Raubwürger in Balzstimmung

RaubwürgerIm Brutgebiet lebt der Raubwürger (Lanius excubitor) sehr zurückhaltend. Daher werden die Aufenthaltsräume der Raubwürger von ca. März bis Juli nicht sehr oft entdeckt. Erst zur Zeit der Jungenaufzucht und vor allem kurz nach deren Ausfliegen, ist der Raubwürger besser zu sehen. Dafür wird er im Winter häufiger u.a. in ornitho.de gemeldet. Würde man Balzplätze kennen, wäre dies schon mal ein guter Anhaltspunkt für ein Brutrevier. Bisher hatte ich angenommen, daß der Raubwürger als territoriale Einzelgänger bis ca. Februar/ März mit eher seltenen Kontakten zu Artgenossen im Winterquartier mit Balzverhalten und Gesang eher zurückhaltend sind.

Umso erstaunter war ich, als ich einen balzrufenden Raubwürger in seinem Winterquartier in winterlichen Landschaft beobachten konnte. Hoch auf einem niedrigen Baum an einem Kanal sitzend, rief der Würger einige Male seinen quäkend-quietschenden Ruf. Anschließend flog er auf den Wipfel einer Pappel und rief ausdauernd, dabei die Flügel streckend und den Schwanz hebend. Dabei war schön zu sehen, wie die „kwää“-Rufe mit Flügelflattern in waagrechter Körperhaltung kombiniert wurden.

Die flache Landschaft Brandenburgs ist für den Raubwürger ein beliebter Winterrastplatz, da zu der Zeit auch Wintergäste aus nördlicheren und östlicheren Gebieten Europas einwandern. Die Zahlen der Überwinterungspopulation variieren von Jahr zu Jahr relativ stark. Es scheint, dass inzwischen die Zahl der überwinternden Raubwürger in Brandenburg stark verringert hat; entweder weil er auch in den östlichen Brutgebieten seltener geworden ist oder die richtig strengen Winter der Vergangenheit angehören. Man vermutet, daß milde Winter dazu führen, daß sich die Vögel weiter im Norden und Osten in der Nähe ihrer Brutgebieten aufhalten. Diejenigen Vögel, die kommen scheinen jedoch eine gewisse Tradition in ihren Überwinterungsgebieten aufzubauen. Etliche Exemplare kommen in aufeinanderfolgenden Wintern zurück und verweilen für längere Zeiträume in ihrem Winterterritorium.

Aus eigener Anschauung kann ich sagen, daß es eine recht gute Strategie ist, gerade bei Schnee verkehrsarme Landstrassen in ackerbaulich geprägten Landschaften zu befahren. Da kann man dann oft den Vogel fast regungslos auf einem niedrigen Birkenholz, einem Haselbäumchen oder auf der Spitze eines Kirschbaums sitzen sehen. Es scheint keine große Rolle zu spielen, ob die Felder intensiv bewirtschaftet werden oder ob es sich um größere Brachflächen handelt. Hauptsache, das Gelände ist übersichtlich und nicht zu reich strukturiert. Wichtig ist ein erhöhtes Objekt, das als Ansitz verwendet werden kann. Gerade diese würgerspezifische Vorliebe ist ein leidiges Problem für den Vogelfotografen. Die Ansitzplätze können nicht nur Baumwipfel am Straßenrand sein, sondern auch Strommasten, oder die Drähte von Hochspannungsleitungen.

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