Ameise nervt Borneobindenpitta

Schon eine Weile steht ein Männchen der Borneobindenpitta (Hydrornis schwaneri) vor dem Versteck in einem schattigen Waldstück.

Geschickt fängt die Borneobindenpitta die Leckerbissen – Mehlwürmer – die unser Guide ausgestreut hat. Plötzlich ist sehr schön auf dem Schnabel der Borneobindenpitta ein Insekt, eine Ameise oder auch eine Termite, zu sehen. Zuerst denke ich, daß das Insekt die Pitta gar nicht stört, zumal der Schnabel aus Horn ist und wohl die schwache Druckbelastung von oben gar nicht als Botschaft weitergibt. Trotzdem ist die Borneobindenpitta schnell unzufrieden mit ihrem „Gast“. Sie schüttelt anfangs nur genervt den Kopf. Das Insekt ist aber erstaunlich hartnäckig und bleibt auf dem Schnabel, ja es kommt sogar immer weiter zur Schnabelbasis voran. Ein zweiter Anlauf, den lästigen Besucher abzuschütteln, scheitert ebenfalls. Schließlich schüttelt die Borneobindenpitta so heftig und langanhaltend, das anschließend tatsächlich kein Insekt mehr auf dem Schnabel zu sehen ist.

Die Borneobindenpitta ist eine grell-gelb aussehende Pitta mit einer breiten, eigelbgelben Augenbraue, einer schwarzen Maske, einem braunen Rücken und fein gestreiften Unterteilen. Das Männchen hat einen gelben Hals, einen schwarzen Scheitel und einen indigofarbenen Bauchfleck. Auffallend ist der kobaltblaue Schwanz. Das Weibchen ist ähnlich, aber stumpfer gefärbt. Außerdem hat sie keinen indigofarbenen Bauchfleck, einen weißlichen Hals, eine etwas blassere Unterseite und eine blassbraune Krone.

Diese Pitta ist grundsätzlich weit, aber teils nur lokal verbreitet. Sie scheint Wälder der Pflanzengattung Zweiflügelfruchtbäume (Dipterocarpaceae) in Hügel- und Tieflandgebieten zu bevorzugen. Sie kommt dort häufiger vor und bevorzugt trockenere Bergrückengebiete sowie tiefere Bergwälder. Sie meidet aber exotische Baumplantagen. Das hauptsächliche Verbreitungsgebiet bewegt sich oberhalb von 650 m bis ca. 1.680 m NN.

Die Borneobindenpitta wurde bis vor kurzem als Artgenosse von Hydrornis guajanus und Hydrornis irena behandelt, aber kürzlich taxonomisch abgespalten. So unterscheidet sie sich von der Javabindenpitta (Hydrornis guajanus) durch ihren gelben bzw. weißen Hals beim Männchen, dem Fehlen bzw. Vorhandensein eines dunkelblauen Brustbandes, einer dunkelbraunen Krone mit gelbem Überaugenstreif sowie eine geringere Größe.

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