Patschnaß steht ein schwarz-weißer Vogel auf einem Balken. Hier, am anderen Ende der Siedlung kann ich eine Bachstelze (Motacilla alba) fotografieren, die nach einem Band auf einem Balken steht und sich ausgiebig schüttelt und trocknet. Die Federn sind völlig durchnässt. Ob sie Nichtschwimmer ist, weiß man nicht; wasserscheu ist er jedenfalls nicht. Sie muß gerade erst aus der Pfütze empor gestiegen sein. Die Federn hängen ihr noch wie nasse Haare herunter; einzelne Federn stehen ab wie Haare eines flauschigen Pelzes. Zuerst scheint sie die Nässe im Gefieder noch zu genießen, dann schüttelt sie sich mit dem Körper um dann die Flügel auszubreiten und wild mit ihnen zu schlagen. Fast monochrome wirkt das Bild mit der nassen schwarz-weißen Bachstelze auf einem grauen Brett vor einem dunkelgrauen Hintergrund eines Hauses.
Wir befinden uns inzwischen schon wieder in einer alpin anmutenden Landschaft. Dies obwohl wir das Meer im Norden sehen können und keine 20 km Luftlinie vom Wasser entfernt sind. Aber die Schwarzmeerküste der Türkei ist sehr gebirgig. So ist es kein Wunder daß wir jetzt auf gut 1.950 m NN sind. Wir waren eigentlich auf dem Weg zum Ağaçbaşı-Torfsumpf.
An der Grenze der Bezirke Köprübaşı und Sürmene soll schon 2009 mit den Arbeiten zum Schutz des 600 Hektar großen Ağaçbaşı-Torfsumpfes begonnen worden sein. Er sollte das größte Hochgebirgsfeuchtgebiet der Türkei sein, das aus saurem Torfboden und abgestorbenen Pflanzen besteht. Schließich kommen wir auf dem Ağaçbaşı-Plateau an, das ich aber nicht erkannt hätte, wenn nicht ein aus dem Internet bekanntes Schild darauf hingewiesen hätte. Der Zustand dieses Moors auf einer Kuppe auf einer Höhe von 2.000 Metern NN kann nur als traurig bezeichnet werden. Die Piste – noch nicht lange angelegt bzw. verbreitet – entwässert offensichtlich das Moor und entzieht ihm das Wasser. Die Lebensquelle endemischer Pflanzen und Tiere im Torfsumpf von Ağaçbaşı könnte demnach schon bald entwertet sein. Wie man das Gebiet noch als „natürliches Schutzgebiet“ und „sensibles, streng zu schützendes Gebiet“ registrieren kann, wird wohl das Geheimnis des zuständigen Ministeriums bleiben.
Für Vögel ist die Reinigung und Pflege des Gefieders eine wichtige Hygienemaßnahme und notwendige Gesundheitsvorsorge. Die Bachstelze nimmt beispielsweise ausgiebige Wasser- und Staubbäder, um ihre über 1000 Federn von Parasiten wie Zecken, Milben und Flöhen zu befreien. Dabei wirbelt sie im und unter Wasser umher. Mit ein bisschen Glück kann man die Bachstelze sogar beim Baden beobachten. Dafür braucht man nicht in die Türkei zu fahren.
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