Eines Nachmittags waren wir fast mit unserer Wanderung durch den Wald des Refugio Los Volcanes in der Provinz Santa Cruz im Südosten Boliviens fertig. Schon fast wieder bei der Unterkunft angekommen, entdeckten wir einen Rotschenkelsperber (Accipiter erythronemius) – einen nahen Verwandten des heimischen Sperbers (Accipiter nisus), ein ökologisches Gegenstück in Struktur und Gefieder, und in geringerem Maße den Rotbauchsperber (Accipiter rufiventris) aus Ost- und Südafrika und – natürlich den Eckschwanzsperber (Accipiter striatus) am Himmel kreisen. Der Greif ist ein Hochgenuss für alle Vogelbeobachter, ein seltenes und aufregendes Erlebnis. Dieser nicht leicht zu beobachtende Raubvogel mit seinen auffälligen rotbraunen Schenkeln und seinem flinken Beuteflug bleibt oft in den dichten Baumkronen südamerikanischer Wälder verborgen. Um einen zu entdecken, braucht man Geduld und ein bisschen Glück.
Eingebettet in die vielfältigen Landschaften Boliviens ist der Rotschenkelsperber ein eindrucksvolles Beispiel für die Vielfalt der Vogelwelt der Region. Dieser mittelgroße Raubvogel, der sich durch seine rotbraunen Schenkel und die gestreifte Unterseite auszeichnet, lebt weitverbreitet in den subtropischen und tropischen Wäldern Boliviens sowie in offenen Wäldern und sogar in städtischen Gebieten.
Der Rotschenkelsperber ist ein Mitglied der Familie der Habichtartigen, einer Gruppe, die einige der beeindruckendsten Raubvögel umfasst. Diese Greife sind geschickte Jäger, die sich auf ihr scharfes Sehvermögen und ihren schnellen Flug verlassen, um kleine Vögel und Säugetiere zu fangen. Ihr Gefieder, das ihnen im dichten Laub eine wirksame Tarnung bietet, hilft ihnen dabei, ihre Beute lautlos zu verfolgen, bevor sie plötzlich zuschlägt.
In Bolivien teilt der Rotschenkelsperber seinen Lebensraum mit mehreren bemerkenswerten Verwandten. Dazu gehört der Wegebussard (Rupornis magnirostris), ein vielseitiger und weit verbreiteter Greifvogel, der in den unterschiedlichsten Höhenlagen vorkommt. Der Straßenbussard ist an seinen gelben Beinen und seinem fein gebänderten Schwanz zu erkennen und passt sich gut an vom Menschen veränderte Landschaften an. Er sitzt oft am Weges- und Straßenrand – ein Merkmal, das ihm seinen Namen verleiht. Diese Anpassungsfähigkeit unterstreicht die Widerstandsfähigkeit und Einfallsreichtum, die für viele Greifvogelarten charakteristisch sind.
Ein weiterer bemerkenswerter Verwandter ist der Zweifarbensperber (Accipiter bicolor), der in ähnlichen Regionen lebt. Dieser Raubvogel, der etwas größer als der Rotschenkelsperber ist, weist einen starken Kontrast im Gefieder zwischen seiner dunklen Oberseite und seiner weißen Unterseite auf. Der für seinen aggressiven Jagdstil bekannte Zweifarbensperber jagt Vögel oft im Flug und zeigt dabei eine wahrhaft fesselnde Flugkunst.
Der auffällige Prachtadler (Spizaetus ornatus) ist zwar viel seltener anzutreffen, teilt sich aber auch den bolivianischen Himmel. Dieser Vogel ist für seinen kunstvollen Federbussard und sein auffälliges Muster aus schwarzen, weißen und rotbraunen Federn bekannt und verkörpert die Schönheit und Kraft von Raubvögeln. Der Prachtadler bevorzugt dichte Wälder und ist ein Spitzenprädator in seinem Ökosystem, der größere Beutetiere wie Affen und Faultiere jagt.
Die Greife spielen allesamt eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts ihrer Ökosysteme. Als Spitzenprädatoren helfen sie, die Populationen kleinerer Tiere zu kontrollieren und sorgen so für eine gesunde und dynamische Umwelt. Naturschutzbemühungen in Bolivien sind von entscheidender Bedeutung, um diese majestätischen Vögel und ihre Lebensräume vor Bedrohungen wie Abholzung und Lebensraumfragmentierung zu schützen.
Die Beobachtung des Rotschenkelsperbers und seiner Verwandten bietet einen Einblick in das komplexe Netz des Lebens in Boliviens vielfältigen Ökosystemen. Ihre Anwesenheit unterstreicht die reiche Artenvielfalt der Region und die Bedeutung der Erhaltung dieser Naturschätze für zukünftige Generationen!
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