Der Blick durch die Kiefern und Esskastanien auf das blaue Meer ist wirklich eindrucksvoll. Bekannte Rufe verraten, daß Eichelhäher anfangs unsichtbar um das Haus herumtoben. Dann sehe ich sie auch. Es sind 2 Vögel der gleichen Art. Der eine sieht erstaunlich zerzaust aus, der andere ist offensichtlich ein Jungtier, das gefüttert werden will. Zuerst ist nur ein brauner Vogel mit einem fast kahlen, grauen Kopf zu sehen. Vorwitzig steht ein schwarzes Federbündel oberhalb des Schnabels ab. Der Eichelhäher sieht wirklich aus, als wäre er unmittelbar dem Tod begegnet. Vielleicht ist er von Flöhen befallen oder das tropische Usutu-Virus hat ihn befallen oder es ist doch einfach in der Mauser. Sollte er von einer Krankheit befallen sein, kann man dem laut bettelnden Jungen nur raten, sich bald selbstständig zu machen, bevor es sich noch ansteckt. So aber geht es den Altvogel mit weit geöffneten Schnabel und leicht hängenden, ausgebreiteten Flügeln mit intensivem Rufen an.
Das tropische Usutu-Virus führte im Jahr 2018 u.a. zu einem Amselsterben in Deutschland. In Deutschland breitete sich damals dieser Virus aus, das vor allem für Amseln gefährlich ist. Das Usutu-Virus machte die Tiere apathisch, sie wirken aufgedunsen und verloren Federn im Kopfbereich. Betroffene Tiere wirkten offensichtlich krank, flüchteten nicht mehr und starben meist binnen weniger Tage. Der Erreger löste erstmals im Jahr 2011 ein Vogelsterben aus – betroffen waren nach offiziellen Angaben besonders die wärmebegünstigten Regionen Deutschlands.
In der vollständigen Mauser, die nach der Brut im Juni–Oktober in der Nähe der Brutgebiete stattfindet, werden vor allem die Handschwingen ersetzt.
Der Schwarzmeerurlaub in der Türkei war vor allem dem Vogelzug entlang der Schwarzmeerküste gewidmet. Die Ruderalflächen des unmittelbaren Küstenbereiches zog tatsächlich durchziehende Singvögel besonders an. Das betrag vor allem die wenigen verbleibenden Flächen des ansonsten von Verkehr und Besiedelung komplett verbauten Küstenabschnitts. Aber auch die heimischen Vögel waren interessant, nicht zuletzt, da es sich häufig um andere regionale Subspezies als in Deutschland handelt; es gibt sogar eine Unterart „Garrulus glandarius ferdinandi“. In dem Falle handelt es sich sogar um eine andere Eichelhäher-Subspezies, der atricapillus-Gruppe. Garrulus glandarius anatoliae hat eine Verbreitung, die von der Türkei bis in den nördlichen Iran reicht. Identifikationszusammenfassung kann man sagen, daß er dunkler als die Oberform dieser Unterartengruppe (G. g. atricapillus) sein soll, mit einem Weiß im Gesicht und der Stirn, das eher rötlich getönt ist.
Es lohnt sich also als Ornithologe an der dicht besiedelten und dicht bebauten türkischen Schwarzmeerküste die wenigen natürlichen Stellen aufzusuchen. Die Schwarzmeerküste der Türkei ist eher für den Greifvogelzug bekannt. Aber auch der Singvogel-Zug lohnt sich hier, in Ost-Anatolien.
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