Noch völlig zerzaust und kaum von der Eierschale befreit trippelt das winzige Küken aus dem Bekassine (Gallinago gallinago) – Nachwuchs los in die nähere Umgebung auf Erkundungstour. Mit jedem Schritt wird der kleine Nestflüchter sicherer und mutiger. Etwas zu mutig, befindet seine Mutter. Denn das Kleine tritt auf die offene Wiese hinaus. Vor Ferne ist der Ruf eines Greifvogels – wohl eines Mäusebussards (Buteo buteo) – zu hören. Hat der Mäusebussard die kleine Schnepfe etwas schon erspäht? Die Mutter ist jedenfalls gewarnt. Sie packt ihr Küken, klemmt es sich mit dem Schnabel an die Brust und fliegt so mit dem Nachwuchs davon.
Auf diese bemerkenswerte Art können Bekassinen ihre Jungen transportieren.
Die Bekassine ist ein Watvogel, der für seinen langen Schnabel und das charakteristische Trommelgeräusch bekannt ist, das bei seinen Balz- oder Schauflügen erzeugt wird. Diese Vögel kommen bzw. kamen früher häufig in Sümpfen, Feuchtgebieten und anderen Lebensräumen mit einem hohen Wasserstand vor.
Mit dem Begriff „Nestling“ ist ein Jungvogel gemeint, der sich noch im Nest befindet und noch nicht flügge ist. Nestlinge sind normalerweise hilflos und auf Nahrung und Schutz ihrer Eltern angewiesen. Das Nestlingsstadium folgt dem Schlüpfstadium (wenn der Vogel gerade aus dem Ei geschlüpft ist) und geht dem Jungstadium (wenn der Vogel flugfähig ist) voraus.
Der oben beschriebene Lufttransport ließ sich früher durchaus auch in Deutschland beobachten. Denn die kleinen braunen Watvögel waren in unserem Land in den richtigen Lebensräumen durchaus häufig. Heute kennen viele nicht einmal mehr ihren Namen.
Warum die Bekassinen heute selten sind? Zum einen wurden sie gejagt und gegessen. Zum anderen wurde ihr Lebensraum zerstört. Die kleinen Vögel mit dem extralangen Schnabel können nur in Feuchtgebieten leben. Doch Moore und feuchte Wiesen hat man so gut wie überall trockengelegt, um sie für die Landwirtschaft nutzbarer zu machen. So sitzen die verbleibenden Vögel buchstäblich auf dem Trockenen, wo sie weder Nahrung finden noch brüten können.
Die Nestlinge der Bekassine durchlaufen, wie die Nestlinge vieler Vogelarten, nach dem Schlüpfen mehrere Entwicklungsstadien. So beginnt das Nestlingsstadium mit dem Schlüpfen. Die Eltern spielen eine entscheidende Rolle beim Ausbrüten der Eier, und sobald die Eier schlüpfen, werden die Nestlinge geboren. Neugeborene Nestlinge sind typischerweise ganz auf die Hilfe der Eltern angewiesen, was bedeutet, dass sie in einem weitgehend unentwickelten und hilflosen Zustand geboren werden. Sie können ihre Augen nicht öffnen und sind in Bezug auf Nahrung, Wärme und Schutz vollständig auf ihre Eltern angewiesen. Die Eltern der Schnepfen füttern die Nestlinge mit Wirbellosen und anderen kleinen Organismen. Die Eltern suchen möglicherweise in nahegelegenen Feuchtgebieten nach geeigneten Nahrungsmitteln für ihre Küken.
Die kleinen Bekassinen wachsen in der ersten Lebensphase schnell. Sie entwickeln Federn, öffnen ihre Augen und werden aktiver. Die Eltern versorgen sie weiterhin mit Nahrung, um ihr Wachstum zu unterstützen. Die Eltern verbringen noch viel Zeit mit dem Brüten der Küken, insbesondere in den ersten Tagen, wenn die Küken warm gehalten werden müssen. Bei Regen müssen die Nestllinge vor dem Wasser geschützt werden. Erst wenn die Nestlinge wachsen und Federn entwickeln, können sie ihre Körpertemperatur besser regulieren.
Das Verhalten von Nestlingen in freier Wildbahn zu beobachten kann eine Herausforderung sein, da die Vogeleltern während der Brut und vor allem danach recht vorsichtig und verschwiegen vorgehen. Forscher und Vogelbeobachter verwenden daher häufig Verstecke, sogenannte Hides oder Blinds, oder nutzen festinstallierte Wildkameras, um die arttypischen Verhaltensweisen zu untersuchen, ohne die nistenden Vögel zu stören.
Die deutsche Bezeichnung Bekassine leitet sich laut Wikipedia von dem französischen Wort bécasse für Waldschnepfe oder Schnepfe ab und bedeutet demnach „kleine Waldschnepfe“. In manchen vogelkundlichen Büchern findet sich auch der Begriff „Himmelsziege“.
Der Begriff „Schnepfe“ wird umgangssprachlich manchmal verwendet, um sich auf jemanden oder etwas zu beziehen, das schwer fassbar oder schwer zu finden ist, was wahrscheinlich auf das schwer fassbare Verhalten des Vogels zurückzuführen ist.
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