Die Alpenbraunelle im Riesengebirge

Die ersten Alpenbraunellen (Prunella collaris) sehen wir tatsächlich zuerst am Gipfel der Schneekoppe. Als wir gerade das Plateau verlassen sehen wir 9 -12 Individuen dieser Art wie sie rufend um die in nächster Nähe der dort befindlichen Häuser fliegen und dann irgendwo in der Geröllhalde niedergehen. Später sehe ich weitere Alpenbraunellen. Einige hüpfen auf dem Dach eines Gasthauses herum, andere durchsuchen den Boden. Das lockere Gefieder, die gesenkten Flügel und der eingezogene Kopf geben diesen Vögeln ein eher plumpes Aussehen. Man ist versucht an junge Stare zu denken. Dann nimmt eine Alpenbraunelle Platz auf einem Felsbrocken, als ich gerade am Wegesrand – alles ist abgesperrt jenseits der gepflasterten Wege – sitze und nach den Bergpiepern (Anthus spinoletta) Ausschau halten. Oft lassen die Alpenbraunellen ihren lerchenartigen Lockruf hören. Später zerstreuen sich die Alpenbraunellen und wir treffen sie in den zerklüfteten Felsen auf dem südwestlichen Abhang der Schneekoppe wieder.

Die letzten Alpenbraunellen konnten am 11. April 2014 auf dem Großen Feldberg, nur 20 km von der Frankfurter Innenstadt entfernt, beobachtet werden. Nachdem ein lokaler Ornithologe die Art auf der Suche nach Ringdrossel (Turdus torquatus), in der Nähe des Städtchens Schmitten gefunden hatte, waren damals schnell mehrere Ornithologen auf dem Gipfel des Berges (ca. 800 m NN) geeilt, um die zu dem Zeitpunkt sehr seltenen Arten zu beobachten. Inzwischen kommt die Alpenbraunelle fast alljährlich vor. So im Jahr 2019 sowohl Anfang als auch Ende April. Die Alpenbraunellen hielten sich in der Nähe des Funkturms am Großen Feldberg auf. Man konnte die Alpenbraunelle im westlichen Innenhof neben dem großen Fernmeldeturm bei der Nahrungssuche beobachten. Von Zeit zu Zeit flog er zu den Dachrinnen des Funkturms und kehrte dann in den Hof zurück. In der älteren Literatur sind Beweise außerhalb der Brutgebiete in Europa überraschend spärlich.

Die Alpenbraunelle ist die am meisten im Hochgebirge beheimatete Vogelart unter den Vögeln des Riesengebirges. In Polen ist sie sehr selten – sie kommt nur in den höchsten Gebirgszügen von der Tatra bis zum Riesengebirge vor. Die größte Population der Alpenbraunelle befindet sich im Tatra-Gebirge, wo ihre Brutgebiete bis in eine Höhe von 2.250 m über dem Meeresspiegel reichen. Auch im Schneekoppe-Massiv wurden vereinzelt Bruten dieser Art beobachtet. Polnische Populationen der Alpenbraunelle in den Sudeten und Karpaten sind die nördlichsten Standorte in Europa. Das Verbreitungsgebiet der Art umfasst die Berge Eurasiens und Nordafrikas. Die Alpenbraunelle läßt sich am einfachsten in der Nähe der Schneekoppe, polnisch: Śnieżka, und der angrenzenden Schneegruben, polnisch: Śnieżne Kotły, tschech.: Sněžné jámy) beobachten. Die Alpenbraunelle ist ein gräulich gefärbter Vogel von der Größe eines Spatzen, mit rostfarbenen Schwungfedern, rostroter Brust und Seiten und einem aschgrauen Kopf. Charakteristische Merkmale der Alpenbraunelle sind: ein heller Hals mit Reihen dunkler Flecken, Flügelstreifen aus weißen Punkten und eine gelbe Basis des Unterschnabels. Die Hauptnahrung der Alpenbraunelle sind Samen und kleine Wirbellose wie Insekten, Schnecken und Spinnen. Es ist ein Vogel, der den schwierigen Bedingungen eines harten Bergwinters sehr gut standhält. Im Herbst fliegt er nicht weg, sondern zieht nach der Brutzeit an Orte, an denen leichter Nahrung verfügbar ist. Anschließend ernährt es sich zwischen Fichtenzweigen oder in der Nähe von Unterständen und verwertet dabei die von Menschen hinterlassenen Reste. Sobald der Schnee nachlässt, beginnen die Alpenbraunellen mit der Brut. Der Gesang der Alpenbraunelle besteht aus abwechslungsreichen Tönen, einige ihrer Fragmente ähneln dem Gesang der bekannten Feldlerche. Die lockenden Rufe werden mit dem Zwitschern eines Spatzen in Verbindung gebracht. Die Alpenbraunelle nisten zwischen Felsgeröll, in Spalten, unter Felsen oder in Bodenvertiefungen unter der Vegetationsdecke. Um sie zu bauen, verwenden sie in der Gegend verfügbares Material – Wurzeln, Moos, Grashalme usw. Meistens bringen die Eltern in einer Brutsaison zwei Bruten hervor. Die Alpenbraunelle ist eine streng geschützte Art und in der polnischen Roten Liste aufgeführt.

Es gibt aber noch weitere „Exoten“ im Riesengebirge. So nistet die nördliche Unterart des Blaukehlchens (Luscinia svecica svecica) in den subalpinen Torfmooren des Riesengebirges. Außerdem

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