In der Nacht war ein schweres Gewitter mit heftigen Regengüssen über Douala und die südwestliche Provinz niedergegangen. Nun treiben sich am frühen Morgen ein paar Vögel auf dem Wanderweg herum. An einer offenen Stelle haben sich einige Spezialisten eingefunden, die einen Ameisenzug plündern. Anders als in Südamerika scheinen diese Vögel aber auch tatsächlich die Ameisen selber zu fressen. Jedenfalls sehe ich schnell mindestens 4 Graubülbüls (Pycnonotus barbatus gabonensis), mindestens 2 Kamerunrötel (Oreocossypha isabellae) und mindestens 1 Braunbrust-Braunschwanz (Chamaetylas poliocephala). Der Braunbrust-Braunschwanz ist viel scheuer als die anderen Vögel. Trotzdem läßt sie sich auf einer Warte am Wegesrand super ablichten. Ein junges Exemplar des Kamerunrötels ist so in seine Nahrungssuche vertieft, dass es mich locker auf 6 Meter herankommen läßt. Der Kamerunrötel geht immer auf die gleiche Weise vor. Zuerst stellt es sich an die Seite des Ameisenzuges, senkt den Kopf so als ob es mal nachdenken müßte und pickt dann in einem Sekundenbruchteil zu. Ob der Stoß erfolgreich war, kann ich bei der Winzigkeit der Beute nicht beurteilen. Die ganze Zeit muß ich ein Foto nach dem anderen schießen. Auch die Graubülbüls kommen immer mal wieder und versuchen den Kamerunrötel von seiner besten Stelle zu vertreiben. Kurzzeitig hat das auch Erfolg. Aber schnell ist der junge Kamerunrötel wieder an seinem Platz und macht einfach weiter. Der Braunbrust-Braunschwanz der lokalen Subspezies Chestnut-backed Alethe (C. p. compsonota) läßt sich allerdings nicht versuchen. Sie bleibt im Gebüsch und zuckt nur ab und zu mal mit den Flügeln. Die Ameisen – soweit ich das einschätzen kann – sind wirklich winzig. Daß man die als Vogel überhaupt wahrnimmt. Ein Wunder!
Der Kamerunrötel kommt im Unterholz des Bergwaldes auf einer Höhe von ca. 1.100 – 2.700 m NN vor. Besonders niedrig – herunter bis auf ca. 800 m – kommt er am Mount Kamerun. Der Kamerunrötel ernährt sich von Insekten, einschließlich Käfer und kleine Samen, der er vom Boden aufnimmt oder im Unterholz sucht. Als Warten werden niedrige Sträucher, umgestürzte Bäume und Baumstümpfe genutzt.
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