Flötenregenpfeifer in Carolina/ USA

FlötenregenpfeiferDer Flötenregenpfeifer (Charadrius melodus) ist ja bisher nicht in der Westpläarktis beobachtet worden. Aber so ganz auszuschließen – vielleicht ist er auch einfach nur übersehen worden – ist das nicht und er ist anyway ein Top Bird. Der Vogelbeobachter, der den Flötenregenpfeifer aber mal ohne langes Warten auf diesen Alert sehen möchte, sei ein Trip nach North Carolina empfohlen. Gute Beobachtungsmöglichkeiten werden u.a. für die Halbinsel bei Chincoteague beschrieben. Das nahebei gelegene Chincoteague Refuge umfasst mehr als 14.000 Hektar Strand, Dünen, Sumpf und Strandwald. Es wurde zwar eigentlich gegründet, um Rast- und Überwinterungsmöglichkeiten für Zugvögel zu schaffen, hier brütet aber auch der Piping Plover, der Flötenregenpfeifer. Es hat eine sehr anständige Populationszunahme von 790 Regenpfeifer-Paare im Jahr 1986 auf 1.890 im Jahr 2007 Regenpfeifer-Paare gegeben. Trotzdem wird der Lebensraum durch Störungen von Menschen und intensivierten Prädationsdruck weiterhin stark limitiert.

Für meinen ersten Versuch statte ich dem Chincoteague Refuge ein Frühmorgensbesuch ab. Schon um 5:00 bin ich unterwegs. Die Parkplätze hier sind zwar sehr groß, aber es stehen auch jetzt – die Dämmerung zieht gerade erst im Osten auf – einige Autos da. Vor allem Angler nutzen die frühen, aber weniger heißen, Stunden. Ich packe mein Objektiv in den Rucksack und stiefel los. Ich bin nun ganz allein. Die Angler habe ich schnell hinter mir gelassen. Möwen fallen vor allem auf. Es sind viele Ringschnabelmöwe (Larus delawarensis)  zu sehen. Dann sind auch Silbermöwen der nordamerikanischen Rasse smithsonianus (Larus argentatus smithsonianus) und Aztekenmöwen (Leucophaeus atricilla) zu sehen. Am Strand treiben sich viele, viele Sanderlinge (Calidris alba) in den verschiedensten Kleidern herum. Einige sind noch rötlich eingefärbt vom Brutkleid. Ansonsten ist es recht mau. Nur ein ziemlich dreckiger Kiebitzregenpfeifer (Pluvialis squatarola) ist zu sehen. Die heiß ersehnten Piping Plover, wie Flötenregenpfeifer in englisch heißen, sind überhaupt nicht auszumachen. Dabei hatte mir der Guard den frühen Morgen an diesem Strandabschnitt besonders empfohlen. Ich laufe sicher 2-3 Km den Strand runter. Ein tolles Erlebnis, super Licht. Toller Strand und wenig Betrieb. Aber ansonsten an Vögeln nur ein paar schon als ängstlich zu bezeichnende Braunmantel-Austernfischer (Haematopus palliatus).

Dann bekomme ich bei einem Hochseevögeltrip off-shore Cape Hatteras mit dem Boot auf dem Golfstrom (Brian Patteson) einen Tip. Ich soll es doch nach der erfolgreichen Fotojagd nach dem Teufelssturmvogel (Pterodroma hasitata) unbedingt auch mit dem Piping Plover in der Nähe des sogenannten Frisco Airstrip bei Hatteras versuchen. Nach einer vollen Tag Pelagic Trip will ich den Flötenregenpfeifer (Charadrius melodus) noch kurz an der beschriebenen Stelle sehen. Ohne Geländewagen muß man den Wagen an einem Campground abstellen und dann die sandige, zerfahrene Piste entlang laufen. Etwas mühsam, aber es ist gut, was zu Fuß zu laufen. Das Abendlicht ist dazu noch ein wahrer Traum. Es treiben sich nicht viele Leute herum – diejenigen Urlauber, die man sieht, sind natürlich alle mit ihren 4X4 am Strand. Trotzdem kann ich einen wunderschönen und nur wenig bevölkerten Strand ablaufen. Es ist Voll-Flut und der Strand nicht übertrieben breit. Zuerst nur Kiebitzregenpfeifer (Pluvialis squatarola), Keilschwanzregenpfeifer (Charadrius vociferus), Schlammtreter (Tringa semipalmata), Steinwälzer (Arenaria interpres) und viele, viele Sanderlinge (Calidris alba). Hey, wer läuft denn da allein am Strand entlang. Eindeutig ein Regenpfeifer. Ja, das ist der Piping Plover, der Flötenregenpfeifer (Charadrius melodus). Ein schönes Exemplar im Schlichtkleid. Als ich einem lokalen Birder ein Foto schicke, meint er, daß der Flötenregenpfeifer (Charadrius melodus) sogar wie ein Vertreter der inländischen Rasse aussieht. Es ist schon später als ich wieder in meinem Hotel bin und ein kühles Bier wohl verdient habe.

Um die wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen der selteneren Arten der Paläarktis befriedigen zu können, hat Bird-lens.com gezielt Reisen an Gebiete wie die Seen Brandenburgs, den Neusiedler See aber auch an entfernte Orte – wie z.B. an die Ostküste der USA – unternommen. Dies alles um exzellente Fotos der Vögel der Westpaläarktis machen zu können. Die Ausbeute an Bildern auch von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Die schönen Bilder, die Sie in der Galerie sehen, sind nur ein erster Eindruck, was Sie hinter dem Reiter “Picture- Shop”  sehr bald finden werden. Geben Sie bird-lens.com einfach Bescheid, wenn Sie das Bild einer Vogelart benötigen, bevor neue Bilder online sind.

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