An einem schönen Spätsommertag Ende August war ich fast den ganzen Tag damit beschäftigt, meinen Winteransitz an einen anderen Platz zu transportieren, um ihn dort wieder aufzubauen. Mir blieb nur wenig Zeit zu fotografieren. Etwas erschöpft machte ich mich am Abend auf den Heimweg. Plötzlich entdeckte ich einige hundert Meter vom Winteransitz entfernt einen Schwarzstorch (Ciconia nigra). Er stand direkt neben der Straße und schien noch etwas müde vom Vogelzug zu sein. Ich startete den Wagen. Glücklicherweise hatte ich mein Equipment auf dem Beifahrersitz liegen und der Schwarzstorch befand sich auf der richtigen Straßenseite. Da Schwarzstörche hierzulande meist sehr scheu sind hatte ich Bedenken, dass er wegfliegen würde, sobald das Auto auf gleicher Höhe stoppen würde. Aber dieser Schwarzstorch war sehr geduldig und schenkte dem Wagen und dem Fahrer kaum Beachtung, als ich am Straßenrand anhielt und vorsichtig ein paar mal abdrückte. Der Schwarzstorch führte in aller Ruhe seine Gefiederpflege durch und ließ sich auch durch das (inzwischen deutlich leisere) Auslösegeräusch an der Canon EOS 1DX Mark III nicht verunsichern. Nach einiger Zeit näherte sich von der Seite sehr vorsichtig ein Rotfuchs (Vulpes vulpes) und blieb immer wieder kurz stehen. Vermutlich war er durch Mäuserufe angelockt worden und nun durch meine Anwesenheit etwas irritiert. Er wollte wahrscheinlich herausfinden, ob es gefährlich für ihn ist, sich uns zu nähern. Ich hoffte, auf den Augenblick an dem der Fuchs gemeinsam mit dem Schwarzstorch im Sucher zu sehen wäre. Leider wurde dem Fuchs die Angelegenheit zu unübersichtlich und mit weiten Sätzen suchte er das Weite. Auch der Schwarzstorch nahm dies zum Anlaß, sich von der Stelle direkt an der Straße zu erheben. Er landete aber wenig weiter in einem seichten Fischgewässer. So wurde dieser Tag doch noch zu einem perfekten Abschluss gebracht. Wo sich Schwarzstorch und Fuchs gute Nacht sagen, ist die Welt noch in Ordnung.
Nur im Spätsommer gelingt es mal, eine ganze Schwarzstorch-Familie zu fotografieren. Diese sind dann in meisten Fällen Durchzügler auf dem Weg ins Winterquartier. Einige Exemplare der scheuen Tiere könnten aber auch in der Region gebrütet haben. Wenn man Glück hat, kann man auch mal einen Schwarzstorch im heimischen Luch mit einem Frosch im Schnabel sehen. Die Schwarzstörche fliegen nicht so weit südwärts wie die Weißstörche (Ciconia ciconia), um zu überwintern und ziehen daher später von dannen. Und so lassen sich manchmal bemerkenswerte Beobachtungen machen. Schwarzstörche lassen sich manchmal in der Zeit des Vogelzugs aus sicherem Abstand mit ihren Jungen fotografieren. Störche gelten insgesamt als Indikator für eine intakte Umwelt. Auch Weißstörche gelten als ein Indikator, ob die Natur noch in Ordnung ist. Mit dem Schwinden des Nahrungsangebotes geht die Storchenzahl jedoch insgesamt zurück. Dabei ist die Zahl der Schwarzstörche gegenüber den Weißstörchen auch noch verschwindend gering.
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