In großen Schwärmen segeln Rußseeschwalben (Sterna fuscota) am Himmel über der Insel. Jetzt Ende Oktober ist die Brut praktisch schon vorbei und überall sind die Jungen zu sehen. Mit ohrenbetäubenden Schreien ziehen sie Tag und Nacht ihre Kreise über der Lichtung des Palmenwaldes. Gegen Abend, wenn die Temperaturen erträglicher geworden sind, können wir nicht widerstehen, durch die offene Graslandschaft zum hohen Baumstreifen und weiter zum breiten Sandstrand zu laufen. Bei einem Rundgang auf der nur zwei Kilometer langen und einen Kilometer breiten Insel kann man noch manche interessante Tierbeobachtungen machen. Der nördliche Zipfel von Bird Island soll ja nicht nur wegen der brütenden Rußseeschwalben so gut sein, sondern auch noch als Rastplatz für verschiedene Seevögel und Limikolen dienen. So sehen wir auch direkt Kiebitzregenpfeifer (Pluvialis squatarola) auf dem Sand. Im weiteren Verlauf treffen wir bei unserem Inselrundgang eine Gruppe Eilseeschwalben (Sterna bergii) am Nordstrand an, die hier auf der Landzunge rasten. Sie sind meist in Begleitung eines kleinen Trupps von Orientseeschwalbe (Sterna saundersi) zu sehen. So auch hier Interessant ist, daß der Unterschied zwischen Wasserkante und Strand erstaunlich hoch ist. Die Unterschiede zwischen Ebbe und Flut müssen doch immens sein. Außerdem dürften die Fluten teilweise recht rabiat sein. Am Meeressaum sehen wir unsere ersten Sanderlinge (Calidris alba). Dann sieht man 2 weiß-schwarze Vögel einfliegen. Endlich, das sind Reiherläufer (Dromas ardeola). Die sind ja spitze.
Bei den Reiherläufern handelt es sich um ein adultes und ein juveniles Exemplar. Sie scheinen etwas ausgepowert – vielleicht sind sie gerade erst gelandet. Sie lassen die Näherung von mir, dem Fotografen, auf gute Fotoentfernung zu. Super sind die weiß-schwarzen Vögel gegen den dunklen Meereshintergrund zu sehen.
Wenn es dunkel wird, erscheinen Geisterkrabben (Ocypode spec.) aus den Sandhöhlen an der Uferböschung und bevölkern den Strand. Wie gespenstische Schatten rennen sie am Brandungssaum entlang.
Rasch versinkt abends die Sonne hinter den Rand des Meeres, und die Kokospalmen stehen als Kulisse gegen den roten Himmel. Doch für die meisten Vögel auf Bird Island ist auch jetzt keine Pause. Ihre schrillen Rufe und das Betteln der Jungen nach Nahrung vermischen sich mit dem Rauschen der Meeresbrandung zu einer paradiesischen Sinfonie. Was für ein Erlebnis.
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