Bosque del Apache National Wildlife Refuge im Winter

SchneegansDie beste Zeit, um das Bosque del Apache National Wildlife Refuge zu besuchen, ist zwischen Mitte November und Ende Januar. Vor allem an Wochenende ist in dieser Zeit mit recht vielen Besuchern zu rechnen. Der nächstgelegene Flughafen ist Albuquerque. Hierhin fliegen die meisten Fluggesellschaften. Auch alle großen Mietwagen-Firmen bieten hier Autos aller Kategorien an. Man fährt die I-25 in Richtung Süden und nach etwas mehr als einer Stunde erreicht man die Ortschaft Socorro. Socorro ist die beste Ausgangsbasis für einen ausgedehnten Wildlife Refuge Besuch. Die Auswahl an Unterkünften ist sehr groß. Ich bevorzuge Motels aus bekannten Ketten, die immer sauber und auch preiswert sind. Restaurants, gibt es wie auch sonst überall im „zivilisierten“ Amerika, in ausreichender Zahl. Das Reservat Bosque del Apache befindet sich etwa 16 Kilometer südlich von Socorro. Dank guter Ausschilderung ist es leicht zu finden. Der Tageseintritt zum Reservat kostete damals 3 US-Dollar pro Fahrzeug.

Im Winter ist es am frühen Morgen bitterkalt (bis -12° Celsius). Es wird aber deutlich milder im Laufe des Tages. Ich verwende daher das Zwiebelprinzip – also mehrere Kleiderschichten. Gut isolierte Winterschuhe und eventuell auch Heizpakete erlauben es, das Shooting im frühen Licht auch zu genießen. Man sollte unbedingt dicke Handschuhe mitnehmen. Manchmal lohnt es sich, zwei Schichten Handschuhe übereinander zu ziehen.

Die Kälte macht natürlich auch den Batterien zu schaffen. In den USA ist es einfach, einen Transformator zu kaufen, den man an den Steckdosen oder auch am Autozigarettenzünder anschließe kann. Damit hat man immer eine vollgeladene Batterie in Reserve.

Nicht nur am Morgen auch am Abend kann das Wildlife Refuge überzeugen. An einem Abend hatte ich eine tolle Erfahrung. Durch einige Wolken zeigte sich der Himmel in tieforangenen und purpurroten Tönen. Ich hatte gerade eine Kranichfamilie, die beiden Eltern und ein Junges, im Sucher und verfolgte sie, bis sie mit „ausgefahrenen“ Beinen und weit gespreizten Flügeln die Landephase eingeleitet hatten. Ich hoffte, daß sich die Gruppe kooperativ zeigen würde. Der Flug direkt vor eine der schön gefärbten Wolken sollte doch möglich sein. Die Bilder, die ich in solchen Situationen mache, sind dann natürlich Silhouetten-Aufnahmen. Dann ist es umso wichtiger, dass die einzelnen Vögel im Bild gut getrennt bleiben, um eine saubere und wirksame Komposition zu erzielen.

Bald nahm das Licht rapide ab. Nur die Sichel des Mondes war zusammen mit der Venus am Himmel zu sehen. Sie war der einzige Stern, der an diesem windstillen Abend leuchtete. Mehrere Minuten bleibe ich still und höre den wenige hundert Meter entfernten Kranichen zu, die offenbar untereinander noch eine Auseinandersetzung haben. Weit weg heult eine Bande Kojoten und macht sich wahrscheinlich auf zur Jagd. Im allerletzten Licht sieht man gerade noch die Konturen der Kraniche im Wasser, die sich auf die Nachtruhe vorbereiten. Alle Fotografen und Tagesbesucher sitzen längst in den Restaurants in Socorro. Endlich bin ich alleine und kann die Ruhe genießen. Das ist leider tagsüber im Bosque, wie in vielen anderen nordamerikanischen Reservaten, nur selten möglich.

Das Bosque del Apache National Wildlife Refuge ist ein Wildreservat, welches 1939 in New Mexiko eingerichtet wurde, um die Kanadakraniche vor dem Aussterben zu bewahren. Seitdem ist die Zahl der hier überwinternden Kraniche von 17 Exemplaren auf einen Höchstwert von gut 19.000 Kanadakranichen (den sogenannten Sandhill Cranes) Mitte Februar 2003 gestiegen. Dazu kommen noch 40.000 Schneegänse. Diese imposante Vogelansammlungen, das angenehme Wetter und die niedrigen Berge, die immer eine interessante Fotokulissen bieten, machen aus dem Bosque eine Art Mekka für Vogelfotografen und Naturliebhaber aus aller Welt. Der Höhepunkt des winterlichen Vogelzuges findet zwischen Mitte November und Mitte Februar statt. Das Bosque del Apache National Wildlife Refuge ist tatsächlich ein Tierreservat der Sonderklasse. Das National Wildlife Refuge ist im Grunde eine künstlich angelegte, 230 km² große, Sumpflandschaft in der Überflutungszone des Rio Grande. In den angelegten Teichen versammeln sich alljährlich während der Wintermonate Abertausende Kraniche, Gänse und Enten.

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