Prachttaucher auf dem Grössinsee in Brandenburg

PrachttaucherDicht mit Schilf ist der Ausfluß des Grössinsee bestanden. Hier sollte sich laut lokalen Meldungen ein Prachttaucher (Gavia arctica) aufhalten. Der Grössinsee wird von der Nieplitz in Süd-Nord-Richtung durchflossen. Er ist knapp 100 ha groß und maximal 3 m tief. Nur im Nordteil entwickelten sich kräftige Röhrichte. Der See gehört nämlich zu den polytrophen Gewässern. Bei einem Besuch des Nordteils des Grössinsees südlich von Berlin konnte tatsächlich der gemeldete Seetaucher beobachtet und fotografiert werden. Ein Schlichtkleid-Exemplar – wohl ein einjähriger Vogel – schwamm zuerst in einiger Entfernung auf dem nicht so breiten See.

Der Rücken des jungen Prachttauchers war bräunlich-grau. Die helle Schuppenzeichnung auf dem Rücken war gut zu sehen. Auf den Fotos des schwimmenden Prachttauchers konnte man schön den deutlichen weißen Flankenfleck sehen. Der Schädel, der Nacken und die Hinterseiten des Halses rahmten grau das weiße „Gesicht“ ein. Der Schnabel ist bläuliche hell-grau und die Iris des Auges schimmerte rötlich-braun. Nach dem Auftauchen konnten wunderschön die perlenden Wassertropfen auf dem Gefieder bewundert werden.

Immer wieder werden im Herbst Meldungen von Sterntauchern (Gavia stellata) und Prachttauchern (Gavia arctica) aus Brandenburg gemacht. Auch vor 3 Jahren gab es eine Meldung des Prachttauchers vom Neuendorfer See aus dem Spreegebiet um Lübben. Hier wie dort schwamm der Prachttaucher ziemlich nah am Ufer entlang. Die Entfernungen, die der Prachttaucher in den sonnigen Nachmittagstunden bei sehr angenehmen Temperaturen von ca. 10° C und einem weitgehend windfreien Herbsttag zurücklegte, waren allerdings beachtlich. Hatte man ihn gerade noch am Einlaß zum Nieplitz-Ausfluß am nördlichen Abschnitt des Sees verortet, da tauchte er wenig deutlich weiter draußen auf. Entfernungen scheint der Vogel gerne unter Wasser zurück zu legen. Aber auch weiter draußen blieb er nicht lange. So wurden Fotobelege immer dann gemacht, wenn sich der Taucher mal wieder auf eine Entfernung von gerade mal 10 Metern einem Wehr genähert hatte. Scheu war der Sterntaucher nicht, eher neugierig. Die Beobachter auf einem Wehr nahm der Taucher jedoch  intensiv in Augenschein. Zwischenzeitlich konnte intensive Nahrungssuche beobachtet werden.

Der Gegensatz zum Verhalten des Sterntauchers (Gavia stellata), der ebenfalls immer mal wieder im Herbst auf den Brandenburger Seen zu sehen ist, ist augenfällig. Während der Prachttaucher auch den Uferbereich der Seen intensiv frequentiert und immer wieder auch zwischen den Anglerstegen schwimmt, schwammen die beobachteten Sterntaucher viel offener auf den Seen und meideten die Ufer eher.

Der Prachttaucher ist zirkumpolar in der Arktis und Subarktis bis zur Zone der borealen Nadelwälder verbreitet. In seinem „Handbuch der Vögel Mitteleuropas“, Band 1 beschreibt Urs N. Glutz von Blotzheim, daß der Prachttaucher ein Hauptverbreitungsgebiet in der nördlichen gemäßigten Zone, der Tundra und der Taiga Eurasiens hat, das sich von Island über Irland, Nordskandinavien und Sibirien bis zum äußersten Westen Alaskas erstreckt. Im Herbst und Winter kann man in Deutschland mit etwas Glück den Prachttaucher auf großen Seen und vor allem an der Nordseeküste oder Ostseeküste sehen. Diese Vogelart wird im mitteleuropäischen Binnenland durchaus regelmäßig nachgewiesen. Dies gilt vor allem für den Spätherbst und den Winter. Die Meldungen vom Heimzug im April und Mai sind deutlich seltener. Die meisten Nachweise erfolgen hier auf größeren Seen. Seine Brutgebiete liegen an mittel bis großen verlassenen Binnenseen in Skandinavien und Schottland. Auch auf Varanger finden sich Seetaucher. Sogar auf Spitzbergen bzw. Svalbard kommen einzelne Brutpaare vor. Der Sterntaucher ist Brutvogel vor allem an kleinen Seen von der Küste bis ins Gebirge. Nach der Brut im Norden ziehen die Prachttaucher – wie die Sterntaucher – nach Süden. Meist werden küstennahe Gewässer von Südnorwegen bis zum Mittelmeer aufgesucht.

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