Eine Expedition zum Halsbandwürger (Telophorus kupeensis) in die Bakossi Mountains konnte im Februar 2018 erfolgreich abgeschlossen werden. Nach einem erfolglosen ersten Tag auf Expedition konnten am Ende des 2. Tages dann insgesamt 7 Individuen des Halsbandwürgers „encountered“; davon 4 Sichtungen und 3 weitere Exemplare, die an anderer Stelle nur gehört wurden. Das ist umso bemerkenswerter als man bisher davon ausgegangen war, daß die Population winzig sei und sich auf ca. 25 Individuen beschränken würde.
Callan Cohen und Michael Mills im ABC Bulletin 9.2 vom August 2002 schreiben, daß der hübsche auffällige Halsbandwürger einer der weltweit seltensten Vogelarten und eine der berühmtesten Vogelarten in Westafrika ist. Die Art wurde vom Naturforscher William Serle von den Hängen des Mount Kupé im Jahr 1951 beschrieben. Die Art blieb dann aber unerkannt, bis sie 1989 wiederentdeckt wurde.
Die Wiederentdeckung führte zu einer Reihe von wissenschaftlichen Untersuchungen und Studien des offensichtlich vom Aussterben bedrohten Halsbandwürgers. Nur sieben Paare wurden trotz jahrelanger intensiver Arbeit gefunden, aber die Erforschung der angrenzenden Berge führte kürzlich zur Entdeckung kleinerer Populationen in zwei nahe gelegenen Waldgebieten.
Callan Cohen und Michael Mills schreiben, daß trotz der vielen Ornithologen und Vogelbeobachter, die das Gebiet besuchen, wahrscheinlich nie mehr als 25 Individuen dieser schwer erfassbaren Spezies gefunden wurden. Damit wären bei der Expedition im Februar 2018 ein Viertel der gesamten Population angetroffen worden. Bei der Weitläufigkeit des Gebiets ist das eher schwer vorstellbar.
Diese Feststellung wird durch die Beobachtung eines Buntkopf-Felshüpfer (Picathartes oreas) – im Englischen Grey-necked Rockfowl – am 1. Tag unterstützt als ein Exemplar kurz auf einem entlang des Weges liegenden Baumstamm oberhalb eines feuchten, schattigen Kerbtales balanciert, wenig später dann aber im undurchdringlichen Bergregenwald verschwunden ist. Der Buntkopf-Felshüpfer (Picathartes oreas) wird als Vertreter der Familie der Picathartidae beschrieben, dessen Population zwar in ganz West-/Zentralafrika räumlich fragmentiert ist, der aber bevorzugt im Tieflandregenwald vorkommt. Vom Vorkommen eines Buntkopf-Felshüpfers in den Bakossi Mountains war bisher selbst meinen beiden lokalen Führern nichts bekannt. Das heißt, daß es irgendwo in dem weitläufigen Bergwaldkomplex auch ein genügend großes Granitfelsengebiet geben muß, das bisher noch nicht erforscht ist. Offensichtlich hat das noch keiner gefunden – oder nicht mit dem Buntkopf-Felshüpfer in Verbindung gebracht. Es gibt also noch viel zu erforschen.
Die wenig bisher erforschten Bakossi Mountains weisen möglicherweise die größte Population des Halsbandwürgers auf. Hinzu kommt eine große Anzahl anderer montaner Kamerun-Endemiten. Die Schwierigkeiten dieses ausgedehnte Wildnisgebiet zu erreichen, werden der Grund für den insgesamt sehr guten Erhaltungszustand sein. Man kann nur hoffen, daß das Gebiet der Bakossi Mountains jetzt die Aufmerksamkeit auch von internationaler Seite erhält, die es verdient.
Die Bakossi Mountains sind Teil der sogenannten Cameroon Mountain Arc im westlichen Landesbereich Kameruns. Hier herrscht eine Afrotropische Bergvegetation vor. Neben dem Halsbandwürger kommen als weitere endemische Arten u.a. das Mount Cameroon Francolin (Francolinus camerunensis) und Bannerman’s Turaco (Tauraco bannermani) vor.
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