Wenn man im Herzen Westkenias das morgendliche Gebrüll der Guerezas (Colobus guereza), nur einer von sieben dort ansässigen Affenarten, hören möchte und im Halbdunkel des Waldes eine Grünhylia (Hylia prasina) oder einen Erzkuckuck (Ceuthmochares aereus) sehen möchte, sollte sich Zeit nehmen für den Kakamega-Wald im Westen Kenias. Für nahezu jeden Beobachter, aber besonders für Ornithologen, hält der Wald unvergessliche Begegnungen bereit. Doch das Beobachten von Vögeln und anderen Tieren ist im sehr dichten und auch hohen Wald nicht einfach. Man sollte immer damit rechnen, dass man nur einen Bruchteil seiner Bewohner zu sehen bekommt, und häufig entziehen sich gerade diejenigen den Blicken des Beobachters, die er am meisten zu sehen wünscht. Ein Spektiv auf einem stabilen Stativ ist daher trotz der zusätzlichen Schlepperei Gold wert. Wer Enttäuschungen vorbeugen möchte, sollte auf jeden Fall einen der örtlichen Führer anheuern, die sich zum Teil hervorragend auskennen. Mit ihrer Hilfe kann man sich auch mit dem Wegesystem vertraut machen, bevor man auf eigene Faust loszieht.
Die besten Beobachtungsbedingungen für die meisten Tiere findet man im südlichen Teil des Schutzgebietes erreichbar über das Dorf Shinyalu, 12 km südwestlich von Kakamega Stadt. An der Forststation von Isecheno gibt es ein Gasthaus am Rande des Waldes, welches der ideale Ausgangspunkt für Exkursionen ist. In dem nahe gelegenen Büro des Umweltbildungsprogramms von Kakamega (KEEP) kann man jede Menge Informationen zum Wald erhalten sowie Hinweise über aktuelle Beobachtungsmöglichkeiten von Tieren bekommen. Außerdem befindet sich dort ein kleiner Schmetterlingsgarten. Vogelbeobachtung und insbesondere die Vogelfotografie findet unter erschwerten Bedingungen in Kakamega statt. Die Anforderungen für das erfolgreiche Fotografieren von Tieren im Wald sind generell sehr hoch. Man kämpft entweder gegen zu große Dunkelheit bei bewölktem Himmel oder gegen extreme Kontraste durch Licht- und Schattenflecken bei Sonnenschein. Einen Übergang gibt es fast nicht. Deshalb sollte man sich auf jeden Fall hohe ASA-Zahlen einstellen. Ohne Stativ oder ein Objektiv mit Bildstabilisator wird man kaum ein scharfes Bild mit nach Hause bringen. Das Fotografieren von sich bewegenden Objekten kann bei den hohen Kontrasten zur echten Herausforderung. Ein leistungsstarker Blitz kann hier manchmal Abhilfe schaffen, doch muss man dann sehr auf die Gestaltung des Hintergrunds achten, um keine unnatürlichen „Nachtaufnahmen“ zu produzieren. Neben der entsprechenden Ausrüstung gibt es aber noch eine weit wichtigere Voraussetzung für eine erfolgreiche Fotopirsch im Wald von Kakamega: Zeit und Geduld. Hält man sich wenigstens eine Woche im Gebiet auf, steigen die Chancen für interessante Begegnungen aller Art.
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