Junge Habichte erkunden das Nest

HabichtUnsicher wackelt ein molliges, weißes Knäuel über das unordentlich zusammengebaute Nest. Eben noch schien die Aufeinanderhäufung von Zweigen und Ästen verwaist. Nur die ein oder andere weiße Feder ließ Bewohner erahnen.

Mit keckernden Rufen fliegt der weibliche Habicht (Accipiter gentilis) seinem Partner irgendwo im Kiefernwald entgegen. Ein kurzer Ruf verrät das Männchen. Mit einer Beute im Fang kommt das Weibchen zum Nest geflogen. Als ich nun mit dem Fernglas zum Nest hochschaue, sitzt der weibliche Habicht im hinteren Nestbereich und davor tummeln sich unbeholfen ein, zwei, ja sogar drei junge Habichte. Leider konnte ich die Beuteübergabe nicht beobachten. Das Futter scheint schon verputzt zu sein.

Einer der jungen Habichte scheint schon was weiter zu sein. Während die beiden anderen noch rein weißes Gefieder aufweisen, hat er schon die ersten dunklen Federkiele. Das Junge mit den dunklen Federkielen ruckelt ein wenig auf dem Nest und hebt die Flügelansätze. Da fehlt noch was, denke ich. Die Flügelfedern müssen sich erst noch ausbilden.

Die lange Linse auf dem Stativ dort unten auf dem Waldboden scheint das Junge doch näher zu interessieren. Eine ganze Weile schaut das Junge herunter und stellt sich schon fast aufrecht auf dem Nestrand auf. Auch die Geschwister haben sich nun erhoben und scheinen die nähere Nestumgebung untersuchen zu wollen. Die Mutter sitzt derweil stoisch hinter ihren Kleinen und scheint am Betrachter nicht weiter interessiert.

Wenn auch eher Berlin als Habicht-Hochburg in Deutschland bekannt ist, so sind doch auch in der weiten Landschaft des südlichen Brandenburgs Habichte zu finden. Während aber im Frühjahr/ Sommer etliche Beobachtungen von Brutpaaren aus den Berliner Stadtbezirken die dem Volkspark Rehberge, dem Volkspark Hasenheide in Neukölln bzw. Kreuzberg, dem Bäkepark, dem Tiergarten bzw. auch dem Großen Tiergarten in Charlottenburg, aus Tempelhof, dem Flughafensee Tegel sowie dem Steinbergpark am Waidmannsluster Damm in Tegel gemeldet werden, sind die Meldungen vom Habicht in Brandenburg doch viel spärlicher. Hinweise auf Bruten gibt es fast gar nicht. Das könnte daran liegen, daß man den Habicht dem Zugriff von Taubenschützern und vielleicht auch Jägern vorenthalten möchte und daher keine entsprechenden Ortsangaben macht.

Ich war in der Nähe meines Heimatorts eher durch Zufall auf ein brutbereites Paar gestoßen. Nicht weit von der Stelle entfernt, an der Mitte Juli im Vorjahr 3 junge Habichte einen ganzen Vormittag gesichtet werden konnte, rief ein Habicht seinen Balzruf aus dem Inneren eines lichten Kiefernwäldchens. Obwohl ich den Forst zu Fuß durchstreifte, konnte ich keinen Habicht ausmachen. Recht regelmäßig besuche ich das schöne Niederungsgebiet mit seiner Natur. Einen Habicht konnte ich aber die Wochen nicht entdecken. Irgendwann bekam ich einen Tipp. Die Suche nach dem Nest gestaltet sich aber schwieriger. Das Nest ist immer sehr weit oben in einem Baum angebracht. So auch hier. Auf Anhieb wirkte der unordentlich zusammengebaute Reisighaufen in einer Baumgabelung einer gar nicht so starken Kiefer alles andere als vielversprechend. Viel Kot war auch nicht herunter geworfen worden. Jedenfalls wies der Wurzelbereich der Kiefer keine Auffälligkeiten auf. Zu sehen war im oder gar auf dem Nest auch nichts. Eines Tages allerdings gab es 2 kleine, weiße Federn zu bewundern. Dann Mitte Mai saß bei einer zufälligen Hortkontrolle eindeutig ein Greif in dem Nest. Bei näherem Augenschein konnte ein Habicht bestätigt werden.

Nun – 2 Wochen später – sind dann auch die Jungen gut zu sehen.

Man sagt, das Beste ist, auf die Rufe der Jungvögel zu hören. Davon war bei der kürzlich zurückliegenden Kontrolle aber nichts zu hören. Das Zeitfenster scheint also recht eng zu sein, in dem sich die Jungen im Nest lautstark bemerkbar machen.

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