Männchens erwartete, stellte ich meine Verschlusszeit auf einen Wert zwischen 1/500 und 1/1600 Sek. ein, um die Aktion einzufrieren. Ich hatte mir gedacht, dass er von hinten kommen würde, da es für ihn viel einfacher wäre, gegen den Wind zu fliegen. Und genau wie vorhergesagt erschien er und schwebte anmutig gegen den Wind. Es gelang mir, die Aufnahme zu machen, obwohl der obere Flügel leicht außerhalb des Rahmens war. Wenn ich mein Stativ verwendet hätte, wäre es vielleicht besser gelungen, aber manchmal erschreckt das bloße Aufstellen des Stativs die Vögel und sie fliegen weg. Trotzdem bin ich immer noch begeistert von dem Bild.
Nach dem ersten Vorbeiflug beobachteten wir, wie das Weibchen weiter rief und auf die Rückkehr des Männchens wartete. Dann flog es ohne Vorwarnung davon. Ein paar Minuten später kam das Männchen mit einem weiteren Fisch zurück, seine Rufe hallten durch die Luft, aber es war verschwunden. Glauben Sie, dass er sie gefunden hat? Hat er den Fisch am Ende einem anderen Weibchen gegeben? Wie um Himmels Willen können sie sich unterscheiden?
Küstenseeschwalben sind faszinierende Geschöpfe. Zu dieser Jahreszeit besteht ihr Brutkleid aus einer auffälligen schwarzen Kappe, einem roten Schnabel und leuchtend roten Beinen. Diese mittelgroßen Seeschwalben haben einen charakteristischen gegabelten Schwanz, der ihr anmutiges Aussehen im Flug noch verstärkt. Ihre Nester sind in der Regel flache Vertiefungen auf dem Boden. Beide Eltern spielen eine aktive Rolle bei der Fütterung der Küken, die nach etwa 21 bis 24 Tagen flügge werden.
Die Küstenseeschwalbe teilt ihren Lebensraum in Irland mit der Rosenseeschwalbe (Sterna dougallii), einem ebenfalls sehr hellen, anmutigen Seevogel, der gelegentlich einen leichten blassrosa Schimmer auf der Brust aufweist, was ihn zu einem wahren Vogeljuwel des Küstenökosystems macht.
Diese Seeschwalbe ist auch für ihr auffälliges Aussehen und ihren agilen Flug bekannt. Typischerweise haben diese Vögel einen auffälligen weißen Körper, eine schwarze Kappe und tief gegabelte Schwänze, die zu Recht als „Schwalbenschwänze“ bezeichnet werden.
Wie bei anderen Seeschwalben ist die Brutzeit der Küstenseeschwalbe eine Zeit geschäftiger Aktivität und komplexer sozialer Interaktionen. Sie nisten typischerweise in Kolonien und teilen sich oft Räume mit anderen Seeschwalbenarten wie Flussseeschwalben (Sterna hirundo), Brandseeschwalben (Sterna sandvicensis) und Lachmöwen (Larus ridibundus).
Die Kolonie auf Lady’s Island – inmitten eines Brackwasserkörpers gelegen – hat ihre Nahrung offenbar vollständig aus dem angrenzenden Meer bezogen. Die Dünen, die die Barriere zwischen dem Brackwasser und dem Meer bilden, sind im Allgemeinen ein sehr guter Ort, um Seeschwalben auf ihrem Weg zu und von Jagdgründen zu beobachten und zu fotografieren. Die Flugroute ist einigermaßen vorhersehbar und überschaubar. Soweit ersichtlich, waren es hauptsächlich Rosenseeschwalben und in geringerem Maße Brandseeschwalben, die von der Kolonie aus aufs Meer hinausflogen. Flussseeschwalben und Küstenseeschwalben nutzen das Meer dagegen viel seltener als Nahrungsgebiet.
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