Bienenfresser (Merops apiaster) entlang der Elbe

Früh morgens drehen sie schon ihre Runden, bis in den Abend sind ihre Rufe zu hören. Man muß sich nicht auf die Lauer legen, um die Bienenfresser (Merops apiaster) bei der eleganten Insektenjagd, zu beobachten. Entlang der Elbe muß man ab Mai/ Juni nur auf die typischen hohen Rufe achten. Mit ihrem farbenfrohen Gefieder und ihrem eleganten Schwebeflug sind sie ein echter Hingucker.

Der Bienenfresser ist ein Langstreckenzieher, der im südlichen Afrika überwintert und traditionell in mediterranen Klimazonen von Spanien bis in die Mongolei im Osten gebrütet hat. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Brutgebiet europäischer Bienenfresser jedoch etwa 1000 km nordwärts in mitteleuropäische Länder wie Deutschland, die Schweiz, Frankreich und Polen ausgeweitet.

Experten führen die Ausbreitung dieser wärmeliebenden Art nach Norden auf steigende Temperaturen in ganz Europa zurück. Aus diesem Grund gelten europäische Bienenfresser für viele als Indikatorart für den Klimawandel. Allerdings blieb der Zusammenhang zwischen dem Klima und der Verbreitung europäischer Bienenfresser bis vor Kurzem ungeklärt. In einer kürzlich im Journal of Ornithology veröffentlichten Studie untersuchte ein Forscherteam des Zoologischen Forschungsmuseums Alexander Koenig, der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft und der Universität Gent, ob die Populationsgröße brütender Europäischer Bienenfresser anhand von Klimavariablen wie Temperatur und Temperatur vorhergesagt werden kann. Eine Frage war auch, wie sich das Verbreitungsgebiet des Bienenfressers unter künftigen Klimaprognosen verschieben könnte.

Das Brutgebiet europäischer Bienenfresser könnte sich der Studie zufolge weiterhin nach Norden ausdehnen. Die Populationen könnten jedoch durch die Verfügbarkeit von Nahrung und Nistplätzen begrenzt sein. Um den Zusammenhang zwischen europäischen Bienenfresserpopulationen und dem Klima zu untersuchen, verwendeten die Forscher statistische Modellierungstechniken und Daten aus Citizen-Science-Datenbanken, darunter eBird und ornitho.de. Die Forscher fanden einen starken Zusammenhang zwischen dem Klima und den europäischen Bienenfresserpopulationen, wobei den Modellen zufolge insbesondere geeignete Temperatur- und Niederschlagsbedingungen ausschlaggebend sind. Dies deutet darauf hin, dass das Brutgebiet des Bienenfressers in Europa tatsächlich hauptsächlich von den klimatischen Bedingungen beeinflusst wird.

Als Forscher das Verbreitungsgebiet des Europäischen Bienenfressers unter künftigen Klimaszenarien modellierten, sagten die Ergebnisse eine noch größere Ausbreitung nach Norden voraus. Allerdings könnte die Fähigkeit der Bienenfresser, sich nach Norden auszudehnen, durch andere Faktoren eingeschränkt werden. Die großen Fluginsekten, auf die europäische Bienenfresser als Nahrung angewiesen sind, könnten durch den Klimawandel negativ beeinflusst werden. Während Bienenfresserpopulationen möglicherweise nach Norden ziehen, können ihre Nahrungsquellen möglicherweise nicht mithalten. Bienenfresser können auch durch die Verfügbarkeit geeigneter Erdböschungen zum Graben ihrer Nisthöhlen eingeschränkt sein, was den Fortpflanzungserfolg beeinträchtigen könnte.

Dass die europäischen Bienenfresser in ihren Überwinterungsgebieten ggf. durch Lebensraumverlust, Jagd und Verlust von Beutetieren aufgrund von Pestiziden bedroht sind, ist eine Gefahr, die aber mit der Arealerweiterungspotential nicht unbedingt in einem Zusammenhang steht.

Die exotisch anmutenden Vögel wandern erst seit 1990 wieder in Deutschland ein, die größte Kolonie der Steilwandbrüter hat sich in Merseburg in Sachsen-Anhalt angesiedelt. Auch in Riesa und Umgebung sind die Tiere schon einige Male aufgetaucht: In den 70er-Jahren soll es in einer Sandgrube bei Nickritz ein Brutpaar gegeben haben. 1999 wurde das Tier noch einmal nachgewiesen. Dass sich der Bienenfresser im Altkreis Riesa zunehmend heimisch fühlt, könnte eine Folge des Klimawandels sein, vermutet .

Mit seinem grün, gelb und rotbraun schillernden Gefieder sieht er aus, als stamme er aus Afrika. Und das tun seine Verwandten auch. Jedoch hat sich der Bienenfresser in den vergangenen Jahren auch im Altkreis Riesa eingefunden. Als vereinzelter Irrgast ist der Vogel immer mal wieder in der Vergangenheit in der Region beobachtet worden.

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