In einer Felsnische sieht man Federn, Reste von Rupfungen und dicke weiße Kotspritzer. Reste von Rupfungen können von stacheligen Igeldecken, halben Tauben, Taubenfedern, Krähenfedern, Waldkauzfedern bis zu ausgewaschenem Gewölle reichen. Kein Zweifel, der hierzulande lange Zeit vom Aussterben bedrohte Uhu (Bubo bubo) hat in den letzten Jahrzehnten fast unbemerkt einst verlorenes Terrain zurückerobert. Besonders in aufgelassenen Steinbrüchen findet die imposante Eule ideale Brutplätze
Vor einigen Jahren hörte ich, dass in einem aufgelassenen Steinbruch ein Uhu brütet. Diese Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen. Zunächst war nur das ausschließliche Beobachten möglich. Als dann die Jungvögel größer waren, konnte ich es auch wagen, zu fotografieren.
Die erstmalige Brut des Uhus in diesem Gebiet ging 2011 leider verloren, weil genau im Bereich des Geleges eine instabile Felswand abrutschte. Umso erfreulicher war es, dass im darauf folgenden Jahr in einer anderen Steilwand wieder eine Brut erfolgte und sogar drei Junguhus schlüpften. Dabei war das zuletzt geschlüpfte Tier sehr viel kleiner als seine Geschwister und wurde bei der Fütterung benachteiligt, bis es eines Tages verschwunden war. Dafür entwickelten sich die beiden verbliebenen Jungtiere prächtig – auch aufgrund der überaus günstigen Wetterlage im Jahr 2012. Werden die Jungvögel in den ersten Wochen noch ständig von den Eltern gewärmt, kommen die Alttiere später nur noch vorbei, um die Beute abzuliefern und sich anschließend irgendwo in die Felswand oder auf einen nahen Baum zurückzuziehen. Im Alter von rund sechs Wochen verließen die verbliebenen Jungvögel den Horst und begannen, im Steinbruch herum zu klettern. Zwar blieben die Jungvögel vorerst noch zusammen, wechselten aber immer wieder den Standort, so dass sie nur schwer aufzuspüren sind. Wenn sich die Vögel an den Felsen drücken und ihre leuchtend roten Augen schließen, sind sie schwer zu sichten und vor Entdeckungen erstaunlich gut geschützt.
Das Fotografieren war natürlich nicht einfach, da von Anfang an feststand, dass nur sehr lange Brennweiten in Frage kommen können, um jede Beunruhigung zu vermeiden.
So gelangen nach und nach immer bessere Aufnahmen dieser weltweit größten Eule, die nur wenig kleiner als ein Steinadler ist. Das Weibchen erreicht im Schnitt eine Flügelspannweite von 168 Zentimetern, das Männchen ist etwas kleiner. Trotz seiner Größe ist der Uhu ein äußerst geschickter und wendiger Jäger, was nicht zuletzt auf seine breiten Schwingen zurückzuführen ist. Wer einmal die großen, starken Fänge gesehen hat, der ahnt, welch ein kraftvolles Tier er vor sich hat. So kann ich mich noch gut an einen Ansitz erinnern, bei dem beide Jungvögel schlafend an einer Hangkante lagen und plötzlich eines der Tiere beim Aufwachen seinen Fang geöffnet ausstreckte.
Nach einigen Wochen ist der Platz übersät mit Dreck, Rupfungsresten und Ungeziefer, so dass man das Nest schon aus einigen Metern Entfernung eher riecht als sieht. Werden die Jungvögel in den ersten Wochen noch ständig von den Eltern gewärmt, kommen die Alttiere später nur noch vorbei, um die Beute abzuliefern und sich anschließend irgendwo in die Felswand oder auf einen nahen Baum zurückzuziehen. Im Alter von rund sechs Wochen verlässt der Nachwuchs den Horst und beginnt, im Steinbruch herum zu klettern. Zwar bleiben die Jungvögel vorerst noch zusammen, wechseln mitunter aber täglich den Standort, so dass sie nur schwer aufzuspüren sind. Drücken sich die Vögel an den Felsen und schließen ihre leuchtend roten Augen, sind sie vor Entdeckungen gut geschützt. Selbst der kenntnisreiche Besucher wird sie dann nur mit Mühe in der Wand finden. Nur wenige Wochen später tragen sie die ersten erfolgreichen Flügelschläge umher. Rasten sie dann in angrenzenden Bäumen, sind sie nur mit viel Glück zu entdecken
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