Junger Habicht mit Gelbem Knopf

HabichtBei meinen Aufnahmen von den jungen Habichten (Accipiter gentilis) mitten im Kiefernwald kann ich inzwischen alle Geschwister beobachten. Einer der jungen Habichte macht nun schon seit ein paar Tagen seine ersten Ausflüge. Sie führen ihn immer weiter weg. Die beiden anderen Geschwister weisen nun auch das braun-graue Federkleid mit den markanten schwarzen Strichen auf Brust und Bauch auf. Auffällig ist bei beiden die weiße Dunenstelle auf der Brust. Manchmal ist von den Geschwistern nichts zu sehen. Dann haben sie sich wohl auf den Nestboden gedrückt. Aber manchmal stehen sie schon im Nest oder gar auf dem Rand des Nestes und sind dann vollständig zu beobachten.

Einer der Jungvögel zeigt auf einer Seite ein schauerliches Gesicht. Der Wangenknochen scheint verschoben und drückt das Auge leicht nach oben. Viel schlimmer ist aber daß der junge Habicht auf der rechten Seite anstatt eines Schnabel praktisch nur ein Loch zeigt. Von einem Vogelkenner habe ich mir sagen lassen, daß es sich wohl um eine Krankheit, den sogenannten Gelben Knopf, handelt. Der Gelbe Knopf ist die umgangssprachliche Bezeichnung für die Trichomonadose, die durch den Einzeller Trichomonas gallinae verursacht wird. Bei dem Gelber Knopf oder Gelber Kropf genannten Phänomen handelt es sich um eine Parasitose. Der Parasit befällt vor allem den oberen Verdauungstrakt. Empfänglich sind eigentlich alle Vogelarten. Aber Greifvögel werden durch die Aufnahme des Erregers an kontaminierten bzw. infizierten Beutevögel besonders betroffen.

Trichomonadose wird hauptsächlich bei Taubenarten festgestellt. Es sind vor allem Ringeltauben (Columba palumbus) und Brief- bzw. Straßentauben (Columba livia) betroffen. Der Parasit Trichomonas gallinae wurde bei einschlägigen Untersuchten bei bis zu 47 % der Ringeltauben und bei bis zu 30 % der Brief- bzw. Straßentauben nachgewiesen.

Der Erreger befällt vorzugsweise den Rachen und den Kropf. Die Kropfentzündung zeigt sich in Form kleiner, gelblicher, knopfartiger (daher „Gelber Knopf“) granulomatöser Veränderungen der Schleimhaut, die später in größere, fischartig-riechende Nekroseherde übergehen können. Hier ist der „Gelbe Knopf“ in einem Stadium mit Knochenverformungen. Die Chancen für den jungen Habicht stehen nicht gut; denn die Sterblichkeit ist hoch. Der Vogel ist wohl nicht mehr zu retten.

Wenn auch eher Berlin als Habicht-Hochburg in Deutschland bekannt ist, so sind doch auch in der weiten Landschaft des südlichen Brandenburgs Habichte zu finden. Während aber im Frühjahr etliche Beobachtungen von Brutpaaren aus den Berliner Stadtbezirken gemeldet werden, sind die Meldungen vom Habicht in Brandenburg doch viel spärlicher. Hinweise auf Bruten gibt es fast gar nicht. Das könnte daran liegen, daß man den Habicht dem Zugriff von Taubenschützern und vielleicht auch Jägern vorenthalten möchte und daher keine entsprechenden Ortsangaben macht. Ich war in der Nähe meines Heimatorts eher durch Zufall auf ein brutbereites Paar gestoßen. Nicht weit von der Stelle entfernt, an der Mitte Juli im Vorjahr 3 junge Habichte einen ganzen Vormittag gesichtet werden konnten, rief Anfang März ein Habicht seinen Balzruf aus dem Inneren eines lichten Kiefernwäldchens. Nun ist mitten in dem Wäldchen das Nest mit 3 jungen Habichten belegt.

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