Die Rohrdommel (Botaurus stellaris) hat im Jahr 2016 ihr erfolgreichstes Brutjahr seit langem in Großbritannien erlebt. Dies legt zumindest eine Landesumfrage des britischen Vogelschutzverbands RSPB nahe.
Dieser Bruterfolg ist eine willkommene Nachricht für diesen braun-gestreiften, untersetzten Reiher, der in Großbritannien und Irland bereits eine turbulente Historie erlebt hat. Am Ende des 19. Jahrhunderts war die Rohrdommel aus Großbritannien verschwunden. Sie wurde als mittelalterliches Festmahl geschätzt und folglich intensiv gejagt. Der Verlust ihres Schilflebensraums trug zu ihrem Niedergang bei. Rohrdommeln begannen England zu Beginn des 20. Jahrhunderts zwar zu rekolonisieren, aber aufgrund des anhaltenden Lebensraumverlustes sank ihre Zahl ab der Mitte des Jahrhunderts wieder. Bis 1997 gab es nur noch 11 revieranzeigende Männchen im ganzen Land.
Um sich bei potenziellen Partner zu bewerben, lassen männliche Rohrdommeln in der Brutzeit einen unverwechselbaren “boomenden” Klang erschallen. Wissenschaftler zählen Rohrdommeln, indem sie diese männlichen Rufe zählen. In der Regel bedeutet eine über einige Wochen hindurch gehörtes Rufen, dass ein Territorialgebiet gehalten wird. Im Jahr 2016 stiegen die Zahlen auf mindestens 161 rufende Männchen an 76 Standorten. Das entspricht einer sehr guten Steigerung gegenüber 157 Männchen an 72 Standorten im Jahr 2015.
Ein Highlight im Jahr 2016 war die Entdeckung von zwei Nestern im Otmoor Reservat, Oxfordshire. Zum ersten Mal konnten Nester an dieser Stelle bestätigt werden. Inzwischen wurde in Wales das erste Nest seit über 30 Jahren im Malltraeth Marsh RSPB, Anglesey gefunden.
In den späten 1990er Jahren erlitt die Rohrdommel einen herben Rückgang, vor allem weil ihr bevorzugter Lebensraum – nasse, ausgedehnte Riedflächen – ausgetrocknet waren und eine intensive Bewirtschaftung, Wiederherstellung und Lebensraumerholung erforderlich war, um den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen. Dank der sorgfältigen Bewirtschaftung von Schilf- und Riedflächen im ganzen Land konnte der Lebensraum offensichtlich so attraktiv gemacht werden, daß in der Folge immer mehr Rohrdommeln beobachtet werden konnte. Das zeigt, dass die Erhaltung von Habitaten wirklich einen Unterschied machen kann, wenn man eine Art vom Rand des Aussterbens zurückholen möchte.
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