Hard Birding Taman Negara

HaubenfasanDirekt am Eingang zum Taman Negara Nationalpark mitten in Malaysia besteht die Chance eine Frühbuchershow zu erleben. So stand ich eines Morgens mit einer Gruppe Vogelbeobachter in der Nähe des Campingplatzes zwischen Baustellenfahrzeugen und schaute in einen Fruiting Tree. Unbeeindruckt vom Hotelpersonal und anderen Frühaufstehern, die unten spazieren gehen, sind verschiedene Vögel angekommen, um Obst zu naschen.

Während die Frühbuchershow im offenen Gelände ja sehr unterhaltsam ist, kann man den Regenwald natürlich auch im Innern erleben, indem man nämlich auf Bohlenwegen durch ihn hindurch spaziert. Vom Resort aus führen verschiedene Wanderwege; Alle eignen sich für kurze Spaziergänge, einige sind der Ausgangspunkt für anspruchsvolle „Dschungel“-Wanderungen. Doch das ist die meiste Zeit „Hard Birding“.

Der wahrscheinlich beste Ansatz besteht darin, sieben bis acht Stunden am Tag in mäßigem Tempo auf den Waldwegen zu wandern und anzuhalten, wenn etwas in der Nähe singt oder sich einfach vor einem präsentiert und sich anbietet. Es lassen sich entsprechende Frustrationen vermeiden, wenn unkooperativ erscheinende oder hoch im Blätterdach versteckte Vögel im Wesentlichen ignoriert werden. Doch dann verpaßt man vielleicht die Besonderheit. Man kann vielleicht also auch langsamer und systematischer vorgehen. Wobei systematischer vorgehen vor allem heißt, sich mit den Stimmen gut vertraut zu machen – oder über eine überzeugende Stimmenerkennungs-App zu verfügen. Wenn es ruhig ist, kann einen immer noch die Schönheit des Waldes am Laufen halten. Ebenso die Vorfreude, dass gleich hinter der nächsten Kurve des Weges etwas Neues auf uns zukommen könnte. Oft genug ist es dann auch so.

Ich hätte wirklich Tomaten auf den Augen haben müssen, um den Trupp Malaienhaubenfasane (Lophura rufa) zu übersehen, denen ich zum ersten Mal bei einem Spaziergang am sogenannten Swamp Loop begegnete.

Die Malaienhaubenfasane laufen zwar parallel zum Boardwalk durch das dichte Gestrüpp; sie lassen sich aber von Zeit zu Zeit doch ganz gut ablichten. Es sind kräftige Vögel, etwa so groß wie Truthähne oder die Bulwerfasane, die ich bereits in Borneo gesehen hatte. Das Gefieder ist tiefblau, mit weißen Schwanzfedern, eine leuchtend blaue Gesichtshaut und einem büscheligen Kamm auf dem Kopf, der wie eine trendige Frisur aussieht. Der Malaienhaubenfasan ist ein äußerst farbenfroher, großer Fasan aus Tieflandwäldern und kommt endemisch auf der thailändisch-malaiischen Halbinsel, wo er wohl nur recht spärlich verbreitet ist. Immerhin, Taman Negara ist ein recht zuverlässiges Gebiet für diese Vogelart. Das Männchen fällt, wie die meisten Fasanen, zusätzlich zum oben Gesagten durch sein allgemein glänzendes blauschwarzes Gefieder und einen leuchtend flammenroten Fleck auf dem Rücken und einen strahlend weißen Schwanz auf. Das Weibchen ist erwartungsgemäß viel weniger auffällig, weist aber immer noch einen Kamm und eine große Fläche blauer Gesichtshaut – diesmal aber nur um das Auge – auf. Das Gefieder ist aber auch schön und mit seinen satt orange-kastanienbraunen Federn immer noch ein Hingucker.

Der Eingang zu Taman Negara liegt am südöstlichen Rand des malaysischen Nationalparks, der auf Malaiisch einfach Taman Negara – „Nationalpark“ – heißt. Mit einer Fläche von 4.343 Quadratkilometern ist der Park wirklich groß. Der vorherrschende Lebensraum ist der Regenwald. Es ist ein Regenwald, der als der älteste der Erde beschrieben wurde. Aufgrund seiner Größe weist er möglicherweise die größte biologische Vielfalt aller Regenwälder auf. Taman Negara soll die Heimat von rund 350 Vogelarten sein.

Es stellt sich nun die Frage, wie man auch nur einen Bruchteil dieser Artenvielfalt aufsuchen und erkennen kann. Da bietet sich normalerweise ein entsprechender Vogelführer, ein Guide an. An der Rezeption kann man (gemeinsame) Touren mit Guide buchen, etwa eine Nachtwanderung, Tageswanderungen oder Bootsfahrten. Ich versuche dann beim sogenannten Activity Desk einen Private Guide zu buchen. Das stellt sich als komplizierter heraus, als ich dachte. Angeblich gäbe es keine Gäste, die Birding machen wollten.

Ich frage noch einmal beim Activity Desk bzgl. eines Private Guiding nach. Der Mann, der am Activity Desk sitzt, hat keine Ahnung, daß ich bereits einen buchen wollte. Er rät mir aber auch fairerweise ab. Der Guide würde sowieso nur tageweise gebucht; und zwar für 700 R/ Tag. Und die Guides, die sie hätten, hätten eher allgemeine Kenntnisse über Natur und so. Das kann man sich dann wirklich schenken. Den Gruppen mit Guides, die mir beim Weg zum Frühstück entgegenkamen, will ich mich jedenfalls nicht anschließen.

Welche Alternativen hat man also. Eine Möglichkeit wäre, die ganze Tour mit Bird Guide zu machen. Hier habe ich nur eine Empfehlung. Der Guide heißt Azmil Pillantong . Azmild wuchs mit der Erkundung der Wälder Borneos auf. Er begann seine Karriere als Reiseführer bei der Borneo Rainforest Lodge im Danum Valley/ Borneo und leitete dann Touren durch ganz Sabah. Sein Wissen über die Flora und Fauna Malaysias ist sehr gut. Azmils Fähigkeit, Vogelstimmen nachzuahmen, ist unglaublich. Ich habe Azmil als einen großartigen, einen sehr kompetenten, aufmerksamen, geduldigen und freundlichen Reiseleiter kennengelernt, der nicht nur die Vögel und ihre Stimmen sondern auch ihre letzten Aufenthaltsorte exzellent kennt. Er ist u.a. über azmildanumv@gmail.com zu kontaktieren.

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