Ausgedehnte Feuchtwiesen und offene Wasserflächen prägen die Niederung von Nuthe und Nieplitz. Ein Lebensraum, der in den frühen Morgenstunden am stimmungsvollsten ist. Wenn im zeitigen Frühjahr die Tage wieder länger werden, die Sonne im Morgengrauen die Feuchtigkeit aus den Wiesen und Schilfflächen treibt, kann man an den vielen nebligen Seen oft ein prachtvolles Lichtspiel erleben. Dichte Nebelschwaden steigen aus den Wiesen auf, und das Morgenlicht taucht die Natur in immer neue Farben
Nun sind auch die Vögel in der Nuthe und Nieplitz – Niederung in Balzstimmung. Haubentaucher (Podiceps cristatus) verfügen über einen besonders spektakulären Balzablauf. Zuerst sieht man Männchen und Weibchen zusammen schwimmen. Beide Partner schwimmen mit aufgestellten Kopffedern immer öfter einander zugewandt. Die Farben wirken nun im Frühling frisch und machen auch weitentfernte Beobachter auf die Balz aufmerksam.
Es lassen sich mehrere Phasen im Balzablauf beschreiben; man unterteilt sie in fünf rituelle Abschnitte. Die Balz beginnt mit Werberufen einer der beiden Partner. Die typische, ausgiebig gezeigte Phase umfaßt die “Kopfschüttel-Zeremonie”. Sie wirkt als Einführung in die andere, noch spektakulärere Balzrituale. Dann begegnen sich beide Vögel auf dem Wasser, schwimmen frontal aufeinander zu, halten dabei den Hals aufrecht und fangen dann an, abwechselnd den Kopf nach oben und unten und von einer Seite zur anderen Seite zu schütteln. Dies erfolgt ohne Rufe.
Dann führen beide Partner die sogenannte “Brautgeschenk-Zeremonie” aus. Dazu schwimmen beide voneinander synchron voneinander weg, entfernen sich eine Weile und tauchen dann nach Unterwasservegetation. Nach ein paar Sekunden erscheinen sie wieder mit dem Schnabel voller Vegetation (häufig Tannenwedel). Dabei bewegen sie sich in Richtung aufeinander und richten ihre Oberkörper, Brust an Brust, hoch aus dem Wasser. Dabei erfaßt ein abruptes Schütteln ihre Köpfe, was einen wunderschönen Tanzeindruck erzeugt.
Die später folgende Kopulation findet in der Regel auf einer vorher zusammengetragenen Plattform aus Schilf, Zweigen und Unterwasservegetation statt. Dies ist die spätere Unterlage für das Nest. Das Weibchen steigt auf die Plattform und lädt das Männchen flach liegend mit weichen Rufe zur Begattung ein. Das Männchen springt auf den Rücken der Partnerin. Die anschließende Kopulation findet schnell und schmerzlos statt. Anschließend verschwindet das Männchen wieder im Wasser.
Die Niederung von Nuthe und Nieplitz ist eine der letzten relativ naturnahen Feuchtwiesenlandschaften in Deutschland. Zwischen dem brandenburgischen Treuenbrietzen und Potsdam nimmt die langsam fließende Nuthe und auch die Nieplitz ihren Lauft durch eine ausgedehnte Wiesenlandschaft. Viele der Gebiete sind Naturschutzgebiete und weisen eine geringe Nutzungsintensität der feuchten Wiesen und Feldern auf. Trotz der Nähe zur Großstadt Berlin weist die Landschaft eine hohe Abgelegenheit auf. Dies sorgt für die nötige Störungsfreiheit.
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