Arktische Gänse als Überwinterer am Niederrhein

Arktische Gänse können ein absolut beeindruckendes Spektakel bieten. Wenn man im Winter mit dem Auto an den Niederrhein fährt, kann man sich dem kaum entziehen. Irgendwann ab Mitte Oktober kann man die ersten weit entfernten Rufe der Bläßgänse (Anser albifrons) hören, die aus ihren sommerlichen Brutgebieten zum Überwintern an den Niederrhein ziehen. Meist nachts kommen sie in hoch fliegender Keilformation unsichtbar, aber gut hörbar an die Rheinauen unterhalb von Duisburg bis nach Holland. Der Aufenthalt der vielen 10.000 arktischen Wildgänse in den Wintermonaten ist nicht nur ein akustisches sondern auch ästhetisches Schauspiel. Überall auf den Acker- oder Grünlandflächen findet man große Gruppen von äsenden Gänsen. Sie lassen sich durch den Menschen kaum noch stören, da sie inzwischen wissen, dass sie hier nicht bejagt werden. Auch die Landwirtschaft hat sich mit ihnen arrangiert, nachdem die Landesregierung mit mehreren Millionen Euro pro Winter die Gänseschäden ausgleicht.

Rund 150.000 bis 180.000 Wildgänse werden demnächst wieder in den Walsumer Rheinauen sowie in angrenzenden Bereichen am Niederrhein überwintern. Hierunter wird auch so manche Saatgans (Anser fabalis) oder Nonnengans (Branta leucopsis) sein. So manchem Landwirt sind die Tiere ein Dorn im Auge, weil sie oftmals den einfachsten Weg bei der Futtersuche gehen. Das heißt, daß sie sich das frische Wintergetreide herauszupfen. Deshalb fordern Bauern immer wieder, die Tiere durch Bejagung zu vertreiben. Der größte Teil der arktischen Gänse stammt aus dem nördlichen Russland und aus Sibirien. Die Tiere reisen im Frühwinter an. So gegen Weihnachten bzw. Silvester hat die Population hierzulande meist den höchsten Stand erreicht. Zurück in die Brutgebiete fliegen die Tiere, sobald es die Witterung zulässt. Wenn im Überwinterungsgebiet kein strenger Frost herrscht, bleiben sie nur bis Anfang oder Mitte März. Dann fliegen sie zurück gen Osten. Wenn dort die Seen noch zugefroren und die Wiesen unter einer dicken Schneeschicht liegen, kommt die Vorhut nach ein paar Tagen zurück. Hoffen wir, daß in diesem Winter die Gänse ideale Bedingungen am Niederrhein finden.

Nordrhein-Westfalen ist eine große Ausnahme was die Jagd auf die arktischen Gänse angeht. Auf ihrem gesamten Zugweg werden sie beschossen, ohne dass einmal über die hieraus folgende Bestandsgefährdung nachgedacht wird. Für die Zwerggänse (Anser erythropus) hatte das bereits fatale Auswirkungen. Ihre skandinavische Population ist inzwischen ausgestorben. Mit großem Aufwand versucht man jetzt, gezüchtete Tiere wieder auszuwildern.

So kann man hoffen, daß auch dieses Jahr die Niederrheiner nicht auf ein gewohntes Ereignis verzichten müssen. Irgendwann ab Mitte Oktober hören sie dann die ersten weit entfernten Rufe der Blässgänse, die aus ihren sommerlichen Brutgebieten zum Überwintern an den Niederrhein ziehen. Meist nachts kommen sie in hoch fliegender Keilformation unsichtbar, aber gut hörbar an die Rheinauen unterhalb von Duisburg bis nach Holland. Der Aufenthalt der rund 200.000 arktischen Wildgänse in den Wintermonaten ist ein Schauspiel, das auf jeden Fall eine Reise an den Niederrhein wert ist. Wenn die „Nomaden der Lüfte“ die Felder und Wiesen zwischen Dinslaken und Emmerich bevölkern, bieten sich auch dem Vogelfotografen Motive in Hülle und Fülle.

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