Die Kiefernrinde schält sich schon ab. Flächig schwarze Rinde wechselt mit hellbraunen Stellen ab, die helle Fraßgänge der Käferlarven zeigen. Am Boden liegen großflächig knorrige Rindenstücke und helles Bohrmehl der Insektenmahlzeit. Traurig sehen die fast kahlen Kiefern nach dem Waldbrand im letzten Sommer aus. Anfangs schien nur die Rinde etwas abgebkommen zu haben. Sie war schwarz angekohlt. Die Krone war jedoch anscheinend unversehrt geblieben und zeigte ihre grünen Nadeln. Dort wo im Sommer die Flammen bei einigen der größten Waldbrände in Brandenburg der vergangenen Jahre wüteten, sind rund 90 Prozent der Bäume nicht mehr zu retten. Dort, wo die angekohlten Stämme bereits entfernt wurden, sieht man bereits jetzt Grün wachsen.
Dass sich das Feuer doch tiefer in den Baumstamm gefressen hatte, merkt man erst nach einer Weile. Auch der Insektenbefall an der Rinde war seit zirka September durch Spechtabschläge vor allem des Buntspechts (Dendrocopos major) erkennbar. Hier waren wohl Blaue Kiefernprachtkäfer (Phaenops cyanea) am Wert. Der Blaue Kiefernprachtkäfer befällt geschwächte Kiefern wie solche, die von einem Feuer in Mitleidenschaft gezogen wurden. Diese Art kann keine gesunden Kiefern befallen. Ist die Rinde einmal entfernt, kann man die Fraßgänge der kochlöffelförmigen Larven mit dem wolkenartig angeordneten Bohrmehl sehen. Dazwischen sind ovale Löcher der Käfer zu sehen. Nach einem Waldbrand im Kiefernwald nahe Jüterbog waren auch schnell deutlich mehr Käfer der Art Schrotbock (Rhagium inquisitor), auch als Kleiner (Kiefer)zangenbock bekannt, zu beobachten.
Auch andere Käfer sehen jetzt ihre Zeit gekommen. Die Larven des Schwarzen Kiefernprachtkäfers (Melanophila acuminata) benötigen für ihre Entwicklung sogar ganz explizit das Holz von verbrannten Bäumen. Das Holz frisch verbrannter Bäume ist die Nahrungsquelle für ihre Larven. Aus diesem Grunde fliegen die Käfer zum Teil aus großen Entfernungen Waldbrände an. Zur Ortung von Waldbränden besitzt der Käfer zwei je rechts und links an der Körperseite angeordnete Grubenorgane. Die Käfer können mit den Grubenorganen – analog zu Fühlern – bestimmte, für verbrennendes Holz charakteristische Substanzen sehr empfindlich „riechen“. Fraglich ist, ob es sich bei den Grubenorganen nicht eher um höchst sensible Signalempfänger für Wärmestrahlung, also kleine Infrarotsensoren handelt. Wie auch immer.
So unscheinbar der Schwarze Kiefernprachtkäfer auch sein mag, so kann er doch Waldbrände aus großer Entfernung erkennen und orten.
Doch in der Natur ist nichts umsonst. Schon bald wird neues Grün den schwärzlich-traurigen ehemaligen Kiefernforst durchziehen. Die praktische Forstwirtschaft kann sich mit den durch Waldbrand entstandenen Flächen nicht anfreunden. Auch wenn es in der wissenschaftlichen Diskussion häufig heißt, holzbewohnender (= xylobionter) Käfer zu fördern, so ist die Strategie nach einem Waldbrand doch meist die, alles verbrannte und angekohlte Holz schnellstmöglich zu entfernen und neu aufzuforsten. Lebensräume, in denen auch viele seltene Arten leben könnten, können so erst gar nicht entstehen bzw. verwaisen nach kurzer Zeit wieder. Dabei wäre für viele holzbewohnende bzw. holzbohrende Käfer ein Zuhause geschaffen. Zu den xylobionten Käfern zählt man alle Käfer, die in einer ihrer Lebensphasen auf Holzsubstrat angewiesen sind. Dazu gehören natürlich auch die gefürchteten Borkenkäfer, wie der Buchdrucker (Ips typographus), die das Holz direkt zersetzen, genauso wie der Ameisenbuntkäfer (Thanasimus formicarius), der sich wiederrum von den Borkenkäfern ernährt.
Anders als in Fichtenforsten, ist in der Nähe ehemaliger Kiefernwäldern allerdings nicht mit einer Masseninvasion von Borkenkäfern in den verschonten Wirtschaftswäldern zu rechnen.
Ein großer Profiteur der holzbewohnenden Käfer ist der Buntspecht. Er kommt grundsätzlich in allen Wäldern mit Alt- und Totholzbestand aber auch in Grünanlagen vor. Obwohl der Buntspecht insgesamt eine sehr abwechslungsreiche Ernährung mit deutlichen jahreszeitlichen Veränderungen aufweist, besteht eine bedeutsame Nahrungsquelle aus Larven von Holzkäfern (Cerambycidae, Scolytidae, Buprestidae). Dazu hebelt, reißt und pickt er intensiv Rindenstücke ab und bedient sich an der reichlich vorhandenen Nahrungsquelle.
Bird-lens ist vor allem eine Website, die die wachsende Nachfrage nach hochwertigen Aufnahmen der Vögel der Westpaläarktis befriedigen soll. Um die Nachfrage nach Top- Aufnahmen seltener Vogelarten befriedigen zu können, hat Bird–Lens.com neben dem Besuch der näheren Umgebung auch gezielt Reisen an entfernte Orte wie Afrika oder Südamerika unternommen. Dies alles um exzellente Fotos von Vögeln machen zu können. Die Ausbeute an Bildern nicht nur von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Das schöne Bild des Blogs ist nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture-Shop” sehr bald finden können. Hinterlassen Sie doch einfach eine Nachricht, wenn bird-lens.com mit einem Bild dienen kann.