Jetzt geht es Schlag auf Schlag. In der Nacht hatte es geregnet. Die Frühe war nebelverhangen. Perfekte Bedingungen, um auch mal kontrastarme Aufnahmen von den jungen Habichten (Accipiter gentilis) mitten im Kiefernwald zu machen. Der junge Habicht, der gestern schon einen ersten Ausflug gemacht hatte, saß diesmal etwas weiter als gestern, also ca. 10 Meter, neben dem Nest hoch in einer Kiefer. Sein braun-graues Federkleid mit den markanten schwarzen Strichen auf Brust und Bauch war unauffällig genug gefärbt, um ihn vor einer Kiefer nicht zu stark in Erscheinung treten zu lassen. Man mußte die Stelle des Nests kennen, um den Jungvogel entdecken zu können. Allerdings: er – bzw. wahrscheinlich ist es eine Sie – saß ganz frei. Der junge Habicht verhielt sich sehr vorbildlich; sehr ruhig und anfangs meist regungslos.
Als ich ankam, rief im Hintergrund des nebligen Waldes ein Greif. Sicher, die Mutter, die auch heute irgendwo in der Nähe daß und mit den Rufen vielleicht die Kleinen weg vom Nest locken wollte, um die Eigenständigkeit zu fordern. Mit dem Fernglas suchte ich die höheren Äste der Umgebung ab und konnte schnell den weiblichen Habicht offen auf einem Kiefernast in gut 200 Meter Entfernung vom Nest aufgebaumt sehen. Wachsam hielt das Weibchen die Umgebung im Blick und fliegt dann auch plötzlich elegant zwischen den eng stehenden Kiefern ab.
Von den Geschwistern ist nichts zu sehen. Sie sind noch nicht so weit und haben sich wohl auf den Nestboden gedrückt. Kein Wunder: Das Wetter ist feucht und eher ungemütlich.
Der Jungvogel wird nun langsam aktiv. Eine vorwitzig abstehende Feder des Nestlingskleid (weiß!) wird hervorgezogen und – mit Abscheu wie es aussieht – abgeschüttelt. Dann breitet der Junghabicht seine Schwingen aus, die schon beeindruckend in der Breite und Länge aussehen, jedoch noch einige Lücken aufzuweisen scheinen. Der Habicht balanciert auf dem Ast, dann schlägt sie die Schwingen schon wie eine Große. Und dann – siehe da – gibt es mehr ein flatterndes Gleiten als ein Fliegen. Aber immerhin wird die Distanz zum Nest überwunden. Etwas oberhalb des Nests sitzt der Vogel eine Weile und ist dann verschwunden. Ein über das Nest stehendes Schwanzende mit seiner dunkelgrau-grauen Bänderung zeigt, daß sich der Junghabicht fürs erste zum Entspannen ins Nest zurückgezogen hat.
Wenn auch Berlin als Habicht-Hochburg in Deutschland bekannt ist, so sind doch auch in der weiten Landschaft des südlichen Brandenburgs Habichte nicht selten. Während aber im Frühjahr etliche Beobachtungen von Brutpaaren aus den Berliner Stadtbezirken gemeldet werden, sind die Meldungen vom Habicht in Brandenburg viel spärlicher. Hinweise auf Bruten gibt es fast gar nicht. Das könnte daran liegen, daß man den Habicht dem Zugriff von Taubenschützern und vielleicht auch Jägern vorenthalten möchte und daher keine entsprechenden Ortsangaben macht. Ich war in der Nähe meines Heimatorts eher durch Zufall auf ein brutbereites Paar gestoßen. Nicht weit von der Stelle entfernt, an der Mitte Juli im Vorjahr 3 junge Habichte einen ganzen Vormittag gesichtet werden konnten, rief Anfang März ein Habicht seinen Balzruf aus dem Inneren eines lichten Kiefernwäldchens. Nun ist mitten in dem Wäldchen das Nest mit 3 jungen Habichten belegt. Ich konnte nun schon zum fünften Mal berichten.
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