Dickschnabellummen auf dem Frühjahrszug im Westen Alaskas

GelbschopflundDer Frühjahrszug im Westen Alaskas läßt sich am besten von St. Lawrence beobachten. Gambell ist dabei wirklich das Eldorado für Vogelfotografen und Freitzeit-Birder. Eine der Besonderheiten sind die kopfstarken Trupps der Dickschnabellumme (Uria lomvia). Der Vogel hat wie alle Alkenvögel einen länglichen Körper, die Vögel wirken aber doch pummeliger und durchaus tonnenförmig. Dickschnabellumme schlagen beim Zug entlang der Küste schnell mit den Flügeln und vollziehen teilweise abrupte Richtungsänderungen. Von den wendigen Manövern abgesehen, ist der Flug gerade und entspricht dem, was man von Alken sonst so gewohnt ist. Immer wieder ziehen sie zu Dutzenden – häufig in V-Form –in einiger Entfernung vom Strand vorbei. Andere Seevögel, gerade die Enten, kommen da deutlich näher an „The Point“ heran, um diese Landspitze zu umfliegen. Immer wieder sind andere Vögel in den Dickschnabellummen-Trupps involviert. Manchmal sind es Trottellummen (Uria aalge). Die Dickschnabellumme wirkt jedoch schwärzlich-dunkler, eher schwarzbraun. Daß sie durchschnittlich auch etwas größer ist als die Trottellumme, fällt im Flugvergleich m.E. nicht auf. Auch nicht, daß das schwarze Kehlgefieder sich bis zur vorderen Brust ausdehnt und damit ein weißes, umgekehrtes V zu sehen ist. An weiteren Vögeln, die in Trupps mit der Dickschnabellumme auftauchen sind vor allem Schopfalk (Aethia cristatella) zu nennen. Seltener ist auch mal eine Eisente (Clangula hyemalis), eine Prachteiderente (Somateria spectabilis) oder Meerscharben (Phalacrocorax pelagicus) dazwischen. Gerne scheinten sich Dickschnabellummen von Gelbschopflunden (Fratercula cirrhata) oder von Hornlunden (Fratercula corniculata) „anführen“ zu lassen. Vielleicht fliegen diese beiden Papageitaucher auch einfach nur schneller.

Dickschnabellummen (Uria lomvia) sind an den normalerweise von WP-Birdern frequentierten Plätzen in Norwegen oder Schottland viel seltener als die allgegenwärtige Trottellumme (Uria aalge). Schön ist auch bei eher ungünstigen Lichtverhältnissen der weiße Streif am Schnabelwinkel der Dickschnabellumme (Uria lomvia)  zu sehen. Perfekte Gelegenheit, um ausgiebig Fotos dieses auch in der Westpaläarktis vorkommenden Vogels zu machen. Die Inseln in der Beringsee sind ein sehr guter Platz, um ein wenig „über den Tellerrand“ zu schauen. Allerdings sind die Anforderungen an die Logistik vor allem für die vorgelagerten Inseln mit den besten Ecken zur Zugvogelbeobachtungen nicht ganz einfach. Die wenigen Unterkünfte auf den Hotspots sind häufig zu den Hochzeiten ausgebucht, die Flüge in kleinen Propellermaschinen unregelmäßig und eine intensive Kenntnis des Geländes ist ebenso unerläßlich wie eine profunde Kenntnis der möglichen Vogelarten mit ihren nicht wenigen Unterarten.

Zu erreichen sind sowohl Gambell auf der St. Lawrence Insel, als auch St. Georg und St. Paul auf den Pribilof-Inseln, ebenso wie Adak, Nome, Barrow, Dutch Harbor von Anchorage im Grunde nur per Flugzeug. Die Flügel von Anchorage starten zwei bis vier Mal pro Woche.

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